Freitag, 29. März 2013

Jörgs zieht um

Jörgs heisst die neue Adresse unter der dieses Blog künftig zu finden sein wird. Am besten abonniert Ihr gleich den RSS-Feed zu Jörgs!

Ja, es ist nun so weit, bye bye Google, welcome in-chemnitz! Schon seit einigen Wochen arbeite ich an einer kleinen feinen Wordpress-Mulitsite-Installation auf dem in-chemnitz-Server. Dort soll künftig Jörgs ebenso zu Hause sein, wie beispielsweise der Kleinstgarten und ein paar weitere kleine Webprojekte, die derzeit in Vorbereitung sind. Also immer schön neugierig bleiben!
Ganz neben all den anderen Vorteilen sei bemerkt, dass man bei Jörgs künftig sehr viel leichter kommentieren kann, als bisher beim Google. Ich bin also gespannt auf Eure Meinungen zu all dem Kram, den ich schreibe!
Hier ist aber nun Ruhe und neue Infos gibt es künftig wirklich nur noch bei Jörgs!

Sonntag, 24. März 2013

Auf alten Gleisen und schönen Wegen nach Hohenstein-Ernstthal

Nach der schönen Wanderung mit den Rosa Löwen im Oktober wurde schnell eine Neuauflage in Chemnitz vereinbart. Als Termin wurde der 23. März ausgewählt, man war sich sicher, dass da schönster Frühling herrschen würde!
Aber weit gefehlt, am Vormittag weht uns ein eisiger Hauch um die Nase, die Wetterberichte melden negative Temperaturrekorde und wir zweifeln schon ein wenig am Sinn dieser Unternehmung. Umso mehr freuen wir uns, als wir am Bahnhof in Chemnitz auf nicht weniger als 6 wanderbereite Rosa Löwen treffen, so dass wir mit immerhin 10 wild entschlossenen Wanderern dem Winter trotzen.
Schon bald zeigt sich zudem, dass die Märzsonne Einiges zu leisten vermag und es in der Sonne beinahe schon gemütlich ist, zumindest wenn man zügig wandert. Das tun wir auch, laufen zunächst durch den  Küchwald nach Borna, wo wir in der Nähe des Haltepunkts in die stillgelegte Bahnlinie nach Wüstenbrand einsteigen. Dieser folgen wir durch den Küchwald zum Güterbahnhof Altendorf und weiter Richtung Rottluff. Nachdem wir in Rottluff ein Stück tief verschneites Gleis zu laufen haben, bahnt sich ein gewisser Unmut bei einigen Mitwanderern an und wir beschließen, den Rest der Strecke auf das reguläre Wegenetz zu verlegen.
Wir laufen also erst einmal ein Stück am idyllischen Autobahnzubringer Richtung Rabenstein. An dessen Ende entschließt sich der experimentierfreudige Teil der Gruppe, nicht den Umweg über den Harthweg weiter zu laufen, sondern ein Stück querfeldein zu gehen. Keine besonders gute Idee, denn auf dem Feld lauert ein tödlich kalter Wind, der offenbar direkt aus Sibirien nach Rabenstein weht. Entsprechend groß ist die Begeisterung auf dieser Passage und einzig die überraschend auftauchende Picknickstation vermag die Truppe wieder gnädig zu stimmen.
Olaf, Uwe, Frank und Ronny haben eine gemütliche Picknicklandschaft aufgebaut und heiße Brühe sowie Glühwein vorbereitet. Zusammen mit den Köstlichkeiten aus den Rucksäcken der Wanderer ergibt sich ein leckeres und vielfältiges Picknick. Mein Favorit ist definitiv Svens Kuchen! Einziger Wermutsstropfen: wir haben für das Picknick zielsicher die kälteste und windigste Ecke der ganzen Tour ausgesucht. Das merken wir spätestens, als wir weiterlaufen und es schon 30 m weiter wieder wohlig warm wird. Aber egal, auch mit durchgefrorenen Fingern hat es gemundet.
Weiter gehts nun weitgehend parallel zur Bahnlinie Richtung Forsthaus Grüna, wo wir die Bahntrasse endgültig links liegen lassen. Auf aussichtsreichen und sonnig-milden Wegen geht es nun immer am Waldrand entlang nach Wüstenbrand und schließlich hinauf zum Heidelberg. Hier versuchen wir noch einmal ein Picknick, Ilka verteilt die zweitbesten Buletten der Tour aber wiederum wird es nach wenigen Minuten eisig kalt und windig. Wir sollen also nicht picknicken und wandern daher zügig weiter hinauf auf den "Wind", wo es gar nicht mal so windig ist. Nach einigen Kilometern aussichtsreichen Weges erreichen wir den Stadtpark von Hohenstein und laufen hinunter in den Ort,wo wir am Markt im Postgut zünftig einkehren.
Im Wirtshaus stößt auch Olaf wieder zu uns. Die nur 24 km lange Tour steckt allen sichtlich in den Beinen, wandern auf Gleisen und auf Schnee im Gebirge ist eben doch was anderes, als Flachlandwandern auf gefegten Wegen. Doch im Wirtshaus läuft die Truppe noch einmal zur Hochform auf und nach einer kurzen Auftauphase werden schon wieder Pläne für die nächsten Wandertage geschmiedet. Nach einer Besichtigung des Pinklers von Hohenstein-Ernstthal bibbern wir noch ein wenig auf dem Bahnsteig herum, ehe uns der Zug zurück nach Chemnitz und Leipzig bringt.
So geht ein schöner Wandertag zu Ende und wir freuen uns schon wieder auf den nächsten!

