Montag, 26. Dezember 2011

Weihnachtsmenü

Nun ist Weihnachten auch schon fast wieder gegessen. Retrospektiv deshalb ein Bericht vom diesjährigen Weihnachtsmenü:
  • Carpaccio von der Gelben Bete
  • Kürbissüppchen mit Bohnenkernen
  • Geschmorte Kalbsbäckchen mit Wurzelgemüsen oder Paprika mit Grünkernfüllung auf Paprika-Tomatenragout, dazu bunte Backkartoffeln
  • Crème Brûlée oder Geschmorter Apfel mit Karamelkruste
Von den Bete hatte ich schon berichtet, die sind immer wieder ein Fest nicht nur fürs Auge. Das Kürbissüppchen entsteht wie immer frei Schnauze mit einer Zufallswürzung. Die grünen Bohnenkerne sind mehr was fürs Auge und fallen geschmacklich nicht groß auf.
Wie erhofft, waren die Kalbsbäckchen unglaublich zart und das auf einer etwas eigenartigen Webseite gefundene Rezept erzeugt zudem eine göttliche Soße. Als Gemüse gab es dazu Schwarzwurzel, Möhre und Rote Bete, die letztere seperat gegart und alles zusammen wird mit einer schönen Buttermehlschwitze serviert.
Die vegane Variante des Hauptgerichts waren lecker gefüllte Paprika, übrigens die letzten toll aromatischen Paprika aus eigenem Anbau meines Lieblingsgemüseladens. Dahinein kam Grünkernschrot (ca. 30 min auf kleiner Flamme quellen lassen), gewürzt mit gebratenen Zwiebeln, Knoblauch, getrockneten Tomaten, Rosinen, gerösteten Pinienkernen und ein klein wenig Trockenpilze - eine sehr delikate Masse. Die gefüllten Paprika kamen auf einem Ragout aus Tomaten, Zwiebeln und Paprika für ca. 1 Stunde bei 180 °C in die Röhre. Zu beiden Hauptgerichten gab es noch bunte gebackene Kartoffeln.
Für die Crème Brûlée konsultierte ich verschiedene Quellen im Internet und entschied mich für 500 ml Sahne mit 4 Eigelb und dem Inneren einer Vanilleschote und etwas Zucker vermengt (6 Portionen). Das kommt in kleinen Schälchen im Wasserbad für 1,5 h in den 100 °C warmen Ofen und danach in den Kühlschrank. Vor dem Servieren mit einer dünnen (!) Schicht Zucker bestreuen und mit einem Brenner karamelisieren. Für das vegane Dessert wurden Äpfel in der Pfanne mit Kardamom, Vanille und Zucker und ein klein wenig Rum geschmort und ebenfalls karamelisiert.

Sonntag, 27. November 2011

Wiesenthaler Advent, auf den Spuren Anton Günthers sowie ein Kalbsfrikasse

Auch wenn einem das Wetter draußen anderes glauben machen möchte, wir haben Advent!
Folglich waren wir wie jedes Jahr mit einigen Sportfreunden im Hause Seltner in Oberwiesenthal zu Gast.
Neben dem üblichen maßlosen Essen und Trinken fanden wir am Samstag auch Zeit für eine schöne Wanderung. Da die Landschaft seit langem zum 1. Advent mal wieder schneefrei war, konnten wir eine große Runde hinüber ins Tschechische nach Gottesgab machen. Dazu galt es zunächst, fast den Fichtelberg zu erklimmen, bis wir den Philosophenweg erreichen, auf dem wir uns Richtung Sachsenbaude bewegen. Von dort folgen wir dem Kammweg Richtung Tellerhäuser, bis wir auf die Grenze stoßen, wo alsbald ein Weg Richtung Gottesgab abbiegt. Dort klärt sich auch bald, wohin die Milliarden der EZB verschwunden sind, die wurden nämlich in gigantische Wander- Sikfahr- und Radelerläuterungstafeln investiert, die die Strecke nach Gottesgab säumen.
Auf schönem Weg erreichen wir nach insgesamt gut zwei Stunden den Ort des Anton-Günther-Grabs und erweisen natürlich dem Dichterfürsten des Erzgebirges die Ehre. Wenige Meter später findet sich auch schon eine freundliche Wirtschaft, wo es gutes Essen zu einem erschreckend niedrigen Preis gibt. Nach so einer Winterwanderung ist es natürlich immer wieder herrlich, in eine geheizte Wirtschaft zu kommen und das eine oder andere Bier in Empfang zu nehmen.
So an Leib und Sele gestärkt folgen wir zunächst der Straße Richtung Grenze, wo kurz nach der Grenze der Anton-Günther-Weg nach Oberwiesentahl abzweigt. Nur einen Steinwurf von der Hauptstraße entfernt, führt dieser schöne Weg durch Wiesen und ein schönes Tal hinunter in den Ort. Dieses, wie wohl auch die ganze Landschaft des Gebirgskammes, lohnt auf jeden Fall eine Wiederkehr zur Zeit der Wiesenblumenblüte. Wir sind indes nach nicht mal einer Stunde überraschend schnell zurück im Ort.
Mit einem Besuch des Weihnachtsmarktes mit nicht weniger als 6 Buden, von denen immerhin 5 geöffnet haben, sowie weiterem Essen und Trinken findet dieser schöne Tag seinen Abschluß.
Zuhause gab es dann heute noch feines Gesottenes vom Kalb, nämlich ein Frikasse! Dazu wurde ein Stück Kalb mit etwas Wurzelwerk ca. 2 h leise gesotten und sodann in Würfel geschnitten. Diese wurden zusammen mit Zwiebeln kurz in Butter angeschwitzt. Mehl dazu, gut durchrühren und dann mit Brühe auffüllen und eine gute Stunde mit einem Becher Sahne weiter leise köcheln lassen. Mit Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken - fertsch und lecker! Dazu gibt es in Butter mit Zwiebeln gedünstete rote und gelbe Bete sowie in der Schale gebratene Kartoffeln von der feinen Sorte La Ratte.
Ach, und angeschmückt ist natürlich auch, wenngleich der Weihnachtsbaum auf dem Balkon inmitten des spätherbstlichen Restgrüns etwas unmotiviert wirkt.

Sonntag, 6. November 2011

Party!


Nicht weniger als 62 Gäste konnten wir am Samstag abend bei uns begrüßen!
Dafür haben wir natürlich wie immer keine Mühen gescheut, um eine erlesene Bewirtung bereitzustellen, man hat ja schließlich einen Ruf zu verlieren :-)
So mancher hat sicher nicht von allem kosten können, deshalb hier noch mal die vollständige Liste der Köstlichkeiten vom Büffet:
  • Pflaumen mit Speck
  • Sauerkraut mit Würstchen
  • Geschmorter Spitzkohl mit Schäufele vom Schwein
  • Lammkeule mit Safran
  • Gefüllte Tomaten
  • Suppe von Paprika und Kürbis
  • Gebackene Kartoffeln
  • Marinierte Champignons
  • Marinierte Paprika
  • Süß saure Möhren
  • Avocadocreme
  • Fleischbällchen
  • Tomate-Mozarella-Spießchen
  • Carpaccio von roten, gelben und geringelten Bete
  • Nudelsalat mit Champignons
  • Bunter Nudelsalat
  • Kartoffelsalat mit Mayonnaise
  • Bunter Kartoffelsalat
  • Ruccola mit Tomatenwürfeln und Parmesan
  • Ruccola mit Tomatenwürfeln
  • Tabbouleh
  • Kaviar-Eier
  • Gefüllte Eier mit grünen Oliven
  • Serrano-Melone-Spießchen
  • Sellerie mit Käsedip
  • Pumpernickel mit Räucherfischen
  • Obstteller
  • Käse
Viel gelobt wurden wieder mal die Fleischbällchen (Berni), natürlich wie jedes Jahr die Pflaumen mit Speck, die halben Eier (Matz und Berni), das Lamm, der Sellerie (Matz) sowie die Avocadocreme (Levke) und natürlich die beiden Kuchen (Thomas). Großer Dank auf jeden Fall an die Beiköche Ron, Berni, Heidi, Matz, Levke und Thomas.
Der absolute Hingucker aus meiner Sicht war das Carpaccio von roten Bete in leuchtendem Gelb, Rot und einer geringelten Version - toll, was die Natur für Farben hervorbringt! Geschmeckt hat es natürlich auch - aber in der Hinsicht unterscheiden sich die drei Varianten kaum.
Schön war es, mal wieder viele nette Leute um sich zu haben, mit Leuten, die man lang nicht gesehen hat, reden zu können und einfach nur zu sehen, wie sich alle amüsieren!
Danke an alle, die da waren und natürlich Danke auch für all die schönen Sachen! Da war ja vieles dabei, was uns noch eine Weile beschäftigen wird :-)

Bilder gibt's hier.

Montag, 31. Oktober 2011

Im Greifensteingebiet


Nach zwei recht kräftezehrenden Sonderarbeitstagen im Vogtland fand sich an diesem wunderschönen Wochenende doch noch etwas Zeit für eine ausgedehnte Wanderung bei traumhaftem Herbstwetter. Die wohl letzte größere Tour des Jahres führte uns nach Thum, wo die Greifensteinrunde startete. Von Thum ging es zunächst durch den Ort, Felder und Wald hoch zu den Greifensteinen und von dort nach kurzer Erläuterung von Rons jüngsten Klettererfolgen weiter hinunter zum Greifenbachstauweiher. Dort waren wir freilich nicht ganz alleine, so dass wir nur eine kurze Stärkung abfassten und uns schnell auf den weiteren Weg entlang des Greifenbachtals machten. Ein kurzes Stück der Strecke im Tal liefen wir entlang des Röhrgrabens, vorbei an vielen Bergbauüberresten. Das Greifenbachtal verließen wir an der Greifenbachmühle, wo es nach steilem Anstieg auf einem Feldweg mit toller Aussicht Richtung Ehrenfriedersdorf ging. Die Kombination aus üppig-bunter Herbstfärbung und Fernsicht auf viele Erzgebirgsgipfel, vom Pöhlberg bis zum Fichtelberg, die sich beim Blick zurück auftat, war sehr beeindruckend.
In Ehrenfriedersdorf, einem schönen Bergstädtchen, das leider sehr unter dem Durchgangsverkehr leidet, gab es noch einen kleinen Imbiß beim Bäcker, darunter natürlich ein Reformationsbrötchen! Von Ehrenfriedersdorf ging es wiederum über einen Höhenzug hinüber nach Thum. Mit schöner Aussicht kommt man herunter in den Ort, wo sich die Runde dann nach 15 km und 3,5 h schließt.

Bilder gibt's hier.

Samstag, 22. Oktober 2011

Gebackene Quitten mit Entenleber


Vor der Oper gab es zuhause noch ein kleines feines leichtes Essen. Schon seit einigen Wochen strahlten mich bei den verschiedenen Gemüsehändlern meines Vertrauens wunderschöne Quitten an. Hier und da tauchten in den bekannten Blogs auch Rezepte auf, die so toll klangen, dass ich mich auch mal dieser tollen Frucht widmen musste.
Ich erwarb also bei Kretzschmar auf der Barbarossastraße zwei Apfelquitten und da erst mal kein Essen in Aussicht war, kamen die beiden zwecks Lagerung in den Kühlschrank. Schon beim nächsten Öffnen der Kühlschranktür machte sich ein betörender Duft breit, der künftige Gaumenfreuden ahnen ließ.
Gestern war es nun soweit, inspiriert durch diverse andere Rezepte entschloß ich mich, die Quitten zu backen. Dazu besorgte ich auf dem Markt noch schönen Feldsalat, nicht ohne bei regionalen Händlern auch noch feine Kartoffeln (Laura, blauer Schwede) und rote Bete (geringelt, gelb und rot) und Birnen (Köstliche von Charneux) mitzunehmen und im Kaufhof fand sich auch noch Entenleber nebst etwas Brot.
Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich ein ganz großer Freund von Birnen bin? Es gibt kaum ein köstlicheres Stück Obst, als eine gute reife Birne. Im Kühlschrank lagern derzeit Gellerts Butterbirne, Conference, eine unbekannte Birne aus dem Garten und eben besagte Köstliche von Charneux. Alle haben ihr eigenes tolles Aroma, wichtig ist nur, dass man sie bei Raumtemperatur auf den Punkt reifen lässt. Dafür braucht es etwas Erfahrung, um den Zeitpunkt abzupassen, wo die Birne perfekt im Aroma aber noch nicht zu weich ist. Passt übrigens perfekt zu einem ungesüßten Naturjoghurt, etwa dem vom Rößlerhof (Markt Chemnitz).
Ein anderes spannendes Thema wäre rote Bete, eines der tollsten Gemüse des Winterhalbjahres!
Aber zurück zu den Quitten! Diese wurden geschält, entkernt und in Streifen geschnitten, dann in der Pfanne in etwas Öl braun gebraten (ca. 10 min) und kamen danach zusammen mit einem guten Löffel Honig, einem Schluck Portwein und einer zerdrückten Knoblauchzehe für knapp 30 min in den Ofen (160°). Während die Quitten schmurgelten, wurde die Entenleber leicht in Mehl gewälzt und mit ein paar Zwiebelringen wenige Minuten in Butter gebraten. Das Ganze pfeffern und salzen und mit etwas Port ablöschen. Fertig!
Die Leber und die gebackenen Quitten kommen zusammen mit dem Feldsalat auf den Teller, dazu gibt es Brot. Lecker!

