Montag, 31. Dezember 2012

Das Kino schafft sich ab.

Seit langem mal wieder im Kino gewesen - und maßlos enttäuscht. Das Filmereignis des Jahres, der Hobbit sollte es werden, doch statt dessen bekamen wir den Niedergang des Kinos zu sehen.
Nicht nur, dass der schöne und an sich recht kurzweilige Stoff des Originals durch billigen Klamauk und schier endloses Ork-Gemetzel endlos in die Länge gezogen und völlig sinnentstellt wird. Nein, wesentlich schwerer wiegt die unglaublich schlechte Bildqualität die wir erleben durften. Das unterer Viertel des Bildes war komplett unscharf und der Rest der Leinwand wandelte sich bei der geringsten Bewegung in der Handlung in einen Haufen undefinierbaren Pixelmatsch. War das die Strafe dafür, dass wir uns für die 2D-Version entschieden hatten?
Es gab mal eine Zeit, als es noch kein 3D und auch keine doppelte Bildrate gab. Zu der Zeit wurden Filme analog gedreht und analog wiedergegeben. Man konnte jede Bewegung verfolgen, jederzeit war alles scharf, es sei denn, der Filmemacher hat Unschärfen bewusst verwendet. Und heute? Pixelmatsch bei jeder Bewegung! Das kann unser Fernseher besser! Soll das das Kino des 21. Jahrhunderts sein? Dann ohne mich!
Ich hoffe, dass wir hier lediglich grottige Technik im Cinestar Chemnitz erlebt haben und dass das, was wir gesehen haben, nicht der derzeitige Standard für die Filmwiedergabe ist. Mich beschleicht jedoch der leise verdacht, dass man hier um jeden Preis 3D und doppelte Bildrate puschen will und die 2D-Version der Filme absichtlich schlecht wiedergibt. Ich hoffe, den Kinobetreibern ist klar, dass sie sich damit selbst abschaffen. Warum soll ich ins Kino gehen, wenn ich am Fernseher die Filme in besserer Qualität sehe?
Es wäre schade um dieses wunderbare Medium, welches mir schon so viele wunderbare Stunden bereitet hat, in denen ich gebannt auf die Leinwand gestarrt habe. Hoffen wir, dass noch irgendwo jemand die alte Filmwiedergabetechnik betreibt.
Vielleicht sagt mir ja auch jemand, wo ich hingehen muss, um moderne Filme in der Qualität zu sehen, die der Regisseur beabsichtigt hat. Und bitte ohne 3D. Ganz klassisch in 2D und gern auch analog.

Freitag, 28. Dezember 2012

Rund um Augustusburg

Blick von Augustusburg übers Land
Nach dem anhaltenden Tauwetter sind die Wege schon wieder frei von Schnee und bei strahlender Wintersonne können wir entspannt wandern gehen. Heute geht es auf die Augustusburg und auf einem großen Bogen durch die Täler von Flöha und Zschopau einmal südlich um die Burg herum.