Linuxtage - das Alternativprogramm

Mit Kind und Kegel
Während sich die Infis auf den Linuxtagen tummeln, gilt es, ein interessantes Alternativprogramm auf die Beine zu stellen. Neben dem leckeren Essen mit dem Riedschor haben inzwischen auch die Wanderungen mit Freunden, Kindern und Kegel eine gewisse Tradition (siehe bspw. 2011).
Das leckere Essen mit dem Riedschor am Freitagabend gab es in diesem Jahr gemeinsam mit der Corinna bei Strellers. Hier macht man nichts falsch, es gibt konstant gutes Essen und auch die Vegetarierin kommt auf ihre Kosten. Etwas befremdlich einzig die harte Ansage, dass der geneigte Gast doch bitteschön um 22 Uhr das Restaurant verlassen möge, da die Wirtschaft anderntags auch noch was arbeiten muss.
Zum Wandern zog es uns dieses Jahr auf den Borsberg bei Pillnitz, wo Heidi, Berni, Oskar, Kurt und Fritz nunmehr ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben. Aus der ursprünglich erhofften Frühlingswanderung wurde zwar nichts, aber immerhin hatten wir noch einen halbwegs freundlichen Wintertag. Mit dem Friedrichsgrund und den Borsberghängen ist auch schnell eine schöne Runde identifiziert. Zur Mittagszeit ging es los, schon nach wenigen halben Stunden waren alle Kinder (6) und Erwachsene (7) gehbereit und für die kleinen Prinzen musste auch der rote Bollerwagen mit. Es dauert auch gar nicht lange, es ist genau genommen gleich nach dem Verlassen des Hauses, dass ich mich an der Deichsel des Bollerwagens sehe und Oskar fröhlich singend hinten drin sitzt.
Von der Hochlandstraße biegen wir in ein schönes Tal, welches uns hinunter zur Meixmühle bringt. Dort stoßen wir auf den malerischen Friedrichsgrund, dem wir bis hinunter nach Pillnitz folgen. Ich kann Tom, Suse und Merlin überreden, noch die berühmte Kamelie zu besichtigen, während die Meute schon wieder heimwärts zieht. Nach der kurzen Stippvisite geht es oberhalb der Pillnitzer Weinberge mit vielen schönen Aussichten auf Weinberge, Park und Elbtal Richtung Borsberghänge. Durch die Borsberghänge zieht sich ein schöner Weg, der auch ein paar schöne Aussichten bietet. Auch wenn sich die letzten Meter ein wenig ziehen, was nicht zuletzt auch am Bollerwagen liegt, bleibt eine schöne Runde von etwa drei Stunden in Erinnerung. Ein mehrfaches der verbrannten Kalorien nehmen wir sodann gleich wieder zu uns, Suse hat einen feinen schokoladig fettigen kalten Hund gemacht - genau das Richtige nach so einer Winterwanderung. Gestreckt wird der kalte Hund im Bauch mit lecker Zitronenkuchen, ebenfalls aus Suses Küche. Schnell gehen ein paar schöne Stunden dahin, in denen die Kinder natürlich im Mittelpunkt stehen - zumindest akustisch. Hungrig ist danach zwar keiner, aber dennoch gibt es noch Kartoffelsuppe mit Würstchen, die auch fast allen mundet. Ein schöner Tag - gern treffen wir uns wieder mal in Borsberg, vielleicht bei etwas wärmerem Wetter.