Bildquelle: Conrad Nutschan at de.wikipedia

Viva la Mamma!

Ganz großes Theater gab es gestern wieder mal in der Chemnitzer Oper. Donizettis "Viva la Mamma", eine komische Oper, wurde in Chemnitz auf die Hinterbühne verlegt, was ganz trefflich zum Thema des Stücks passte, denn um nichts anderes ging es da, als um eine Opernprobe.
So fing das Stück auch an, zunächst viel Gerede und Gezeter, aus dem sich so peu a peu eine wunderschöne Operninszenierung entwickelt. Spielte anfangs nur Jeffrey Goldberg am Klavier zu vereinzelten Arien, kam allmählich auch die Philharmonie unter Anja Bihlmaier hinzu und das Ganze entwickelte sich immer mehr zu echter Oper.
Natürlich war das Ganze ein großer Klamauk, eine furiose Abfolge von lustigen Nummern, die mit viel Spielfreude vorgetragen wurden. Donizetti sorgte natürlich für die der italienischen Oper eigenen eingängigen Melodien. Bei all dem tollen Spiel geriet allerdings die Musik und der wunderbare Gesang, es gab viele tolle Arien, fast ein wenig zur Nebensache. Man musste sich immer mal wieder selbst darauf aufmerksam machen, dass ja hier wirklich eine Oper gegeben wird, so gut wurde auf der Hinterbühne das Thema Probe umgesetzt.
Viva la Mamma! Hingehen!

Dienstag, 18. Oktober 2011

Kürbisgott


Nachdem mich am Wochenende die ersten leichten Nachtfröste, zum Glück noch ohne Schäden, mahnten, endlich mal die Pflanzen reinzuräumen, konnte ich heute bei schönstem Wetter zur Tat schreiten. Ca. 50 Töpfe und Kübel traten nach beherztem Rückschnitt den Weg in die Wohnung an und mussten an den verschiedenen Fenstern, im Treppenhaus und teils auch im Keller ihren Platz finden. Draußen steht nun nur noch das, was auch ein paar Grad Frost verträgt, wie zum Beispiel das wunderschöne Abutilon megapotamicum, eine Variante der Schönmalve mit rot gelben glockenartigen Blüten.
Nach so viel körperlicher Arbeit musste nun auch was Gescheites zum Essen her. Ein kürzlich in einem meiner Lieblingsblogs erschienenes Rezept für eine Kürbissuppe im Kürbis hatte mir beim Lesen schon den Mund wässrig gemacht und da eh noch ein kleiner einsamer Hokkaido-Kürbis hier rumlungerte war klar, was kommen musste. Da mir heut nicht wie vegetarisch war, gab es eine kleine Abwandlung des Originalrezeptes. Der innen ausgehöhlte Kürbis (Boden und einen Deckel ganz lassen) wird innen beherzt gesalzen und gepeffert. Das Objekt der Begierde wird sodann mit einigen gerösteten Weißbrotwürfeln, etwas mit Zwiebel und Knoblauch angebratenem Hackepeter und abwechselnd mit etlichen kleinen Würfelchen vom Appenzeller gefüllt. Das Ganze wurde noch mit Sahne aufgefüllt und spätestens jetzt hatte ich schon eine sehr konkrete Vorstellung von einem geilen Freßchen. Kürbisdeckel drauf und für eine Stunde ab in den 160 Grad heißen Ofen, von wo sich nach einiger Zeit schon vielversprechende Düfte melden.
Das Endprodukt entsprach so ganz meinen Erwartungen. Kürbis, Käse, Hackfleisch, Brot und Sahne sind eine wunderbare Verbindung eingegangen, die recht schnell verputzt war. Im Gegensatz zum Originalrezept war das Ergebnis nun gar nicht mehr suppig aber dennoch göttlich!
So einfach sind die kleinen Freuden!

Freitag, 7. Oktober 2011

In tschechischen Gebirgen




Zum langen Wochenende vom Einheitstag gelang es Berni, Heidi und natürlich vor allem Oss, uns ins Riesengebirge nach Spindlermühle zu locken. Eine wesentlich längere Anreise als wir sie mit über 5 h hatten, ist innerhalb der 300 km Zone kaum denkbar, so dass wir Freitag abend schon ziemlich angenervt im Hotel eintrafen. Dummerweise hatte ich vorher im Netz auch noch etliche Kritiken über das Hotel gelesen, so dass meine Erwartungen beliebig niedrig waren. Glücklicherweise hellte sich die Stimmung nach dem Essen und einige Biers und Becherovkas später wieder auf und blieb von da an freundlich. Gemessen am Preis war das Hotel schließlich doch recht nett und das Essen für tschechische Verhältnisse sogar fast hervorragend.
Samstag ging es dann zur Schneekoppe, dem höchsten Berg der näheren und weiteren Umgebung. Eine tolle Idee, die bei dem Traumwetter allerdings nicht nur wir hatten. Gefühlt bewegte sich halb Deutschland, Tschechien und Polen auf den Gipfel zu. Eine solche Enge wie auf dem Weg zum Gipfel und daselbst hatte ich wohl zuletzt in Shanghai gespürt. Nichtsdestotrotz konnte man zwischen den Menschen vereinzelt sehr schöne Landschaft erkennen und auf dem Rückweg dünnte sich das Volk dann doch etwas aus, so dass wir teilweise die tundraartige Landschaft der Riesengebirgskämme sogar genießen konnten.
Das Ziel der Tour des nächsten Tages, die Spindlerbaude war offenbar deutlich weniger attraktiv. Auf einer schönen Wanderung mussten wir die herrliche Landschaft dieses Mal nur mit überschaubar wenigen Menschen teilen. Neben urigen Waldwegen und vielen schönen Ausblicken faszinierten mich vor allem die schönen ursprünglichen Dörfchen, die umgeben von weiten Wiesen mitten im Wald liegen. Auch der Skiort Spindlermühle selbst ist bis auf einige Bausünden der Moderne noch recht hübsch und bietet auch ohne eine gnädig alles zudeckende Schneedecke noch einen freundlicheren Anblick als viele Skiorte in den Alpen. Etwas ungewohnt für mich waren die zahlreichen, von Berni forcierten, Einkehren. Aber wir wollten es natürlich auch nicht riskieren, womöglich mitten im Wald mit einem unterhopften Berni liegenzubleiben.
Montag mussten wir das Riesengebirge schon wieder verlassen, nicht ohne auf dem Rückweg noch einen Abstecher ins benachbarte Isergebirge, nach Jizerka, dem Ort des sagenhaften Misthauses, zu machen. Von diesem ebenfalls wunderschön gelegenen und ursprünglichem Dörfchen wanderten wir durch schöne Landschaft zu einem großartigen Wackelstein. Leider konnten wir uns im Isergebirge nicht viel länger aufhalten aber nach Jizerka werden wir auf jeden Fall mal wieder kommen und dann werden wir beim Kapitalisten wohnen!
Ein wunderschöner Kurzurlaub, einzig die traditionelle böhmische Küche, die allenfalls zwei mal kurz aufblitzte, suche ich weiter - Hinweise auf deren Verbleib nehme ich dankbar entgegen.

Bilder gibt's hier.

Dienstag, 27. September 2011

Unterwegs im Strumpfland


Am Sonntag führte uns eine ausgedehnte Wanderung bei wunderschönstem Spätsommerwetter ins Zwönitztal. Von Burkhardtsdorf ging es entlang des spärlich ausgeschilderten Zwönitztalwegs weitgehend im Tal aber abseits der Straße durch schöne Landschaften über Meinersdorf nach Thalheim. Ein kurzer Abstecher führt uns in die wenig einladende Stadt aber immerhin gab es ein Eis. Weiter gehts am Ortsrand zum Christelgrund, einem sehr schönen Tal, dem wir Richtung Hormersdorf folgen. Von Hormersdorf gehts es schließlich über Auerbach und den umliegenden Höhenzug mit schöner Aussicht zurück nach Burkhardtsdorf. Alle diese Orte sind sehr stark geprägt durch die Textilindustrie. Viele alte Fabriken und so manche herrschaftliche Villa zeugen vom alten Glanz der Strumpfherstellung, von der wohl nur noch Relikte übrig sind. Immerhin führt Hormersdorf das bestrumpfte Bein noch immer im Wappen.
Ihr Ende findet die Tour mit einem neuerlichen Besuch in der Topfmarktscheune, einer sehr empfehlenswerten Wirtschaft mit einfacher aber sehr guter regional geprägter Küche. Man schmeckt einfach, dass die Zutaten sorgfältig ausgesucht und die Gerichte frisch zubereitet sind.
Alles in allem wieder mal eine schöne Tour über rund 25 km. Der Track findet sich hier.

Bilder gibt's hier.

Samstag, 24. September 2011

Lust auf Kochen

Nicht zuletzt inspiriert durch die tolle Küche im Böglerhof, hatte ich heute mal wieder Lust, selbst zu kochen, und zwar mal wieder richtig groß! Das Menü liest sich wie folgt:
  • Carpaccio von der Roten Bete
  • Süppchen von gerösteten Paprika und Tomaten
  • Gefüllte Tomaten
  • Ragout von Pfifferlingen mit Semmelknödel
  • Frische Melone, Pflaume und Nektarine
Die roten Bete werden mit Salz, Pfeffer, Lorbeer, Zucker, Essig, Kümmel gekocht bis sie fast weich sind und dann in Scheiben gehobelt. Diese werden mit Öl, Essig, Petersilie und feinst gehackter Zwiebel mariniert und mit Parmesanflocken angerichtet. Durch die tollen Farben der rot/gelb gestreiften Bete-Sorte ein Hingucker und ein äußerst leckerer Appetizer.
Für das Süppchen werden Paprika mit Zwiebeln angebraten und wenn diese Aroma und Farbe angenommen haben, mit Tomatenwürfeln abgelöscht. Weich kochen lassen, ein wenig Wasser und Sahne dazu und glatt pürieren. Eine Chilli unter den Paprika gibt dem ganzen eine nette Schärfe mit. Serviert mit frischen Johannisbeertomaten, etwas Petersilie und Salbei hat man schnell ein delikates Süppchen vor sich stehen.
Nachdem bisher im Freistil gekocht wurde, kommt als Zwischengericht ein Rezept aus dem hier schon zuvor hoch gelobten tollen Buch von Ottolenghi zum Einsatz: Gefüllte Tomaten. Tomaten werden mit einer Masse aus Zwiebeln, Knoblauch, Oliven, Kapern, Semmelbröseln, Minze, Petersilie und Oregano gefüllt und gebacken. Toll! Sagte ich schon, dass man das Buch kaufen muss?!
Auch für das Hauptgericht musste ein Rezept herhalten, diesmal aus dem Rezeptor-Blog der ZEIT. Die Mengen wurden etwas angepasst und die Roten Bete weggelassen, die hatten wir ja heute schon. Schmeckt aber sicher auch in der vorgeschlagenen Kombi toll.
Insgesamt ein außerordentlich leckeres Menü und das ganz ohne Fleisch. Nun fragt man sich, warum die verschiedensten Küchenchefs, wie auch immer sie heißen, so selten derart tolle vegetarische Gerichte in ihren Menüs haben. Schade, denn da geht viel geschmackliches Potential verloren! Ich esse im Übrigen nach wie vor gern Fleisch - aber die genußvolle vegetarische Küche macht mir auch grad einen Heidenspaß.
Angemerkt sei noch, dass die meisten Produkte aus der Region kommen. Die rot/gelben Bete von einem Biobauern vom Markt, Petersilie, Chilli und Oregano vom Balkon, der Paprika wie auch die Tomaten vom Gartenbau Kretschmer gleich um die Ecke (meine Empfehlung) , die Johannisbeertomaten aus eigenem Anbau, die diversen Weißbrotreste für die Semmelknödel von Chemnitzer Bäckern und die Pflaumen ebenfalls aus hiesigem Anbau vom Markt. Nur wo die Pfifferlinge her waren, möchte ich lieber nicht wissen.

