Aber zurück zum Ami. Die Speisekarte wirkt ein wenig so, als hätte jemand alles zusammengetragen, was sich der Deutsche, der noch nie in Frankreich war, unter französischer Küche vorstellt. Natürlich gibt es eine Sauerkrautsuppe, Schnecken, Froschschenkel und auch das obligatorische Rotweinhähnchen möchte nicht fehlen. Daneben findet man aber auch eine ganze Reihe weniger populärer aber interessanter Sachen, wie etwa eine Variation von mit Gemüse gefüllte Gemüsen. Auch von Treuffe, einer herzhaften Variante der in Sachsen bekannten Quarkkeulchen lese ich zum ersten Mal.
Das Essen was dann auf den Tisch kommt, findet allgemeines Lob und zerstreut alle anfänglichen Bedenken. Alles ist sehr lecker und ansprechend angerichtet. Der Hasenrücken den ich bekomme ist auf den Punkt zubereitet, die gefüllten Gemüse werden auch sehr gelobt, wie auch der Lachs und die verschiedenen Steaks sowie die dazu gereichten Beilagen. Gleiches gilt für die Vor- und Nachspeisen, einzig die Erbsensuppe war etwas zu kalt (aber lecker!). Aus der Topfencreme hätte man mit einem anderen Obst statt der noch recht geschmacksfreien Erdbeeren ein exzellentes Dessert machen können. Das ist aber wirklich auch schon alles, was man kritisieren kann und als Fazit bleibt: sehr lecker und eine angenehme Atmosphäre.
Bedient werden wir sehr aufmerksam und freundlich, die Zubereitung der Speisen dauert ein wenig, aber das lässt auch hoffen, dass alles frisch gekocht wird.
Man wünscht dem Lokal sehr viel mehr Gäste als an diesem Abend des Ostermontags da waren.
Die Karte wird hoffentlich öfter mal wechseln, schließlich bietet die französische Küche weit mehr als die bisher angebotenen Klassiker. Bei genügend Abwechslung spricht künftig nichts gegen regelmäßige Besuche im Ami. Der schön gelegene Biergarten (oder wie heisst das französische Pendant?) verspricht zudem schönes Draußensitzen an lauen Sommerabenden.
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