Freitag, 8. März 2013

Heute gibts mal Fisch!

Angefangen hat alles mit leckerem Spinat, den es bei Kretschmer gab und der unbedingt mit wollte. Ein paar Petersilienwurzeln mussten auch noch mit. Aber was macht man nun damit?
Nach kurzem Nachdenken blitzt ein Fisch in meinem Hirn auf und der Pawlowsche setzt auch gleich ein.
Im Kaufhof gibts feinen Winterkabeljau, auch Skrei genannt, ein schöner Fisch, der jetzt Saison hat.
Aus den Petersilienwurzeln wird ein feines Süppchen, nachdem diese mit ein paar Zwiebeln ein Weilchen geschmort wurden. Etwas Wein, Sahne und Wasser dazu und einmal durchpürieren und schon ist das Süppchen fertig. In der Suppe schwimmen geröstete Brotkrumen mit einem Klecks Haselnusspesto und auch  ein paar Tropfen Kürbiskernöl passen gut.
Zum Hauptgericht kommt neben dem Blattspinat, der nur kurz mit etwas Knoblauch zusammenfällt noch ein Püree von Roter Bete, Meerrettich und Kartoffeln, die gemeinsam ein Weilchen kochen und dann mit Butter, Petersilie und Salz und Pfeffer zerdrückt werden. Der leicht mit Zitrone gesäuerte und gesalzene Fisch kommt mit ein klein wenig Mehl nu wenige Minuten in die Pfanne mit reichlich Butter und gehobelten Mandeln. Wenn alles Farbe angenommen hat ist der Fisch auch schon gar und noch wunderbar saftig.
Voila. Lecker!
Dazu trinken wir einen sehr leckeren Proschwitzer Riesling von 2010 - Danke an Easy und Frederike.

Sonntag, 3. März 2013

Ein Hauch von Frühling

Winterlinge in Saxdorf
So langsam nervt dieser trübe Winter, der so gar kein Ende nehmen will. Umso schöner, dass wir dieses Wochenende zumindest einen Hauch von Frühling erhaschen konnte. Wir waren in Saxdorf und da ist der Schnee schon weitestgehend weg und bei den ersten Sonnenstrahlen seit langem konnte man Schneeglöckchen, Märzenbechern, Winterlingen, Christrosen und den frühen Elfenkrokussen geradezu beim Aufblühen zusehen. Nun wird es nicht mehr lange dauern, und der Saxdorfer Garten hüllt sich wieder in ein Meer von Blüten.
Schneeglöckchen in Saxdorf
Natürlich war auch der Galantophile wieder da, der zuverlässig mit den ersten Frühlingstagen den Weg nach Saxdorf findet. Und ebenso natürlich hat Hagen Engelmann auch wieder eine absolute Schneeglöckchenrarität dabei - ein Schneeglöckchen mit gelbem Kelch welches die beachtliche Saxdorfer Sammlung von Schneeglöckchen bereichern wird. Man achte auf Details! Deshalb haben die Galantophilen übrigens auch immer nasse Knie.
Elfenkrokus in Saxdorf
Natürlich fand auch die eine oder andere Gruppe Frühblüher den Weg ins Auto und wird in nächster Zeit den Kleinstgarten schmücken. In Chemnitz liegt leider noch Schnee, aber hoffentlich bricht auch hier bald der Frühling aus. Ich bin mal gespannt, ob sich die Elfenkrokusse und diverse Edelschneeglöckchen aus Saxdorf im Garten eingelebt und ausgebreitet haben. Letzte Woche gab es bei Dehner auch wieder Narzissenraritäten, von denen natürlich auch eine ganze Zahl mit nach Hause musste. Auch hier bin ich gespannt, ob die im Vorjahr im Garten eingesetzten Narzissenraritäten wiederkommen.
Übrigens, im Aue-Beitrag gibts jetzt Bilder!