Freitag, 23. September 2011

Alpines

Eine Hochzeit in der bayrischen Stadt mit der längsten Burg Europas erlaubte uns nun doch endlich die Sprengung des 300 km Rings, was wir prompt nutzten, um den österreichischen Alpenraum unsicher zu machen.
Zunächst ging es also nach Burghausen, ein nettes kleines bayrisches Städtchen im äußersten Südosten des Landes. Bei schönstem Sommerwetter gab es eine Hochzeit nebst Taufe zu feiern. Dazu mussten wir freilich erst mal in eine katholische Kirche, wo man versuchte, uns allerlei absurde Glaubenbekenntnisse abzuringen und gar aufforderte, dem Teufel abzuschwören! Im Gegensatz zur Eheschließung und Taufe mißlang dies aber dem Geistlichen, so dass wir munter weiter in Sünde leben können. Die Feier lässt sich leicht mit "schön wars" zusammenfassen, den Bräutigam sah man selten so glücklich und anstrengende Darbietungen der Verwandschaft hielten sich in Grenzen. Freilich versuchte unsere Begleitung nach der Feier uns zum Weiterzechen beim Russen zu bewegen, auch das konnte aber abgewehrt werden, so dass der nächste Tag mit erfreulich wenig Kopfschmerz begann.
Anhaltend schönes Wetter veranlasste dann auch einen raschen Ortswechsel in unseren Urlaubsort Alpbach, bekannt weniger durch das Grab Schrödingers als als "schönstes Blumendorf Europas". Naja ... Schön ist es aber da wirklich, viele Berge in Reichweite von Tagestouren und dann gibt es da noch den Böglerhof, zweifelsohne eines der angenehmsten Hotels der Welt und daher natürlich unser Zuhause für eine Woche. Feines Essen, eine der schönsten Hotelhallen der Welt und unaufdringlicher, freundlicher und nahezu perfekter Service zeichnen unser Basislager aus.
Frisch eingecheckt ging es bei schönstem Wetter gleich noch auf den Gratlspitz, direkt hinter dem Hotel in 2h ca. 900 m hoch, ne Stunde Schläfchen auf dem Gipfel bei herrlichster Sonne und den Abstieg mit Radler in einer urigen Almwirtschaft.
Das schöne Wetter ließ uns kaum Zeit für Ruhetage, viele schöne Tagestouren folgten, eine Grattour mit Klettereinlagen auf den Sagtaler Spitzen sowie eine Tour ganz zum Ende des Alpbachtals hoch zum Sonnenjoch. Die Krönung des Ganzen war freilich eine Tour über den Rofan, in ca. 7 h von einer Bergbahn zur anderen mit immer noch reichlich Höhenmetern dazwischen, wiederum einigen Klettereinlagen und zahllosen phantastischen Ausblicken, Berge soweit das Auge reicht, der ganze Alpenhauptkamm lag vor uns und in der anderen Richtung war München zu erkennen. Sensationell!

Bilder gibt's hier.

Sonntag, 21. August 2011

Tomatenzeit



Kaum ist mal eine Woche Sommer, werden schlagartig auch die Tomaten im Kleinstgarten reif. Immerhin vier Pflanzen kämpfen um Ressourcen in einem großen Kübel, die rote Johannisbeertomate, eine große rote Tomate names Andenhörnchen, eine kleine Rote, die auf den Namen Sweet Million hört und schließlich noch eine namenlose kleine gelbe. Davon gab es heute erstmalig alle zusammen auf den Teller, mit etwas Öl und Basilikum eine leckere Sache!

An Saale und Unstrut


Erneut gibt es von einem Urlaub zu berichten, ein weiterer Kurzurlaub in der 300 km Zone führte uns in die Saale-Unstrut-Region. Bei für die Verhältnisse dieses Sommers sehr gutem Wetter konnten wir diese tolle Fluss- und Kulturlandschaft erkunden und sogar fast jeden Abend auf der Terasse unsere Hotels bei einem Absacker-Bier einen weiten Blick ins Saaletal, auf Bad Kösen, Weinberge und den Fluß selbst, fast bis nach Naumburg hinüber genießen.
Über die Villa Ilske, unser Quartier für fast eine Woche, ist außer der großartigen Lage nicht viel zu berichten, solider Durchschnitt, mehr aber auch nicht. Kulinarisch bot sich die Region recht bodenständig, das übliche Einerlei wenig aufregender deutscher Küche, im besten Falle solide zubereitet, bestimmt die meisten Speisekarten, einzige Ausnahme war das Bocks in Naumburg, wo wir folgerichtig auch gleich zwei Abende verbrachten.
Naumburg ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert, ein natürlich dank zahlreicher Touristen sehr lebendiges kleines Städtchen mit hübscher Altstadt und vor allem einer wunderschönen Umgebung, von der vor allem der Blütengrund an der Unstrutmündung zu erwähnen ist. Hauptziel und Gegenstand der aktuellen Landesausstellung sind natürlich Uta und die sonstigen Arbeiten des namenlosen Naumburger Meisters im Dom.
Bad Kösen, Ort unseres Quartiers lebt primär vom Kurbetrieb und da offenbar vor allem von der älteren Generation und ist daher leider wenig lebendig. Potential hat Freyburg, eigentlich ein tolles Städtchen, das sich mit mancher italinienischer Kleinstadt etwa in der Toskana messen könnte. Leider lässt aber viel Autoverkehr in den engen Straßen keine wohlwollende Betrachtung zu, die Stadt wirkt abweisend und erst wenn man im Zentrum war und die Stadt unstrutaufwärts entlang von Weinbergen verlässt, erschließt sich einem ihr Reiz. Ferner gibt es in der Region viele sehr reizvolle kleine Dörfer, hübsch auch Bad Sulza an der Ilm.
Die Täler der Saale von Dornburg bis Naumburg, der Ilm bis Apolda und der Unstrut bis Wangen/Nebra erkunden wir größtenteils per Rad, die Unstrut auch vom Boot aus paddelnd. Den Umgebungen von Freyburg und Bad Kösen bis Naumburg widmen wir ausgedehnte Wanderungen. Bei Freyburg finden sich wunderschöne Wiesen auf den Höhen links und rechts der Unstrut von denen man immer wieder faszinierende Blicke ins Tal und auf Freyburg selbst hat. Nicht zuletzt stoßen wir auf zahllose Sehenswürdigkeiten, wie etwa die Burgen Saaleck und Rudelsburg, Kloster Pforta und natürlich den Ort des Fundes der Himmelsscheibe von Nebra, wo ein hochmodernes Museum rund um diese Scheibe errichtet wurde, indem man so ziemlich alles findet, nicht aber die Himmelsscheibe selbst, denn die liegt in Halle, wie wir aber leider auch erst zu spät entdeckt haben.
Schließlich unternahmen wir noch einen größeren Abstecher an den Rand der 300 km Zone, nach Wolfsburg, wo wir mit vielen Freunden die Verlobung von Ried und Sibylla feiern konnten. Der Weg dorthin führte uns über Quedlinburg, ein herrliches Städtchen, an dessen Fachwerkpracht mit unzähligen Holzschnitzereien man sich überhaupt nicht satt sehen kann, dafür gibt es auf jeden Fall noch eine dicke Empfehlung!

Bilder gibt's hier.

Dienstag, 2. August 2011

Was blüht uns denn heute?

Wunderbar, ein Sommerabend auf dem Balkon und endlich blüht die herrlich duftende Lilie, phantastische Blüten und ein irrer Duft - so schön kann Sommer sein.
Ansonsten blühen wunderschön die Mädchenaugen, die Fuchsien stehen in voller Blüte, die Kapuzinerkressen blühen reich, die Hechtrose trägt schöne rote Hagebutten, die ersten Astern blühen auf, Tomaten hängen voller Früchte, Ringelblumen und Cosmeen blühen ebenso wie verschiedenfarbige Lobelien und Portulakröschen, Wicken und Winden beginnen zu blühen, der Schnittknoblauch schmückt sich mit weißen Blütenkugeln, die Igelgurke hat die ganze obere Terasse mit ihren weißen Blüten erobert, die große kletternde Geranie blüht ebenso wie die kleinblütige Geranie, blau blüht der Enzianstrauch - der ganze Kleinstgarten ist in voller Pracht und eine Freude fürs Auge.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Genial vegetarisch




Nein, keine Angst, wir sind nicht unter die Vegetarier gegangen. Vier wunderschöne Tage in Saxdorf hätte ich damit wohl auch kaum überlebt. Aber das tolle vegetarische Kochbuch von Yotam Ottolenghi "Genussvoll vegetarisch" kann gar nicht genug gelobt werden! Hier wird eine nahöstlich inspirierte vegetarische Küche zelebriert, die fern jeder Entsagung allein dem Genuß gewidmet ist.
Heute war nun Zeit für Rezeptauswahl, gemütlichen Einkauf und nicht zuletzt für's Kochen, das Ergebnis konnte sich nicht nur sehen, sondern auch schmecken lassen, einfach phantastisch!
Drei kleine Gerichte kamen zusammen mit etwas Weißbrot auf den Tisch. 1) Eine im Ofen gebackene Aubergine mit Buttermilchsauce: An Stelle der ursprünglich angedachten Granatapfelkerne kamen rote Johannisbeeren zum Einsatz, die die nötige fruchtige Säure mindestens genau so gut lieferten. 2) Gefüllte Champignons mit Taleggio gratiniert: Die Füllung besteht aus angebratenem Stangensellerie, Zwiebeln, getrockneten Tomaten, Basilikum und Parmesan, Taleggio ist ein sehr aromatischer junger Weichkäse aus Kuhmilch. 3) Eier auf Ruccolagemüse mit Joghurt und Chili: Waren die anderen beiden Sachen schon genial lecker, setzte das allem die Krone auf. Die in angedünstetem Ruccola gestockten Eier mit griechischem Joghurt und einer Chili-Salbei-Butter waren einfach nur unglaublich köstlich. Als Nachtisch gab es gezuckerte Erdbeeren mit Buttermilch.
Bei so viel Köstlichkeiten muss wahrlich kein Fleisch auf den Tisch. Fragt sich nur, warum eigentlich kein mir bekanntes Restaurant der Region solche Leckereien in vergleichbarer Qualität anbietet?
Ein Wermutstropfen war auch wieder einmal der Einkauf auf dem Chemnitzer Markt, weder Ruccola noch Champignons oder Auberginen waren an den zahlreichen Ständen zu bekommen, zum Glück gab es bei Rewe dann das Gesuchte sofort. Immerhin hatte die Käsefrau im Kaufhof ohne auch nur eine Sekunde zu zögern den Taleggio parat. Diesen Käse sollte man sich merken, ich denke, der wird beim Überbacken noch öfter eine gute Figur machen.
Ach ja, in Saxdorf war ich auch. Einfach immer wieder wunderschön da und vier Tage sind grad genug, komplett dem Alltag zu entfliehen und in die Saxdorfer Welt einzutauchen, den wunderschönen Garten zu genießen und natürlich auch ein ganz klein wenig an diesem Kunstwerk mitzuwirken. Und natürlich kam am Ende auch der Kleinstgarten nicht zu kurz, aus dem ewigen Vorsatz keine Pflanzen mehr mitzubringen wurden dann doch wieder so etwa 10 Töpfchen sowie einige Stecklinge künftig hoffentlich wunderschön blühender Blattkakteen.

Sonntag, 3. Juli 2011

Harz-IV im Zittauer Gebirge


Die nunmehr vierte Auflage des Harz-Treffens des alten Chemnitzer Freundeskreises führte uns im kleinsten sächsischen Gebirge zusammen. Unweit von Oybin, mitten im Zittauer Gebirge residierten wir passend zum namensgebenden Event in der Villa Lückendorf, der ehemaligen Sommerfrische einer sächsischen Fabrikantenfamilie. Ein wunderschönes Haus in einer nicht weniger traumhaften Umgebung aus weiten Wiesen, Wäldern und zahlreichen steilen Felsen.
Das Haus bot stilvoll Platz für uns alle und selbst ohne Nutzung der weiträumigen Parkanlage war reichlich Platz für alle, eine große Tafel im Speisezimmer gestattete eine stilvolle Einnahme der zahlreichen und üppigen Mahlzeiten.
Leider war es mit Ausnahme des ersten Abends und des darauffolgenden Morgens zu kühl für eine ausgiebige Nutzung der Terassen was sehr schade war, bot doch die Dachterasse einen atemberaubenden Ausblick bis weit ins tschechische Bergland. So vertrieben wir uns die Zeit sehr angenehm im Haus. vor allem mit der Zubereitung und Einnahme von Speisen, umrahmt vom Lärm der tobenden Bande Till, Peer und Oskar, die ihre Freude an den weiten Räumen zum Spielen trefflich zum Ausdruck brachten.
Natürlich gab es auch die eine oder andere Wanderung in die umliegende Landschaft, einmal durch schöne Wiesen nach Jonsdorf und hinüber ins Tschechische mit leckerer Einkehr und Rückweg über den Hochwald mit toller Aussicht. Eine kurze Runde führte uns durch die Felsengasse zwischen Oybin und Lückendorf und schließlich gab es noch eine schöne Runde am Kelchstein vorbei hinab nach Oybin und ins Tal zur Teufelsmühle von wo es nach einem Bier über den Töpfer und ebenfalls grandiose Aussicht steil bergan zurück nach Lückendorf ging.
Ein weiterer Ausflug führte uns mit den Kindern per Dampfeisenbahn nach Zittau zum Eisessen, leider war dort aber keine Zeit mehr für eine Stadtbesichtigung. Toll aber war die Rückfahrt im offenen Wagen, durchs enge Tal den Berg hinauf nach Oybin mit Blick auf die schnaufende Lok.
Heute schließlich haben wir bei strömenden Regen noch schnell die schöne alte Stadt Bautzen besichtigt und lecker im sorbischen Restaurant Wjelbik gegessen.
Zu Hause ist es unanständig kalt, wir haben Juli und ich habe die Heizung aufgedreht.

Bilder gibt's hier.

Sonntag, 26. Juni 2011

Das Röhren der Vuvuzelas

Da war es wieder, dieses schreckliche Geräusch eines todkranken Elefanten. Ich ahne, dass erneut eine schreckliche Zeit heranbrechen wird. Gestern sah ich auch erstmals seit fast einem Jahr wieder ein Auto mit Schland-Fahne.
Naja, mal sehen, ob die Deutschen dieses Fussballfest immer noch mögen werden, wenn sich erst einmal die Erkenntnis breitgemacht hat, dass es sich hier um die weibliche Variante der Gay-Games handelt. Und falls doch, bin ich mal gespannt, wann die große Outing-Welle im Männerfußball ausbricht.
Andererseits braucht die schwul-lesbische Welt vielleicht auch gar keine Fans, die nur dumpf in ihre Vuvuzela tröten können.
In diesem Sinne, eine schöne Zeit allen Fussballerinnen und ihren Partnerinnen!

Entlang von Zschopau und Pressnitz


Gestern haben wir uns ein weiteres Stück Zschopautal erwandert, dieses Mal in der Nähe von Annaberg. Für die Zeit der Sommersonnenwende war es zwar definitiv zu kühl, zumindest hatte der Wettergott aber so viel Einsehen, dass es den ganzen Tag trocken blieb und sich vereinzelt sogar die Sonne mal sehen ließ.
Wir starten in Annaberg, im Neubaugebiet am Barbara-Utmann-Ring. Von dort ging es schnell raus aus dem hässlichen Ortsteil, auf schönem Weg hinunter ins Zschopautal nach Wiesa. Dort folgen wir der Zschopau im idyllischen Flußtal nach Wiesenbad und von dort weiter bis zur versteckt gelegenen Himmelsmühle. Dort gibt es eine schöne Einkehr nach deren Nutzung wir Richtung Streckewalde hinüber ins Pressnitztal wechseln. Dort treffen wir auf die ehemalige Bahnstrecke durch das Pressnitztal, die mittlerweile zu einem Fuß- und Radweg ausgebaut wurde, der bequem bis hinauf nach Steinbach führt. Diesem schönen Weg durch das Tal folgen wir bis Niederschmiedeberg, von wo wir den Rückweg nach Annaberg in Angriff nehmen. Dieser führt zunächst über Straßen und Feldwege nach Mildenau, von wo uns ein wunderschöner Wiesenweg hinüber nach Geyersdorf bringt. Die Landschaft bei Geyersdorf ist geprägt durch ausgedehnte Feldraine und Heckenlandschaften, insbesondere am Pöhlbergrücken. Vor uns liegt nun ein schweißtreibendes Stück Weg durch die schöne Dorflage Geyersdorf, welches uns fast bis auf die Höhe des Pöhlbergs bringt, den wir allerdings links liegen lassen um hinunter nach Annaberg zu laufen, wo die Tour sich nach einer weiteren Einkehr und ca. 6 h Gehzeit schließt.LinkDer Streckenverlauf der knapp 30 km findet sich hier, Bilder gibt's hier.

Sonntag, 19. Juni 2011

Abspargeln

Heute gab es bei uns den letzten Spargel der Saison, natürlich mit einer handgemachten Sauce Hollandaise. Zu letzterer wäre zu bemerken, dass diese, im Gegensatz zu jüngsten Aktivitäten im Freundeskreis, als rundum gelungen bezeichnet werden kann. Und ja, es stimmt schon, Spargel kann man auch mit zerlassener Butter essen, aber eine Hollandaise ist dann doch noch mal etwas Anderes! Dieses mal folgte ich einem Rezept von Siebeck, welches überraschend simpel und schnell zur gewünschten Sauce führt. Etwas Wein, Zitronensaft und Butter werden mit 2 Eigelb verrührt und im Wasserbad vorsichtig erhitzt, sobald das Ganze etwas mehr als handwarm ist, allmählich ca. 120 g geschmolzener Butter einrühren. Wann immer man das Gefühl hat, dass das Ganze zu dick wird, einfach aus dem Wasserbad nehmen und einen Schuß kalten Wein rein, sofort wird die Sauce wieder dünner. So kann eigentlich fast nix schief gehen und nach Abschmecken mit Salz und Pfeffer hat man eine dickflüssig cremige und äußerst leckere Sauce.
Ansonsten lebte ich diese Woche mit nicht weniger als 4 Grillveranstaltungen eher in der kulinarischen Diaspora und ich gebe zu, jetzt zu Beginn der Grillsaison, ist eben doch noch eine gewisse Gier auf reichlich und überwürztes Fleisch vorhanden, de aber nun auch fürs erste befriedigt ist.
Umso mehr konnte dafür der Donnerstag Abend in der Villa Esche glänzen, wo wir mit Rene und Levke, die sich eigens für diesen Abend ihrer Kinder entledigt hatten, sowie einer gemeinsamen Freundin einen sehr angenehmen Abend verbrachten. Das Menü, bestehend aus 1) Gebräuntem Lammbries mit Korianderspinat, 2) Klarer Tomatenbrühe mit Ziegenkäseravioli, 3) Seeteufel mit Pfifferlingen und Blumenkohl, dazu Nusskartoffeln sowie 4) Tarte Tatin mit Pistazieneiscrème war wie immer in der Villa sehr lecker und angenehme Gespräche bei Tisch taten ein Übriges zu einem gelungen Abend.

Montag, 13. Juni 2011

Rosenfest in Saxdorf


Am Pfingstwochenende waren wir tatkräftige Mitwirkende beim Rosenfest in Saxdorf, welches in diesem Jahr als Ersatz für das Bambusfest erstmalig über zwei Tage gefeiert wurde. Obwohl die Rosenblüte ihren Höhepunkt schon überschritten hatte, war der Saxdorfer Garten noch immer prächtig durch Rosen und anderes Bunt geschmückt. Viele Hundert Besucher folgten dem Ruf der Saxdorfer, was uns ordentlich Arbeit, dem Verein aber auch gute Einnahmen verschaffte. Neben diversen Speisen und Getränken gingen vor allem reichlich Rosen und andere Pflanzen aus Saxdorf über den Ladentisch. Anläßlich des Rosenfestes wurde eine Rosenneuzüchtung aus dem Hause Gräff auf den Namen Glühwürmchen getauft und natürlich auch gleich in Saxdorf gepflanzt. Nicht weniger spektakulär als die leuchtenden Blüten dieser Rose waren die Blüten der zahllosen Kakteen, die von den beiden Kakteenverrückten aus Potsdam unter das Volk gebracht wurden, zwei neue, hoffentlich bald blühende Kakteen reisten übrigens auch wieder mit nach Chemnitz.
So richtig schön wird es aber in Saxdorf erst, wenn die Gäste wieder weg sind, Ruhe im Garten einkehrt und die Freunde des Gartens und die Pflanzen verkaufenden Gärtner, die tagsüber zusammen das Fest geschmissen haben, sich abends an einer großen Tafel zu lecker Essen, Trank und interessanten Gesprächen versammeln. Es ist immer wieder schön, im Kreise all dieser netten und interessanten Menschen zu sitzen und die neuesten Geschichten- nicht nur aus der Gartenwelt - zu hören.
Heute gab es noch einen Ausflug mit Rene, Till, Levke und Peer in den Klosterpark Altzella, wo übrigens auch eine Saxdorfer Rosenzüchtung gepflanzt ist. Die sehenswerte Parkanlage mit den Klosterruinen bot die Kulisse für ein gemütliches Picknick, bei dem Till und Peer natürlich stetig dafür sorgten, dass uns keinesfalls langweilig wurde.