Vincent Klink: "Ich rate zum Vegetarismus"

Mein Lieblingskoch Vincent Klink gibt in der ZEIT unter dem Titel "Ich rate zum Vegetarismus" ein sehr kluges Interview. Man lese am besten selbst!

Samstag, 16. Februar 2013

"Geiz isst Gaul"

Unter diesem herrlichen Titel bringt Christian Mittermeier im Nachgesalzen-Blog die aktuelle Diskussion um die Altpferdentsorgung in Tiefkühlprodukten wunderbar auf den Punkt.
Man kann es gar nicht oft genug sagen - kauft wenig verarbeitete Lebensmittel vom Händler eures Vertrauens! Da weiss man, was man auf dem Teller hat und besser schmeckt es zudem!
Wer  mal so richtig in die bunte Welt der essbaren Tiere einsteigen will, dem sei der Fleischer Birke in Dresden empfohlen. Wenn man die Auslage sieht, weiss man überhaupt nicht, worfür man sich entscheiden soll. Wir haben dort kürzlich einen wunderbaren Rücken vom Muffel nebst Zubereitungstipps und einem herrlichen Wildfonds erworben. Der Muffel wurde bei und mit unseren Dresdner Freunden zubereitet und gegessen - herrlich!
Und wenn wir schon mal in Dresden sind, sollte man das Augenmerk des geschätzten Endverbrauchers auf die VG richten! In der VG gibt es überwiegend regionale Produkte in einer phantastischen Auswahl. Selbst im tiefsten Winter gibt es dort noch eine herrliche Vielfalt an Gemüsen von Produzenten aus dem Dresdner Umland. Und das alles in Bioqualität zu einem sehr fairen Preis. Sowas würd ich mir für Chemnitz wünschen!  Hat jemand Lust?

Montag, 11. Februar 2013

Wandern und Feinschmeckern in Aue!