Sonntag, 5. Juni 2011

Holunderzeit

Ein schönes langes Wochenende liegt hinter uns, vier Tage angefüllt mit unterschiedlichsten Erlebnissen.
Am Donnerstag gab es einen schönen Himmelfahrtsausflug mit den Sportfreunden zur Buschmühle, wunderschön gelegen zwischen Meissen und Moritzburg. Das Hotel und Lokal liegt wirklich traumhaft an einem kleinen See, umrahmt von Felsen und ungezählten teils noch blühenden Rhododendren, ein echtes Idyll. Sehr unterhaltsam ist die geschwätzige Buschmüllerin, dem Gast sei geraten viel Zeit mitzubringen. Kulinarisch bleibt das beliebte Ausflugslokal freilich hinter seinen Möglichkeiten - nicht auszudenken, wenn das Essen noch zur Lage passen würde! Dennoch werden wir die Buschmühle jetzt sicher öfter besuchen, es ist einfach zu schön da (Bilder).
Der süße schwere Duft von blühendem Holunder ist derzeit allgegenwärtig und natürlich geben die duftenden Blüten Anlass zu allerlei Köstlichkeiten. Am Freitag gab es deshalb im Garten eine köstliche Holunderbowle zu der verschiedene gegrillte Meeresfrüchte gegessen wurden (Riesengarnelen in der Schale gegrillt, Jakobsmuscheln im Schinkenmantel sowie Maischolle in Folie auf Zwiebellauch gegart). Inspiriert von einem köstlichen Holundergetränk bei Freunden am Montag habe ich mich auch selbst noch mal daran versucht, Wasser mit Holunderblüten, etwas Zucker und Zitrone zu aromatisieren - und in der Tat, das gibt ein ganz feines Erfrischungsgetränk!
Gestern ging es auf Radtour durchs Kohrener Land, die schöne mittelsächsische Hügellandschaft mit ihren verträumten Dörfern und Kleinstädten. Start war Burg Gnandstein, von wo es über Kohren-Sahlis und Narsdorf nach Wechselburg zur Mulde ging. Entlang der Mulde fuhren wir dann weiter nach Rochlitz und Colditz und von dort ging es über Bad Lausick und Frohburg wieder zurück nach Gnandstein. Eine sehr schöne Landschaft und viele schöne Orte, denen einzig ein wenig Leben fehlt. Schlußendlich haben wir auf Burg Gnandstein gegessen bei toller Aussicht übers Land, für das Essen gibt es aber auch hier keine Empfehlung, es hat jedenfalls satt gemacht. Das Profil zur Tour gibts wieder mal hier.
Heute war nun endlich auch mal Ruhetag, ein wenig gegärtnert, Eis essen im Michaelis (lecker, aber Minuspunkte fürs Browser lahmlegen) und abends gab es Nudeln nach Genoveser Art mit dem letzten hausgemachten Pesto der Vorsaison (aus dem Tiefkühler). Zeit wirds, denn das Basilikum gedeiht schon wieder prächtig und will in wenigen Wochen erstmalig geerntet werden. Dazu gab es feinen Salat aus dem Garten mit marinierten Tomaten und zum Schluss etwas Obst - so einfach kann tolles Essen sein! Warum kriegen nur so wenige Gastronomen so simple und zudem preiswerte Sachen hin? Ich fürchte es liegt unter anderem daran, dass es vielen Köchen und auch den meisten Gästen schlicht egal ist. Hauptsache, die Teller sind schön voll, da muss es nicht auch noch schmecken. Und natürlich macht es ein wenig Mühe, mit frischen Zutaten zu arbeiten bzw., diese erst ein mal in guter Qualität zu bekommen.
Im Kleinstgarten blühen jetzt bezaubernde blaue Glockenblumen.

Sonntag, 29. Mai 2011

Radeln im Flöhatal

Ron meinte am Wochenende, 1oo km um Jena laufen zu müssen, woraufhin ich mir ein Alternativprogramm suchen musste. Dieses fand sich in Form einer ausgedehnten Radtour mit einem netten Kollegen sowie viel Zeit zum Lesen und Nichtstun im Klein- wie im Kleinstgarten.
Die Radtour führte über Hilbersdorf und Niederwiesa zunächst nach Flöha. Von dort dem Verlauf der Flöha folgend über Falkenau und Hohenfichte bis nach Grünhainichen weitestgehend im Tal, bis auf einen kleinen Höhenzug vor Hohenfichte, der aber dafür eine der schönsten Aussichten auf die Augustusburg bot. Leider besteht das Erzgebirge neben Tälern aber eben auch aus Bergen und für den Rückweg sahen wir uns gezwungen das gastliche Tal zu verlassen. Die erste Bergetappe führte von Grünhainichen nach Börnichen, Krumhermersdorf und schließlich hinab nach Zschopau, wiederum mit vielen schönen Aussichten auf die Augustusburg und später auf Zschopau. Ein weiterer Sprung von Zschopau über die Dittersdorfer Höhe brachte uns schließlich ins Zwöntztal nach Einsiedel. Von dort konnte man wieder bequem im Tal bleiben und schließlich durch den Stadtpark nach Hause reiten.
Die Gesamtstrecke summierte sich dann doch auf 76 km bei 900 Höhenmetern, geringfügig mehr als die von mir auf der Karte geschätzen 50 km. Da muss ich wohl noch an meinen Planungswerkzeugen arbeiten, bzw. mir endlich mal einen kalibrierten Faden bauen. Eine Streckenübersicht gibts dieses Mal leider nicht, da das Trackingtool auch in Jena war.
Nichtsdestotrotz war es eine tolle Tour durchs Erzgebirge und so langsam fühle ich mich auch belastbar genug für eine mehrtägige Radtour.

Sonntag, 22. Mai 2011

Urlaub im Elbsandstein


Nachdem wir nun schon ein paar Tage zurück sind, ist von einem schönen Urlaub im Elbsandsteingebirge zu berichten. Unser Hauptquartier war für eine Woche die Villa Waldfrieden in Schmilka, betrieben vom Biohotel Helvetia. Das "Bio" machte uns zunächst etwas skeptisch, diese Skepsis konnte aber bald zerstreut werden, war das Essen doch außerordentlich lecker, vielfältig und fern von körnerzentrierter Gutmenschenküche. Geringfügig bizarr war einzig das "geweihte" Wasser und die offensichtlichen Essstörungen einiger Gäste. Das konnte man aber getrost ignorieren, es gab viel wohlschmeckendes, sorgsam zubereitetes Gemüse, frische Kräuter von den Elbwiesen aber durchaus auch lecker Fleisch, im Rohzustand konnte man den Fleischnachschub auch gleich neben dem Hotel munter in den Elbwiesen rumlaufen sehen. Die Lage des Hotels an der Elbe mit Blick auf Wiesen und die Schrammsteine kann man getrost spektakulär nennen, eine kleine feine Parkanlage tut ihr Übriges.
Schmilka ist ideal gelegen, um viele Touren ins Elbsandsteingebirge zu unternehmen, leicht erreicht man die Schrammsteine, die Affensteine, den Winterberg, Prebischtor und Edmundsklamm im Böhmischen sowie auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe die schöne Hochebene von Schöna und Reinhardtsdorf mit den markanten Bergen Kaiserkrone und Zirkelstein. Mittels Boot oder Bahn ist man aber auch schnell in all den anderen Orten des Elbsandsteingebirges, so dass sich weitere Touren ausgehend von Königstein, Bad Schandau oder dem Kirnitzschtal anboten. Fetzig kraxelen kann man rund um die Schrammsteine und die Affensteine, von den zahlreichen Aufstiegen auf Leitern und Tritten sorgte dort insbesondere die Häntschelstiege für Adrenalin, die hat schon beinahe Klettersteigcharakter und man ist dann doch froh, wieder sicheren Boden unter den Füßen zu haben. Der Aufstieg zum hinteren Raubschloß und vor allem der Bergpfad von dort weiter Richtung Winterstein hatten hochalpinen Charakter. Genausogut kann man aber auch praktisch vollkommen eben entlang der Elbe wandern, auf unserer Tour von Stadt Wehlen nach Schmilka durchwanderten wir somit das gesamte Elbsandsteingebiet auf gut 2o km durch äußerst abwechslungsreiche Landschaften. Neben den wilden Felslandschaften und den Tafelbergen sind es wohl vor allem die vielen verträumten Dörfer an der Elbe (etwa Schmilka, Postelwitz oder Halbestadt bei Königstein) oder auf den Hochebenen links und rechts der Elbe (Schöna, Reinhardtsdorf, Pabststein, Pfaffenstein, Gohrisch ...) die den Charakter dieser romantischen Landschaft ausmachen. Nicht zuletzt die zahllosen bunt blühenden Azaleen und Rhodendren in vielen Gärten sowie das satte Gelb der Rapsfelder verleihen der Landschaft im Mai hier einen besonders festlichen Charakter.
Alle unsere Touren finden sich in der Übersicht auf OSM. Zahlreiche Bilder gibt es wie immer hier (Passwort auf Anfrage).

Samstag, 21. Mai 2011

Was blüht uns denn heute?


Der Kleinstgarten wurde blogtechnisch lange vernachlässigt, während er sich im sogenannten wahren Leben prächtig entwickelt. Die Töpfe sind bestens bestellt, alles grünt und sprießt und die Verluste des Winters sind überschaubar. In den Medien scheint Urban Gardening auch der neueste Hype zu sein. Darf sich der Kleinstgärtner da gar als Pionier fühlen? Naja, eher nicht, denn seit Generationen bepflanzt die Menschheit alles, was sich mit Erde befüllen lässt und zieht Blumen, Grün und Gemüse auf kleinstem Raum. Schön dennoch, dass sich offenbar zunehmend mehr Menschen dafür begeistern.
Wie wir ja nun auch wissen, ist Grün das neue Bunt und insofern liegt der Kleinstgarten noch mehr im Trend, sind Blüten in dieser Jahreszeit doch noch rar. Um so mehr haben die Wenigen Platz, sich zu präsentieren. Zu nennen wäre insbesondere eine wunderschöne Akelei (Foto), letztes Jahr gekauft, gepflanzt, vergessen und jetzt ein prächtiger Blickfang. Zuverlässig wie in jedem Jahr schmücken sich die beiden Osterkakteen über und über mit Blüten in rot und violett. Mit violetten Blütenkugeln präsentiert sich auch gerade der Schnittlauch.
Dank des sommerlichen Wetters blühen auch Tomaten und Chili schon reichlich, so dass hier bald mit den ersten Früchten zu rechnen ist. Auch sonst ist vieles in den Startlöchern, in Bälde werden die Rosen, die Lilien und einige Glockenblumen blühen.

Sonntag, 8. Mai 2011

Radeln ins Muldental


Heute gabs mal wieder eine feine Radtour: über Röhrsdorf, an Limbach vorbei, Mühlau, Höllmühle durch verträumte Dörfer zur Mulde bei Penig. Weiter die Mulde entlang durch wunderschöne Landschaften bis kurz vor Remse, von wo es weitgehend parallel zur A4 (aber doch in genügend großem Abstand, dass es angenehm ist) über Hohenstein und den Totenstein zurück nach Chemnitz ging.
Insgesamt waren wir für die 76 km mit zwei ausgiebigen Einkehren 7,5 h unterwegs, eine wunderschöne Tour durch blühende Landschaften bei strahlendem Sonnenschein (Bilder).

Sonntag, 1. Mai 2011

Auf alten Gleisen vom Küchwald nach Rabenstein


Die alte Bahnstrecke von Chemnitz nach Wüstenbrand stand schon lange auf der Agenda und heute bot das freundliche aber kühle Wetter den passenden Rahmen für diese mittellange Tour.
Die seit vielen Jahren stillgelegte Bahnstrecke führt, beginnend irgendwo im Bereich Chemnitztal, durch den Küchwald, Altendorf hinaus nach Rabenstein und von dort weiter nach Wüstenbrand. Bis auf einen kleinen Aussetzer am Autobahnzubringer Kalkstraße ist die Strecke noch vollständig intakt und man läuft auf einem völlig autarken Weg praktisch kreuzungsfrei durch die Stadt und unter- oder überquert dabei etliche Straßen und Bäche auf oder unter Brücken. Bemerkenswert, dass sich dabei ein völlig anderer Blick auf sonst wohlbekannte Teile der Stadt ergibt. Entlang der Gleise läuft man durch meist verwilderte Bereiche, otmals nur wenige Meter entfernt von gepflegten Straßen und Gärten und an vielen Stellen geradezu idyllisch ruhig.
Wir finden in der Nähe des Klinikums Flemmingstraße am Rand einer Gartensparte einen Einstieg in die Gleise und laufen zunächst durch die Gartenanlage nach Altendorf. In Altendorf fühen die Gleise durch alte verwilderte Bahnanlagen, wahrscheinlich früher ein Baustofflager oder Ähnliches, jetzt eine wilde Idylle. Wir queren die Limbacher Straße und laufen weiter parallel zur Kalkstraße, die später den Gleisverlauf unterbricht, durch den Ortsteil Rottluff. Nach Überquerung der Kalkstraße tauchen wir gleich wieder in die verträumte Gleislandschaft ein und durch die Autobahn geht es hinauf nach Rabenstein. Durch die Ortslage Rabenstein führt der Weg weiter auf den Gleisen, irgendwo im Niemandsland von schönen Hinterhöfen und schmalen Gärtchen, abseits der üblichen Wege. Schließlich führen die Gleise aus dem Ort heraus und in den Rabensteiner Wald hinein, durch den wir wie durch einen grünen Tunnel auf den Gleisen noch bis zum Forsthaus Grüna laufen.
Dort beenden wir die Gleistour, der weitere Verlauf wird Gegenstand der nächsten Etappe sein, und treten nach einer kurzen Stärkung den Rückweg an, der uns auf den klassischen Wegen durch den Rabensteiner Wald, zunächst weitgehend parallel zur Bahnstrecke, führt. Faszinierend, dass die gleiche Landschaft auf diesen Wegen, nur wenige Meter von der Bahnstrecke entfernt, auf einmal völlig anders wirkt. Erst auf Höhe des Rabenstein-Centers verlassen wir die Bahnstrecke endgültig um dann über den Harthweg zurück auf den Kaßberg zu gelangen.
Die ganze Tour war ca. 18 km lang und kann hier besichtig werden. Weitere Bilder finden sich hier.
Anzumerken wäre, dass es offenbar Planungen der Stadt gibt, diese Bahnstrecke zu einem Wander- und Radweg auszubauen. Derlei kann man nur begrüßen, stellt diese Bahntrasse doch einen der schönsten Wege dar, um ruhig und ungestört aus der Stadt heraus ins grüne Umland zu gelangen. In diesem Sinne bieten die vielen stillgelegten Bahntrassen überhaupt eine tolle Chance, mit vergleichsweise wenig Aufwand schöne Wege durch die Landschaft zu erschließen, was teilweise ja auch schon geschehen ist.

Montag, 25. April 2011

Osterspaziergang, Osterbowle, Osteroper und Osterbrunch

Im Namen des Hasen und bei schönstem Wetter bot das lange Osterwochenende Gelegenheit zu allerlei Aktivitäten.
Am Freitag ging es zunächst mit der Großfamilie auf Wanderschaft, südlich von Schöneck durch das wunderschöne Vogtland. Diese Landschaft mit ihren sanften Hügeln, weiten Ausblicken, idyllischen Tälern und verträumten Dörfern ist für mich eine der schönsten des Großraums Erzgebirge/Vogtland. Komisch nur, dass man dort, obschon in Schöneck ein riesiges Ex-FDGB-Ferienheim mit Hunderten Urlaubern existiert, kaum anderen Wandern begegnet. Wir starten in Schöneck an der Kirche und laufen über die unteren Birkenhäuser zunächst nach Schilbach. Unsere Tour verläuft nun überwiegend auf wenig befahrenen Nebenstraßen und führt uns durch idyllische Täler und mit schönen Ausblicken nach Marieney, dem Geburtsort des Heimatdichters Julius Mosen. Von dort geht es nach Eschenbach, eine traumhaft ruhige Dorflage, von wo man wiederum einen herrlichen Blick hoch nach Schöneck genießt. Über den Pferdekopfweg geht es nun Richtung Schöneck, vorbei an den Herrenteichen erreichen wir das Städtchen nach knapp 16 km bzw. 5 h. Der große Troß kommt eben doch nicht ganz so schnell voran, wie es die Wanderer sonst gewohnt sind. Einen Überblick über die Tour findet man hier, Bilder sind da (Passwörter gern auf Anfrage).
Übrigens finden sich an dieser Stelle im Netz künftig alle Bilder von uns, so zum Beispiel die vom Hausboot-Urlaub und die von Shanghai.
Am Samstag ging es dann abends in den Garten, es gab Waldmeisterbowle und dazu ein paar unkoventionelle Grillspezialitäten. Waldmeisterbowle ist echt lecker, die sollte es öfter geben, aber leider ist die Saison dieses Krauts recht kurz. Man sagt ja dem im Waldmeister enthaltenen Wirk- und Aromastoff Coumarin gewisse schädigende Wirkung nach, aber ich merke davon noch nichts ...
Sonntag gab es dann Hochkultur, in der Oper spielte man "Die Heimkehr des Verbannten" eine wiederentdeckte Oper von Otto Nicolai. Das war ohne Zweifel für mich eine der besten Opernaufführungen der letzten Jahre, ein sehr kurzweiliges, musikalisch sehr gelungenes und hochdramatisches Stück voller wunderschöner Duette, Terzette und sogar Quintette bei denen die Sänger zu Hochform aufliefen, vor allem Julia Bauer in der Hauptrolle hat hier geglänzt. Bei dieser Oper fragt man sich nun wirklich, warum die nicht im regulären Repertoire zu finden ist, da wird sehr viel Schlechteres in den Opernhäusern der Welt gespielt. Aber gut auch, dass es diese wiedergefundenen Stücke gibt, kann sich doch die Oper Chemnitz damit glanzvoll in Szene setzen und sich einen überregional hervorragenden Ruf erspielen. Einziger Wermutstropfen: entgegen der ursprünglichen Ankündigung im Spielplan begann die Aufführung schon 15:00 Uhr, das ist nun bei diesem herrlichen Wetter wahrlich keine Zeit, in die Oper zu gehen!
Nach der Oper haben wir seit langem mal wieder im Janssen gegessen - die können es auch noch. Allerdings würde dort mal eine grundlegende Überarbeitung der Karte gut tun, viele Speisen gibt es dort nun so oder mit leichten Variationen schon seit Jahren, zumindest habe ich bei der Lektüre der Karte immer das Gefühl, das Meiste schon zu kennen. Nichtsdestotrotz war alles sehr lecker.
Heute nun noch ein Brunch bei einer Freundin in Niederwiesa, was wir mit einer kleinen Radtour verbinden konnten. Auf dem Hinweg ging es durch die Stadt bis zum Bahnhof Hilbersdorf wo man sich vor der Brücke rechts hält (Richtung Eisenbahnmuseum) und weiter der grün-weißen Markierung durch eine Gartenanlage folgt, bis man nahe der Bundesstraße auf den Weg nach Niederwiesa trifft, so daß man nahezu frei von großen Straßen dorthin gelangt. Nach viel und leckerem Essen ging es auf dem Rückweg noch von Niederwiesa hinab Richtung Flöha, wo wir auf das Zschopautal treffen und am Fluß entlang zurück nach Braunsdorf fahren. Von dort geht ein ruhiger Weg durch Ortsteile von Lichtenwalde zur Brettmühle und schließlich durch die Ortslage Ebersdorf bis hinauf zur Stiftskirche, wo wir uns rechts halten und dem Stiftsweg Richtung Glösa folgen, wo man auf den Radweg "Rund um Chemnitz" trifft. Dieser bringt uns schließlich ins Chemnitztal, wo wir dem Chemnitztalradweg bis fast nach Hause folgen können.

Sonntag, 17. April 2011

Von Bräunsdorf ins Muldental

Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Tour ist die Teichmühle in Bräunsdorf bei Wolkenburg.
Von dort führt uns zunächst einer der schönsten Wege der weiteren Umgebung durch die idyllische Dorflage von Bräunsdorf und ein malerisches Tal hinab nach Wolkenburg. Über die Muldenbrücke in der Ortsmitte wechseln wir auf die andere Flußseite, Richtung Schlagwitz. Bald erreichen wir an einem Wehr einen Pfad der immer auf dem Deich entlang bis Schlagwitz durch das wunderschöne Muldental führt.
Nach dem schönen Dörfchen Schlagwitz führt der Weg zunächst bergan und durch Wälder bis nach Waldenburg. Kurz vor Erreichen des Ortes bietet sich linkerhand ein schöner Ausblick ins Muldental. In Waldenburg überqueren wir wiederum den Fluß und folgen dem Weg durch den Grünefelder Park. Zunächst nehmen wir im Parkschlößchen bei lustloser Bedienung Eis und Kuchen zu uns, wenig später lädt am Ende des Grünefelder Parks die Glänzelmühle mit deutlich freundlicherer Bedienung zu einer weiteren Rast bei einem Radler ein. Von nun an geht es bergan, bis wir am Rand von Callenberg wieder die alte Höhe erreicht haben und einen schönen Fernblick auf die umliegenden Ortschaften genießen.
Auf dem Weg nach Langenchursdorf geht es durch ein lauschiges Tal mit vielen kleinen Teichen und von dort aus noch einmal kurz bergan, bis wir die Straße nach Bräunsdorf erreichen, die uns kurz darauf und 6 h später wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück bringt, wo wir noch zünftig einkehren.
Insgesamt ca. 25 km, die Route kann man hier besichtigen.

Freitag, 15. April 2011

Anspargeln

Heute hab ich den ersten deutschen Spargel gekauft und natürlich einer sofortigen Verwendung zugeführt. Der Spargel wurde in Salzwasser bis kurz vor gar gekocht und danach mit reichlich Butter und etwas rohem Schinken in einer Pfanne angebraten bis der Spargel gerade so weich wird. Das Ganze mit Spargelwasser ablöschen und fertig ist ein überaus leckeres Frühlingsgericht. Dazu gibts neue Kartoffeln und einen feinen Riesling. Mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein!

Mittwoch, 13. April 2011

Shanghai, Shanghai

Die Wege des Herrn sind unergründlich und so führte mich das internationale Reisebüro TG (Insider werden die Bedeutung der Kürzel erraten können) mal eben in die Megacity Shanghai.
Dienstlich, wohlgemerkt. Folglich musste ich auch einen beträchtlichen Teil der Reisezeit der deutsch-chinesischen Wissenschaftspartnerschaft widmen, aber es blieb dennoch Zeit, einen ersten flüchtigen Eindruck dieser phantastischen Stadt zu erhalten.
Zunächst mal erschlägt einen der Moloch, aus dem Fenster des Busses starrt man gebannt auf die nicht enden wollende Aneinanderreihung von Hochhäusern und Hochstraßen. Praktisch keine alte Bausubstanz, kaum noch frei Flächen, alles dichtest bebaut. Nicht gerade schön.
Dazwischen teilweise Straßenleben aus einer anderen Zeit. Menschengezogene Karren mit allerlei Waren, mobile Küchen, Stände aller Art auf dem Fußweg ausgebreitet, Verschläge, die sich als hochspezialisierte Fachgeschäfte oder Werkstätten entpuppen zwischen modernsten Büro- und Wohnbauten. Eine unermeßliche Zahl von Hilfsarbeitern, Putzkräften, Gärtnern, Kofferträgern - Arbeit ist halt billig. Man fragt sich, wo diese Menschen wohnen, sicher nicht in den Hochhäusern, aber einfache Behausungen sieht man kaum.
An vielen Stellen glaubt man nicht, dass man in China ist. Die Infrastruktur kann es sicher locker mit westlichen Standards aufnehmen. Themen wie Nachhaltigkeit und Ökologie beginnen die Stadtentwicklung zu beeinflussen. Auch wenn der Himmel noch immer meist trüb vom Dunst des Verkehrs und der Industrie ist, sagen erfahrene Reisende, dass sich die Luft schon deutlich verbessert hat und extrem viel Grün neu entstanden ist. Im Zuge der Expo 2010 wurde der Stadt mit "Better city, better life" ein neues Image verpasst. Eine hochmoderne Metro erschließt dem Besucher die Stadt.
Eine abendliche Flußfahrt auf dem Huangpu-Fluß bietet phantastische Blicke auf die Stadt, die sich mit Beginn der Dämmerung in ein strahlendes buntes Lichtermeer verwandelt. Die alte Stadt aus der Kolonialzeit mit ihren prächtigen Fassaden am Bund, der Uferpromenade Shanghais vermittelt als so ziemlich einziger historischer Bereich den Glanz früherer Zeiten während auf der gegenüberliegenden Seite das neue Pudong mit seinem Fernsehturm und den Wolkenkratzern ein ganz anderes, aber nicht weniger faszinierendesBild vermittelt. Prächtig illuminierte Fassaden finden sich überall in der Stadt, Hochstraßen leuchten und viel Energie wird darauf verwendet, den Gast zu beeindrucken.
Schließlich ist noch Zeit, die Aussichtsetage auf dem World-Financial-Center auf knapp 500 m Höhe zu erklimmen, die einem einen faszinierenden Blick nach unten eröffnet und den chinesischen Expo-Pavillon zu besuchen. Letzterer vermittelt neben einem tieferen Verständnis des Begriffes der Überbevölkerung (2 Stunden Schlange stehen inmitten tausender Chinesen) vor allem einen Eindruck vom Stolz des Landes auf die eigene Entwicklung vom Agrarstaat zur Weltmacht in nur wenigen Jahren. Wenn man das gesehen hat, versteht man vielleicht auch am hesten, warum dieses Land so wenig Interesse an seiner älteren Geschichte hat, die jüngste ist spekatakulär genug. Ob eine solche Entwicklung in einer Demokratie auch denkbar ist? Die spannendste Frage freilich ist, wie das künftig weitergehen wird. Wie will man die immer deutlicher zutage tretenden extremen Gegensätze zwischen ärmsten Bauern und Wanderarbeitern und einer wachsenden Mittelschicht beherrschen? Wollen die Chinesen tatsächlich in Hochhäusern inmitten von Hochstraßen leben? Gibt es überhaupt Alternativen dazu?
Auf jeden Fall sollte man dieses Land ruhig wieder mal besuchen, um die weitere Entwicklung zu verfolgen.
Natürlich bleibt sich dieses Blog treu und verliert noch ein paar Worte zur chinesischen Küche. Ich habe in Shanghai viele interessante kulinarische Erfahrungen gemacht, die mich in meiner Vermutung bestärkt haben, dass die hierzulande angebotene chinesische Küche mit ihrem Einheitsgeschmack nicht das ist, was die Chinesen essen. Extreme Produkte waren bis auf ein paar Frösche in einem Szechuan-Restaurant eher selten, dafür überraschten völlig ungewohnte Aromen und Zubereitungsweisen bekannter Zuaten, wie etwa Huhn oder Schwein. Überraschend, dass Reis kaum serviert wird, bzw. wenn dann nur auf ausdrückliche Nachfrage. Es gilt offenbar als Ausdruck des Wohlstandes, dass man keinen Reis benötigt, um satt zu werden. Klar auch, dass das wohl für die Mehrzahl der Chinesen unerreichbarer Luxus ist. Serviert wird uns viel Fleisch und Fisch, oft in Verbindung mit Gemüse, rein vegetarische Gerichte sind selten. Wenn man mit vielen Leuten am Tisch sitzt, wird eine große Vielfalt an Speisen serviert, von denen sich jeder nach Belieben bedienen kann - so etwas ist natürlich ganz nach meinem Geschmack. Nicht alles war lecker, aber das Meiste schon - auch das lohnt der intensiveren Beschäftigung auf künftigen Reisen.
Bilder folgen.