Tunnel am Muldentalweg
Und das in Aue! So etwa dachte ich nach den ersten Gängen des Degustationsmenüs im Restaurant St. Andreas im Blauen Engel in Aue. Das erste Haus am Platze in Aue hatten wir schon lange im Auge und das derzeitige Exil gab den Anlass für ein schönes Wochenende im Blauen Engel.
Das Degustationsmenü gehört ganz ohne Zweifel zum Besten, was ich in letzter Zeit gegessen habe. Die drei Fleischgänge (Gänseleber, Blutente und Variationen vom Sosaer Reh) waren perfekt zubereitet und kamen mit ebenso perfekter Begleitung. Wenn man hier überhaupt etwas kritisieren möchte, dann vielleicht, dass auf den Tellern zu viele kleine Häufchen, Schäumchen, Kleckschen und Sößchen zu finden waren, zwischen denen man schnell den Überblick verlor. Auch wenn der freundliche Servicechef alles im Detail erklärt, bleiben doch nicht mehr als drei Punkte hängen. Hier könnte sich die Küche noch etwas fokussieren. Geschmacklich und von der Konsistenz war natürlich alles hervorragend. Ebenso wie die zwei Grüße aus der Küche (Maronensüppchen, eine Kleinigkeit Fleisch), das Zwischengericht (Orchideensorbet mit Champagner-genial!), der Käse (wenigstens 12 erlesene Sorten zur Auswahl) sowie das Dessert (Schokoladenvariationen) sehr lecker waren. Die starke Dominanz von Fleisch (und Fisch) als Hauptgericht ist wohl in einem Degustationsmenü noch immer Standard.  Zumindest einen vegetarischen Hauptgang hätte ich erfrischend gefunden. Wie auch immer, ein wunderbares Menü mit einer perfekten Weinbegleitung zu einem Preise, der absolut fair ist.
Aussicht bei Lauter
Nach einem leckeren Frühstück im Hotel ging es dann am nächsten Tag auf Wanderung. Es hatte frisch geschneit, aber nur so viel, dass man noch gut laufen konnte. Vom Stadtzentrum erreicht man schnell beim Anton-Günther-Platz den Floßgraben, der auf nahezu konstantem Höhenniveau durch die Stadt führt. Heute folgen wir ihm durch das Muldental Richtung Rechenhaus, welches wir nach 10 km Weges durch herrlich verschneite Winterlandschaft erreichen. Vom Rechenhaus geht es zurück im Muldental auf dem neu gebauten Radweg, der auf der alten Bahntrasse errichtet wurde. Einen Kilometer nach dem Tunnel halten wir uns rechts bergauf hinauf zum Erzengelweg. Von dort geht es hinüber Richtung Lauter, wo wir am Waldrand entlang Richtung Oberpfannenstiel gehen.  Hier gibt es viele schöne Aussichten weit ins Gebirge, hinüber Richtung Schwarzenberg, Spiegelwald und noch viel weiter ins Gebirge. Bald erreichen wir das Schwarzwasser, dem wir linkerhand zurück nach Aue folgen. Nach 27 km schliesst sich am Blauen Engel die Runde - durch den Schnee merkt man die Strecke doch ein wenig mehr als sonst.
Da kommt gerade recht, dass es im Blauen Engel nicht nur ein Feinschmeckerrestaurant sondern auch einen Brauereigasthof gibt. In Lotters Wirtschaft gibt es nicht nur Selbstgebrautes sondern auch lecker Hausmannskost. Bei angenehmer Livemusik und einigen Lotter wird auch dieser Abend sehr schön.
Blick nach Schneeberg
Anderntags gehen wir wiederum auf Wanderschaft und folgen dem Floßgraben nun in die andere Richtung, nach Bad Schlema. Wiederum geht es durch eine schöne und dieses Mal auch sehr aussichtsreiche Landschaft, der Floßgraben zieht sich schön durch die Orte bis wir im Kurpark von Schlema sein Ende erreichen. Auf dem Lehrpfad geht es nun durch die nach der Wende komplett umgestaltete Haldenlandschaft von Schlema. Auf einigen alten Bildern kann man allenfalls erahnen, was hier in den letzten knapp 70 Jahren passiert ist. Der Begriff "Deformationsgebiet" spricht für sich und man kann sich dennoch kaum vorstellen, was hier im Dienste des Uranbergbaus getan wurde. Vom Biedenkopfstein hat man einen herrlichen Ausblick über die neue Landschaft, Reste des alten Ortes und hinüber zur stolzen Bergstadt Schneeberg, deren Silhouette von Rathaus und Kiche geprägt wird. Von den Halden steigen wir hinab ins Schlematal und gehen herunter ins Muldental, wo uns eine Brücke über die Mulde führt, der wir zunächst linkerhand und dann mit einer Straße über den Fluß wechselnd ins Zentrum von Aue folgen. Hier suchen wir noch einmal kurz nach einer Innenstadt, die es aber offenbar nicht gibt. Man findet Reste mit einstmals stolzen Bürgerhäusern, jedoch ist das gesamte Stadtgebiet derart zerbaut, dass sich einfach keine städtische Anmutung einstellen will. Die zweite, mit 16 km etwas kürzere Wanderung findet sich hier.
Keine Innenstadt, aber ein gut gehendes Feinschmeckerrestaurant. Und das in Aue!
Bilder folgen.