Sonntag, 3. April 2011

Radeln, die Erste

Angesichts des herrlichen Sommerwetters fügte es sich aufs Feinste, dass wir für diesen Sonntag ohnehin die erste Radtour des Jahres geplant hatten. Freilich kamen nicht nur wir auf diese Idee und so ziemlich alles, was sich noch in enge Klamotten zwängen oder sich zumindest aufs Rad heben lassen konnte, radelte auf den stadtnahen Wegen.
So auch wir, zunächst durch den Stadtpark, an dessen Ende es zum Glück schon ruhiger wird. Dort biegen wir in den Wasserwerkspark entlang der Zwönitz ein und folgen dem Zwönitztal durch Einsiedel und schließlich bis nach Burkhardtsdorf, mal links, mal rechts der Straße und manchmal geht es auch nur auf der zur Zeit zum Glück schon seit Jahren gesperrten B180. Insgesamt trotzdem eine schöne weitgehend ruhige Strecke, die in der Ortspassage Burkhardtsdorf wieder belebter wird. Nach dem Bahnübergang verlassen wir den Ort nach rechts und erklimmen den Berg hoch zum Eisenweg. Dem aussichtsreichen Weg auf dem Höhenzug folgen wir bis zum schwarzen Kreuz von wo wir uns zunächst Richtung Niederdorf orientieren, zuvor jedoch Richtung Steegenwald abbiegen, den wir nach Passieren einer Brücke unter der Autobahn erreichen. Eigentlich ein sehr idyllisches Wegstück am Bach, wenn da nicht die Autobahn wäre. Weiter geht es nach dem Steegenwald Richtung Ursprung und Mittelbach wobei wir dann im Wesentlichen immer auf der Höhe bleiben bzw. bergab rollen.
Schließlich kommen wir nach Chemnitz-Reichenbrand von wo wir schnell den Radweg entlang des Kappelbachs erreichen, der wiederum vollgestopft mit allem ist, was sich irgendwie im Sattel halten kann. Kurz darauf finden wir uns schon in Mutters Garten wieder, wo lecker angegrillt wird. Insgesamt knapp 60 km, die man hier besichtigen kann.
Muttern ist ja nun Rentner, was wir am Freitag abend in der Villa Esche zünftig gefeiert haben. Die Villa Esche ist für den Feinschmecker auf jeden Fall eine Empfehlung und darf sich ganz sicher zu den besten Adressen in Chemnitz zählen. Herausragend das Kalbbries als Vorspeise und das Kalbsschnitzel mit Morcheln und Spargel. Die rot-grüne Suppe von roten Beten und Petersilie war wohlschmeckend, wobei ich mir den Petersilienteil noch etwas frisch-würziger erwartet hätte. Ein Fest fürs Auge war es freilich allemal. Sehr fein auch das Dessert, von dem ich nur auf fremden Tellern genascht habe, aromatische Erdbeeren und ein feiner noch bissfester roter Rhabarber mit Vanilleeis.

Sonntag, 27. März 2011

Ein Wochenende im Jagdhaus Waldidyll und drumherum

Das Jagdhaus Waldidyll bei Hartenstein stand schon lange auf unserer Agenda und dieses Wochenende war es nun endlich so weit, trotz widriger Wetteraussichten nach einer typischen Rentnerwoche haben wir uns kurz entschlossen da eingemietet.
Das Hotel befindet sich in einem schönen alten herrschaftliches Haus, die Zimmer sind geräumig und stilvoll eingerichtet. Der Service ist ebenso perfekt wie unaufdringlich - so wie man es in Hotels dieser Klasse erwartet (aber leider nicht immer vorfindet). Natürlich wären wir nicht da, wenn man dort nicht ein Feinschmeckerrestaurant, den Feengarten betreiben würde. Am Freitagabend lassen wir uns das Halbpensionsmenü servieren, welches in drei Gängen schon mal vermittelt, dass man hier kochen kann. Samstag abend dann das ganz große Menü, 6 Gänge + 2 Appetitanreger, herausragend war eindeutig der Kabeljau auf Roten Beten, sehr fein auch das Mangosorbet als Zwischengericht, aber auch der Rest der Menüfolge war durchweg sehr gelungen. Für den interessierten Leser hier die Menüfolge:
1) Sülze von der Barbarie-Ente in geliertem Schalottensud mit geräucherter Entenbrust an einem süß-sauren Selleriesalat
2) Kräftige Ochsenschwanzessenz mit Allerlei vom Wurzelgemüse und gebackenen Würfelchen vom Ochsenschwanz
3) Kabeljaufilet -aus dem Kräuterdampf- mit einer Senfsaatsoße auf glacierter Roter Bete und Kartoffelstampf
4) Hausgemachtes Mango-Pfeffer-Sorbet
5) Geschmortes & Gebratenes vom Lamm an Balsamico-Essig-Jus mit Artischockengemüse, dazu Kartoffel-Gemüse-Roulade
6) Waldidyll Dessert Variation
Als Basis für dieses opulente Menü musste natürlich eine zünftige Wanderung her, wenngleich am Samstag das Wetter alles andere als freundlich war. Immer wieder regnete es, es war kaum länger als eine halbe Stunde trocken. Trotzdem brachen wir zu einer schönen großen Runde auf und da die Schauer nicht all zu heftig ausfielen, blieben wir unter den Jacken auch recht trocken.
Zunächst ging es vom Hotel nach Hartenstein, auf einem idyllischem Talweg kommen wir in das nette kleine Städtchen. Es fällt auf, dass Hartenstein wie auch viele umliegende Orte insgesamt in sehr gutem Zustand ist, vieles fein saniert und kaum noch verfallene Häuser. Die Präsenz von nicht weniger als 4 Feinschmeckerlokalen in einem Umkreis von kaum 15 km spricht auch dafür, dass ein gewisser Wohlstand in der Gegend vorhanden ist. Auch der Feengarten im Waldidyll wird ja rege von Einheimischen besucht. Durch Hartenstein hindurch wandern wir hinauf zum Höhenzug Richtung Wildenfels. Am Ort Wildenfels mit seinem Schloß vorbei wandern wir mit immer wieder schönen Aussichten bis zum Wiesenburger Ortsteil Schönau, wo wir hinab ins Muldental gelangen. Nach kurzer, kulinarisch nicht erwähnenswerter Sättigung folgen wir dem Lauf der Mulde zurück Richtung Hartenstein bis zur Fährbrücke wo wir das Tal steil bergan in Richtung Langenbach verlassen. Weiter geht es Richtung Wildbach, von wo wir durch den Hartensteiner Forst Richtung Burg Stein wandern, von wo es nur noch wenige hundert Meter zurück zum Hotel sind. Eine schöne große Runde entlang und um das Muldental mit immerhin 5 Stunden Gehzeit durch abwechslungsreiche Landschaft liegt hinter uns.
Wesentlich freundlicheres Wetter begleitete uns heute auf einer zweiten Wanderung, deren Ausgangspunkt das benachbarte Lößnitz war. Wir starten am Parkplatz unterhalb des Marktes, an der unweit liegenden kleineren Kirch beginnen die Wanderwege, wobei wir zunächst der alten Salzstraße bergan durch idyllisch gelegene dörfliche Teile von Lößnitz folgen. Am Schieferteich finden wir erste Zeugnisse des Schieferbergbaus, der die Region über Jahrhunderte prägte. Weiter geht es bergan, bis wir fast auf dem Bergrücken die alte Bahnstrecke Zwönitz-Scheibenberg erreichen, auf der wir bequem nach Zwönitz wandern. Zwönitz streifen wir nur und wandern hinüber nach Lenkersdorf auf einen Höhenrücken, wo wir auf den Schieferlehrpfad treffen, der uns vorbei an urigen alten Steinbrüchen zurück Richtung Lößnitz führt. Auf dem Weg nach Lößnitz tun sich immer wieder tolle Fernblicke auf den Kamm des Erzgebirges auf, besonders imposant ist der Blick nach Schneeberg, dessen Silhouette von einer gigantischen Kirche dominiert wird. Kurz vor Lößnitz kehren wir noch kurz ein und finden uns dann bald nach einer wiederum sehr schönen Rundwanderung und 4 Stunden Gehzeit am Ausgangspunkt wieder.
Insgesamt ein sehr schöner Kurzurlaub wie wir für dieses Jahr noch viele angedacht haben.
Im Übrigen scheint es so, als hätte Bawü jetzt einen grünen Ministerpräsidenten, was das gelungene Wochenende wohl insgesamt noch abrundet.