Dienstag, 29. Januar 2013

Whisky in Gelenau

Foto: Frank Richter
Wer würde wohl vermuten, dass im Keller eines unscheinbaren Einfamilienhauses im langgezogenen Straßendorf Gelenau das Whisky-Paradies zu finden ist? Mit Hilfe freundlicher Eingeborener ("Poasst auff, ieech erklärs eich! ... U dann es Bärschl nunner ...") finden wir nach nur kurzem Umherirren in bitterer Kälte schon das Ziel, die Gelenauer Marionettenspiele. Drinnen ist es vor allem erst mal warm und wir werden sofort herzlich willkommen geheißen.
Nach der Bestellung von "Weichei"-Bier (Specht Landbier) ist schnell klar, wer an diesem Abend die Opfer sind, nämlich wir, die Städter. In den unzähligen Späßchen, die Frank, der Chef des Hauses, in feinster Erzgebirgischer Mundart macht, nimmt er aber nicht nur uns und die anderen Gäste sondern gern auch mal sich selbst auf die Schippe ("So ein kleines Fass, ... 125 l, ... das bin quasi ich als Fass!"). Wir amüsieren uns bestens.
Dieser Frank, der Marionettenspieler, veranstaltet an diesem Abend aber nicht nur Spässchen, sondern eine Whisky-Verkostung. Natürlich gibt es nicht irgendwelchen Whisky, sondern nur vom Feinsten, das Beste was die Weiten Schottlands, aber auch der Rest der Welt so hergeben. Der Whisky-Kenner wird hier nichts vermissen, der Laie ist beeindruckt! Eine gar nicht mal kleine Auswahl an Whisky ist auf dem Altar (vormals Bühne) drapiert, bei Bedarf werden aber auch schnell weitere Flaschen aus dem mehr als 100 Sorten umfassenden Angebot herbeigeschafft. Frank führt uns sanft aber bestimmt auf unserer Tour, geht aber auch gern auf Wünsche ein, und so teilt sich die Verkostungsgemeinde schnell in mehrere Seitenlinien, die man mit ausgewogen (fruchtig, aromatisch, Sherry) oder krass (Mullbinde, frischer Teer) beschreiben könnte und die sich im Laufe des Abends weiter verästelt. Frank erzählt dazu ohne Unterlass, und so weiß man bald mehr, als man eigentlich wissen wollte. Am Ende des Abends hat so ziemlich jeder seine individuelle Trinkhistorie, die für die nicht so whiskyfesten Gäste auch auf dem Kassenbon festgehalten ist. Meine liest sich als Glengoyne 17 years, Dalmore 15, Suntori Yamazaki 18, Redbreast 12. Der Kenner wird schnell erkennen, dass hier die fruchtig-ausgewogene Schiene verfolgt wird. Mir wurde auch allein durch den Geruch der Nachbargläser klar, dass ich die torfige Schiene überhaupt nicht mag.  Alles was ich hatte, war ohne Frage sehr gut trinkbar, die Favoriten kamen klar am Ende, vom Japaner und vom Rotkehlchen könnte man sich echt mal ne Flasche hinstellen. Zum Aberlour kam es dann nicht mehr, aber der ist beim nächsten Mal fällig!
Zu allem Überfluss gab es dazu auch noch feinstes Essen, gekocht von Franks Frau Helga. Nach einer feinen Käsesuppe wurden Sellerie-Kartoffelstampf, Risotto mit Pilzen, Bohnen-Tomatengemüse, Salat, Schweinebraten und geräucherte Rinderbrust aufgetragen und bis zum Abwinken nachgefüllt. Alles äußerst lecker, vor allem aber Risotto, Stampf und Rinderbrust und von letzterer wiederum der etwas durchwachsenere und damit saftigere Teil, der am Ende auf den Tisch kam - herrlich! Natürlich durfte ein Dessert nicht fehlen, besser noch zwei, denn zu einer Sahne mit Haferflocken auf Himbeeren kam noch eine feine Käseauswahl, darunter auch ein herrlicher Obazder. Lecker!
So ging ein herrlicher Abend rum, wie man ihn sich schöner kaum wünschen kann - gern mal wieder!
Es ist herrlich, zu erleben, wenn jemand so sein Hobby zum Beruf machen kann!