Montag, 21. März 2011

Wandern mit Kind und Kegel oder Ein frettchenfreies Märzwochenende

Da war es nun so weit. Es war beschlossen, dass ich keinen Linuxtag mehr becatern wollte, folglich musste ein zünftiges Alternativprogramm her, auf dass mir an diesem Wochenende nicht fad wird.
Nachdem R., der Verräter, leichtsinnigerweise doch noch zugesagt hatte, beim Linuxtag zu helfen, blieben nur noch RTLP, HOB und T.M..
Unglücklicherweise war dann auch noch Herr O. der Meinung, krankheitsbedingt ausfallen zu müssen, so dass sich der Teilnehmerkreis zunächst weiter einschränkte. Genug jedoch mit dem Vorgeplänkel.
Erster Tag, Samstag: Wandern mit RTLP und T. im Rabenauer Grund. Zunächst trifft man sich am Bahnhof Freital-Coßmannsdorf und besteigt die Weißeritztalbahn, die bei den anwesenden Kindern schon mal für große Begeisterung sorgt und uns nach Seifersdorf bringt. Von dort laufen wir entlang der Bahnlinie wieder zurück, womit die Strecke schon hinreichend beschrieben wäre.
An sich ist die Strecke auch nicht all zu weit, dank intensiven Einsatzes der Herren T.H. (4 Jahre) und P. (2 Jahre) gelingt es aber, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf knapp unter 1 km/h zu drücken, so dass genügend Zeit bleibt, das idyllische Tal mit dem Flusslauf der Weißeritz, vielen Felsen und dem immer wieder auftauchenden dampflokgetriebenen Zug ausgiebig zu bewundern. Nachdem Herr T.H. feststellt, dass er mit meiner Assistenz gar vorzüglich klettern kann, verbringen wir den Rest der Strecke damit, gefühlt alle zwei Meter gemeinsam die Felsen hochzulaufen.
Wandern mit Kindern ist echt toll! Einziger Wermutstropfen, für die gewählte Geschwindigkeit war es einfach zu kalt - im Sommer aber gern wieder.
Da wir nicht recht sicher sind, ob uns HOB nicht einfach belogen haben, beschließen wir, auf dem Rückweg noch einen Kontrollbesuch einzulegen. Und siehe da, alle sind wohlauf und es ist sogar Kuchen da. Einzig H. sieht man an, dass sie wohl doch einige Tage im Krankenhaus war. Nichtsdestotrotz beschließen die drei, für den Abend zu uns zu stoßen. Ferner beschließen wir, mit HOB zu Fuß zu RTLP zu gehen, so dass wir uns kurz darauf auf einer gut einstündigen Wanderung quer durch Dresden wieder finden. B. wählt die Strecke so geschickt, dass wir so ziemlich alle häßlichen Ecken Dresdens sehen und die Altstadt konsequent meiden.
Kurz nach der Ankunft gibts dann auch schon lecker Essen, Wein, Sekt und Bier, nette Gespräche und Tag 1 wirkt gelungen.
Tag 2, Sonntag beginnt recht früh, Herr T.H. zeigt großes Engagement, mir das Badezimmer frei zu machen, vermutlich in der Hoffnung mich recht schnell für diverse Spielchen gewinnen zu können. Nach einem leckeren Frühstück mit den Kindern (O-Ton Herr T.H. "Ich hab heut nämlich schon mal gekotzt ...") verlassen wir die gastliche Familie und ich beschließe mit Herrn T.M. noch mal ein paar Meter (oder Mäder?) zu machen. Zum Ziel wird kurzentschlossen das Triebischtal bei Meißen auserkoren.
Wir starten am Gasthof Rehbockschänke und wandern zunächst zum idyllisch gelegenen Batzdorf. Von dort geht es rüber ins Rehbocktal und entlang eines lauschigen Bachlaufs bergauf bis zu einem Speicher. Entlang eines ruhigen Sträßchens laufen wir nach Bockwen, welches wir durchqueren und einem alten Hohlweg folgen, der uns hinüber ins Triebischtal nach Buschbad bringt. Dort queren wir die Triebisch und folgen bei der Bahnlinie einem Weg steil bergan zum Aussichtspunkt Götterfelsen mit schönem weiten Blick ins Tal. Von dort wandern wir immer auf der Höhe bleibend (was nicht immer gelingt) mit schönen Ausblicken auf die Albrechtsburg gen Meißen. Durch diverses nutzloses Hin und Her ganz schön geschafft, stärken wir uns erst mal im zweitbesten Cafe und laufen schließlich entlang der Elbe zurück zum Parkplatz. Insgesamt kam dann mit doch vier Stunden Laufzeit eine zünftige Tour zusammen, die einen schönen Ausgleich zum Vortag, aber auch eine tiefe abendliche Erschöpfung brachte. Auf jeden Fal war Tag 2 auch gelungen.
Bliebe noch von den Tagen 0 und -1 zu berichten, die ich Herrn R, dem Verräter, widmete. Am Abend -1 gab es feines Bierchen beim Onkel Franz, der ersten Adresse für bodenständige Gaumen- und Kehlenfreuden auf dem Kassberg. Um dem ursprünglich mit Herrn R. angedachtem Ziel des Wochenendes, nämlich Wandern in Verbindung mit höchster Kulinarik, doch noch ansatzweise nahezukommen, sind wir am Abend 0 ins Alexxanders eingefallen, wozu im Wesentlichen zu sagen wäre, dass es gewohnt gut ist. Ansonsten wurden darüber ja hier schon genügend Worte verloren. Übrigens ist Prosecco mit Campari erstaunlich lecker.

Sonntag, 27. Februar 2011

Rund um Wittgensdorf

Nachdem gestern strahlender Sonnenschein herrschte, setzen wir heute bei nunmehr trübem Wetter die Reihe stadtnaher Wanderungen fort.
Ausgangspunkt ist wiederum ein Einkaufszentrum - dieses Mal das Chemnitz-Center, welches wir in etwa auf Höhe von "Toys are us" von der Ringstraße aus in östlicher Richtung verlassen und zunächst der grünen Markierung "Rund um Chemnitz" folgen. In einer Gartenanlage verlassen wir diesen Weg und folgen nunmehr der gelben Markierung "Rund um Wittgensdorf", die uns durch den Ort zu einem Weg entlang der Bahnstrecke Leipzig-Chemnitz führt. Von hier kann man immer wieder die gewaltigen Dimensionen des Chemnitz-Centers bewundern, für die Stadtenwicklung sicher die größte Katastrophe nach den Bombenangriffen und dem Wiederaufbau einer sozialistischen Stadt.
Bald sehen wir jedoch auch davon nichts mehr und wandern durch ruhige Flure, allenfalls die nahe Bundesstraße hört man ab und an. Bald erreichen wir einen weiteren Ortsteil von Wittgensdorf, sehen verfallene Bahnanlagen und verlassene Bahngebäude und gelangen schließlich bis Herrenhaide, wo wir rechts unter der Bahn hindurch in Richtung Naturschutzstation abbiegen.
Wir folgen weiter der gelben Markierung, durch ein Waldstück mit einer extrem hohen Dichte an Nistkästen und gelangen schließlich in ein idyllisches Flußtal, welches uns bis in den verträumten Ort Murschnitz bringt. Allerdings war dieser idyllische Wiesenweg über weite Strecken nur dank des noch gefrorenen Bodens begehbar, bei Tauwetter kann man die sumpfigen Passagen aber auf dem nahen Feld umgehen. Hier verlassen wir den Weg "Rund um Wittgensdorf" zu Gunsten einer kleinen Erweiterung, welche uns über Köthensdorf bis an den Rand des Chemnitztals bringt. Schließlich sehen wir tief links unten den Chemnitzfluss, bleiben aber immer oberhalb des Tals bis zum Reiterhof. Dort links bringt uns ein Fußweg mit schönem Blick ins Chemnitztal und die Höhen dahinter, wiederum in einen weiteren Ortsteil von Wittgensdorf, den wir aber kurz rechts der Hauptstraße folgend, gleich wieder nach links auf dem Heuweg verlassen. Dieser bietet nochmals schöne Blicke auf die Umgebung bis wir Heinersdorf erreichen, wo wir wieder auf die grüne Markierung treffen. Durch eine Siedlung, in der man offenbar gerade, wie an vielen anderen Stellen des Wegs auch, die Abschaffung der Baumschutzsatzung in Sachsen durch das Fällen zahlreicher alter Bäume würdigt, gelangen wir wieder zur Bahnstrecke, die wir sogleich untertunneln. Das letzte Stück führt uns durch einen idyllisch gelegenen Teil von Wittgensdorf, der aber leider sehr unter dem Lärm der nahen Autobahn leidet. Schließlich gelangen wir der grünen Markierung weiter folgend in eine urige Gartenanlage, wo sich unser Weg sogleich schließt.
Auf dem Rückweg kaufen wir bei Gränitz noch leckere Torte ein und stärken uns damit zu Hause erst einmal ordentlich.
Insgesamt eine sehr schöne Runde von ca. 18 km für die wir vier Stunden benötigen. Sowohl in Richtung Burgstädt wie auch ins Chemnitztal hinein gibt es sicher auch noch viele Ausbaumöglichkeiten dieser Tour, so dass wir bestimmt bald mal wieder in diese Gegend zurückkehren werden.

Benzin

Die Oper Chemnitz hat sich mit der Wiederentdeckung vergessener Opern in der deutschen Opernszene längst einen guten Namen gemacht. Auf die Spitze getrieben wird das Ganze mit einer Uraufführung der 1929 von Emil Nikolaus von Reznicek geschriebenen Oper "Benzin" in Chemnitz im Jahr 2010. Gestern konnten wir nun der letzten von sechs und noch immer nahezu ausverkauften Vorstellungen beiwohnen.
Nun mag man sich natürlich fragen, ob diese Opern nicht zu Recht in Vergessenheit geraten sind und sicher, ohne diese in Chemnitz wiederentdeckten Opern würde der Welt wahrscheinlich auch nicht viel fehlen.
Was aber der Oper Benzin an musikalischem Tiefgang und anspruchsvoller Handlung fehlt, wird durch trefflichen Klamauk und große Spielfreude der Darsteller in einer kurzweiligen Inszenierung mehr als wett gemacht. Zumindest in der zweiten Hälfte dürfen die Sänger auch ab und an mal zeigen, was sie können, wenngleich die Grenze zur Operette sicher nicht mehr all zu weit weg ist, Sprechgesang dominiert das Geschehen.
Auf jeden Fall waren es zwei Stunden trefflicher Unterhaltung die in einem furiosen Finale münden und irgendwie wäre es dann doch schade, wenn so etwas keiner aufführte.
Nach der Oper bekam auch das Heck-Art mal wieder eine Chance. Und siehe da, man behandelte uns freundlich und auch das Eindecken für den Brunch hatte offenbar noch Zeit, so dass wir den Opernabend bei leckeren Kleinigkeiten angenehm ausklingen lassen konnten.
Übrigens bietet das Heck-Art derzeit ein all-inclusive 5-Gänge Menü mit Weinen zum Preis von 29 Euro an, für den Preis macht man da sicher nichts falsch.

Samstag, 29. Januar 2011

Durch Stelzendorf

Bei feinstem Sonnenschein begeben wir uns heute mal wieder auf eine Stadtwanderung. Dieses Mal ging es in den Chemnitzer Westen, nach Stelzendorf.
Ausgangspunkt war der Neefepark, den wir ganz schnell auf Höhe der Bushaltestelle in östlicher Richtung verlassen, Richtung Dorflage Stelzendorf. Nach Verlassen des Neefeparks halten wir uns rechts in den Teichweg, der uns zur Stelzendorfer Straße bringt. Faszinierend, wie man nur wenige Schritte vom Einkaufszentrum sofort in dörfliche Stille eintaucht.
Der Stelzendorfer Straße folgen wir durch den Ort, kreuzen die Jagdschänkenstraße und weiter geht es Richtung Neukirchen. Das nächste Stück bis zur Schaftreibe ist recht stark befahren, dafür entschädigt aber dann die weite Aussicht, die wir geniessen nachdem wir linkerhand in die Schaftreibe abgebogen sind. Mit weitem Blick über Grüna, Rabenstein, Chemnitz und ins Erzgebirge folgen wir dem Höhenzug über die Jagdschänkenstraße und halten uns dann entlang der Luthereichenhöhe. Hinter den Häusern folgen wir einem Weg, der zunächst nach unten führt. An einer Gabelung halten wir uns rechts zur Gartenanlage und folgen dem Fahrweg durch die Anlage. Am Ende der Gärten erreichen wir ein idyllisches Tal, dem Bach linkerhand folgend gelangen wir auf einem schönen Weg zu den Schönauer Teichen, wo leider der Südring nicht mehr zu überhören ist. Nach den Teichen stoßen wir auf eine Straße die uns links wieder weg vom lärmenden Verkehr zur Stelzendorfer Straße folgen. Von hier könnte man direkt zurück zum Neefepark laufen, wir schließen aber noch eine kleine Schleife an, indem wir rechts der Stelzendorfer Straße über die Neefestraße folgen, durch eine ruhige Siedlung laufen und schließlich vor der Bahnlinie links in die Gartenanlage einbiegen. Nach ca. 100 m gelangen wir wiederum links auf einen breiten Gartenweg, der uns schließlich erneut auf schönem Weg entlang an einem Bach Richtung Neefestraße bringt. Diese unterqueren wir jetzt und halten uns nach der Unterführung immer rechts. Dieser Weg bringt uns wiederum durch die ruhige Dorflage Stelzendorfs zur Stelzendorfer Straße, der wir noch kurz folgen und schließlich rechts in den Gutsweg einbiegen, der uns direkt zurück zum Neefepark bringt.
Nach zwei Stunden haben wir somit eine wirklich schöne Runde durch dörfliche Idylle mitten in der Stadt hinter uns und finden uns mitten im samstäglichen Einkaufstrubel wieder, welchen wir kopfschüttelnd links liegen lassen und uns auf einen leckeren Kaffee zu Hause freuen.
Eine Übersichtskarte, um die Tour nachzuvollziehen, gibt es hier.