Samstag, 26. Januar 2013

Kunst in Chemnitz

Ansehen! ist die unbedingte Empfehlung für den jüngsten Coup unserer Frau Mössinger, ihres Zeichens umtriebige Chefin der Kunstsammlungen Chemnitz. In einer außerordentlich gelungen Zusammenstellung sind die Werke des Leipziger Künstlerpaares Neo Rauch ("Abwägung") und Rosa Loy ("Gravitation") zu sehen.
Rauchs Bilder sind absolut sehenswert. Wenn man vor den Großformaten steht, wird einem sofort klar, dass der gewaltige Hype um Rauchs Bilder nicht grundlos ist. Szenen in altmeisterlicher Handwerkskunst werden in einen absurden bis surrealen Kontext gesetzt. Vieles wirkt unterschwellig befremdlich, irritierend, beängstigend, was oftmals weniger am dargestellten Sujet als an der Wahl der Farben liegt. Man sieht idyllische Landschaften und altertümlich gekleidete Menschen in dezent giftigen Farben. Die Bilder sind voller Details und Anspielungen, die sich erst beim zweiten oder dritten Hinsehen erschließen. Großartig!
Natürlich stehen Loys Bilder im Schatten der Rauchschen, können aber in der hier gezeigten Zusammenstellung erstaunlich gut gegenhalten. Einige der Bilder sind geradezu herrlich und voller witziger Details, wie etwa "B-Plan" oder "Dienststelle". Für beide Teile der Ausstellung kann man nur raten, sich Zeit zu nehmen. Erstmal alles sichten, setzen lassen, noch mal durchgehen, im Katalog blättern, der knapp aber gekonnt Hinweise zum Sehen gibt, und dann noch mal in Ruhe alles ansehen.
Großartig ist auch, dass es Frau Mössinger gelungen ist, eine Auftragsarbeit von Neo Rauch unter dem Titel "Abwägung" mit Hilfe von Sponsorgeldern anzukaufen. Dieses herrliche Gemälde soll künftig im Ratssaal des Chemnitzer Rathauses zu sehen sein. Damit wird an eine Tradition aus besten Tagen der Stadt angeknüpft, als mit Mitteln wohlhabender Bürger eine Kunstsammlung von Weltrang geschaffen wurde und die Stadt die namhaftesten Künstler ihrer Zeit anzog. Hoffen wir, dass dieses Ereignis Ausdruck eines neuen Selbstbewusstsein der Chemnitzer Bürgerschaft ist. Möge zudem die Rauchsche Allegorie der Abwägung zwischen Hochhäusern und Natur künftigen Chemnitzer Räten ein Denkanstoss sein.
Kunstsammlungen Chemnitz bis zum 10. Februar.

Montag, 7. Januar 2013

Ein Jahr in Bildern - Rückblick 2012

Ein Jahr ist um und graue Wintertage boten Zeit, Bilder zu sortieren und online zu stellen. Damit gibt es wieder den schönen grafischen Jahresüberblick 2012. Passwort gibts wie immer beim Autor.
2012 gab es eine ganze Menge schöner Wanderungen, von denen hier ja auch ausgiebig berichtet wurde. Höhepunkte der Wandersaison im letzten Jahr waren zweifelsohne die 9-tägige Kammtour durch Erzgebirge und Vogtland sowie eine dreitägige Tour durchs Elbsandsteingebirge. Daneben ging es durch so ziemlich alle umliegenden Flusstäler (Zschopautal und Flöhatal, Chemnitztal, Muldental, Schwarze Pockau), ins Erzgebirge, ins Limbacher Land und ein weiteres Mal ins Elbsandstein. Neben alten Gleisen bewanderten wir letztes Jahr auch neue Straßen. Eine schöne Tour führte uns mit den Rosa Löwen in die Anhaltinische Provence. Die geballte Bilderflut zu all diesen Touren gibts hier: [Wanderbilder 2012]

Neben den vielen mehr oder weniger ausgedehnten Wanderungen gab es 2012 auch zwei schöne Urlaube. Im Mai waren wir zwei Wochen auf den Kanaren, auf La Palma und unserer geliebten Insel El Hierro [Blog] [Bilder]. Im August gab es die nunmehr 5. Auflage der sogenannten Harz-Treffen mit alten Freunden und deren immer größer werdenden Familien. Mit nicht weniger als 6 Kindern hatten wir eine herrliche Woche in der Villa Lückendorf [Blog] [Bilder]. Kurzurlaube führten uns zudem nach Marienbad und zwei mal ins weihnachtliche Erzgebirge [Adventswochenende I] [Adventswochenende II].

Auch auf den Seiten von Saxdorf und dem Kleinstgarten sind 2012 wieder schöne Bilder hinzugekommen: [Saxdorf 2012], [Kleinstgarten 2012, neueste Bilder ganz unten]

Mittwoch, 2. Januar 2013

Chemnitzer Rundwanderweg - Der Norden

Blick auf Chemnitz bei Draisdorf
Das frühlingshafte Wetter lockt nach draußen - heute mal rund um Chemnitz bzw. die erste Hälfte davon. Auf dem Chemnitzer Rundwanderweg geht es vom Zeisigwald über den Chemnitzer Norden bis nach Rottluff.
Wir starten an der Endstelle der Linie 31 im Yorckgebiet und verlassen das Plattenbauviertel zügig Richtung Heideschänke. An der Heideschänke treffen wir schon auf den Chemnitzer Rundwanderweg, dessen grün-weiße Markierung über die ganze Strecke kaum zu übersehen ist. Lediglich in Röhrsdorf wird mal eine Markierung fehlen.
In der Hilbersdorfer Gartenanlage
Los gehts also durch den Zeisigwald bis zur Dresdner Straße. Gleich danach laufen wir durch eine große Gartenanlage Richtung Hilbersdorf, wo wir kurz in den lärmenden Verkehr eintauchen. Gleich darauf geht es aber wieder auf ruhige Nebenstraßen bis wir am Schnellen Markt wieder Wald in den Wal eintauchen. Durch den Schnellen Markt erreichen wir die ehemaligen Kasernen, die gerade zu einem schönen Wohnviertel umgebaut werden. Gleich darauf folgt wieder Wald, dieses Mal der Ebersdorfer. Zwischendurch gibt es mal eine schöne Aussicht Richtung Glösa am Waldrand wo wir auf einem Hochstand Rast machen. Bald darauf queren wir die Bahnlinie nach Riesa und erreichen durch die Kohlung die Glösaer Straße.
Damit haben wir das erste Drittel und leider nun auch das ruhigste Stück des Weges hinter uns. Gleich nach der Glösaer Straße überqueren wir die Autobahn, die wir für den restlichen Teil des Weges mehr oder weniger deutlich hören werden. Es ist eigentlich geradezu erschreckend, wie große Teile der Stadt durch die grenzenlose automobile Freiheit in Mitleidenschaft gezogen werden. Wir passieren auf unserem Weg viele auf den ersten Blick idyllische Wohnlagen, schöne Häuser im Grünen, aber leider mit unerträglichem Lärm gestraft.
Ende des Chemnitztalweges und
Beginn eines neuen Abenteuers
Wir laufen nun durch den dank der Autobahn sehr lauten Sechsruthenwald und erst als sich der Weg hinüber nach Draisdorf wendet, wird es wieder angenehmer. Wir überqueren bei Draisdorf die Chemnitz und stellen fest, dass am derzeitigen Ende des Chemnitztalradweges die stillgelegte Bahnstrecke, auf der der Weg mal weitergebaut werden soll, einer Erwanderung harrt. Das machen wir aber jetzt nicht, sondern laufen vorbei an der Kläranlage durch die schöne Heinersdorfer Siedlung bis an den Rand von Wittgensdorf. Von dort geht ein schöner Weg durch eine Gartenanlage in einem idyllischen Tal hinüber zum Chemnitz-Center. Ok, schön ist es hier natürlich nur für Leute, die das Gehör verloren haben. Am Chemnitz-Center ist schön ohnehin vorbei und wir laufen entlang der Ringstraße parallel zur Autobahn. Beim Blick auf den Parkplatz kann man allenfalls Mitleid haben mit all den armen Irren, die kurz nach der großen Konsumorgie schon wieder die Läden stürmen. Sofern Sie einen Parkplatz finden ...
Nach Passieren des Chemnitz-Centers tauchen wir recht unvermittelt in die Röhrsdorfer Dorflage ein, wo es wirklich schön sein könnte, wenn da nicht ... Unser Weg führt uns nun vorbei am Kreuz Chemnitz, wo wir noch mal so richtig Autobahnfeeling erleben dürfen. Man fragt sich, wo diese ganzen Autos eigentlich hinwollen ... Wahrscheinlich shoppen ... Zum Glück wendet sich unser Weg nun wieder ein wenig von der A 4 ab und kurz bevor wir in den akustischen Einzugsbereich der A 72 kommen, ist es für einen ganz kurzen Moment fast so ein bißchen wie ruhig. Wenn man sich die Autobahn weg denkt, könnte es hier richtig schön sein, weitläufig liegt die Rottluffer Flur vor uns und nach Erreichen des Höhenzuges haben wir einen tollen Ausblick auf die Höhenzüge im Süden von Chemnitz, die wir in gar nicht all zu ferner Zeit im zweiten Teil des Chemnitzer Rundwanderweges erkunden werden. Der erste Teil ist nun mit Erreichen der Rottluffer Dorflage auch schon zu Ende und der Bus 32 bringt uns schnell nach Hause.
Diese kleinere Hälfte des Chemnitzer Rundwanderweges ist knapp 25 km lang und nimmt gut 5 h in Anspruch. Die Route findet sich wie immer online. Und hier gibts Bilder.