Wir starten unsere Runde in Erdmannsdorf am Bahnhof gleich bei der Talstation der Drahtseilbahn.  Sogleich geht der Weg steil bergauf nach Augustusburg, parallel zur Drahtseilbahn, die weniger lauffreudige Naturen natürlich auch zum Erklimmen des Berges nutzen können. Nach einer guten halben Stunde sind wir jedoch auch zu Fuß oben, halten uns an der Bergstation links und gehen an der Stadt vorbei auf blauer Markierung Richtung Hohenfichte. Schnell verlassen wir den Ort wieder  und ein schöner alter Weg gesäumt von Obstbäumen führt uns in einem großen Bogen und mit vielen schönen Blicken auf Stadt und Burg hinunter ins Tal der Flöha. 
Auf dem Weg nach Hohenfichte: Burgblick
Die Flöha überqueren wir in Hohenfichte auf der alten überdachten Holzbrücke. Nach der Brücke geht rechts ein schöner schmaler Weg an der Flöha entlang, dank des Hochwassers teils nur knapp neben dem Fluss. Bald erreichen wir Schellenberg, wo wir auf die andere Seite des Flusses wechseln und die Straße hoch nach Marbach laufen. Stetig bergan laufen wir durch den schön gelegenen Ort und halten uns nach der Ortsmitte rechts auf eine schmale Straße, die bald in einen Feldweg übergeht, der den Ort verlässt und zum Höhenzug hinauf führt. Wiederum ein schöner Weg mit alten Obstbäumen und wiederum herrliche Blicke herüber zur Augustusburg, die wir bei einer ausgedehnten Rast genießen. 
Hochwasser im Flöhatal
Wenig später stoßen wir auf den gelb markierten Weg "Rund um Waldkirchen", der uns bald hinab ins Zschopautal bringt. An einem Felsen genießen wir einen großartigen Ausblick auf Zschopau und das Zschopautal hinauf. Weiter folgen wir dann einem grünen Weg, der schließlich bei Witzschdorf das Tal erreicht. Der offizielle Zschopautalweg verlässt hier das Tal, die Wanderkarte behauptet aber, dass man im Tal parallel zur Bahn laufen kann. Zwei Jugendliche erklären uns, dass man nur kurz nach dem Bahnhof ein Stück auf der Bahntrasse und später noch eine fehlende Brücke wiederum auf der Bahntrasse überwinden muss, sonst aber der Weg super wäre. 
Burgblick oberhalb von Marbach
Und so ist es dann auch, einfach am Bahnhof Witzschdorf ca. 50 m die Gleise lang Richtung Hennersdorf und man trifft auf einen schmalen Weg direkt an der Zschopau. Schön geht es jetzt durchs Zschopautal und nach ca. einem Kilometer fehlt tatsächlich mal eine Brücke und man muss über den Bahndamm ausweichen, was aber problemlos möglich ist. Hier treffen wir auch wieder auf den originalen Zschopautalweg, dem wir im weiteren Verlauf bis Erdmannsdorf folgen. Bei Hennersdorf passieren wir eine weitere überdachte Holzbrücke, die wir aber dieses Mal links liegen lassen. Schon im Dämmerlicht geht es nun die letzten Kilometer auf dem schönem schmalem Weg entlang der Felsen unterhalb des Kunnersteins und pünktlich mit dem Einbruch vollständiger  Dunkelheit erreichen wir Erdmannsdorf. Hier schließt sich eine schöne Runde durch zwei idyllische Flußtäler und über Höhenzüge mit schönen Ausblicken weit übers Land und vor allem immer wieder zur Augustusburg. 

Die knapp 24 km lange Runde ist wie immer online verfügbar. Und hier gibts die Bilder dazu.

Montag, 24. Dezember 2012

Adventsausflug die Zweite

Gaststube in der Forelle Blauenthal
Mit dem Abschluss der letzten kleinen Einkäufe für das Fest, die ich am Mittwoch erledigen konnte, beginnt für mich der ruhige und besinnliche Teil der Weihnachtszeit. Bestenfalls mit Mitleid nehme ich das hektische Treiben des Konsumwahns um mich herum noch zur Kenntnis.
Ok, einen weiteren Einkauf gab es noch - mit Tom zum Rößlerhof in Burkhardtsdorf zur Beschaffung der Weihnachtsgans. Das gut 5 kg schwere Vieh harrt nun im Kühlschrank seines Auftritts am 1. Feiertag.
Der wahre Beginn der Weihnachtszeit ist für mich jedoch das Weihnachtsoratorium in der Kreuzkirche. Beim Hören dieser wunderschönen Musik erschließt sich wohl jedem die Bedeutung des Festes. Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Wem dabei nicht warm ums Herz wird, dem ist nicht mehr zu helfen. Ganz nebenbei trifft man beim WO natürlich alles, was auf dem Kassberg Rang und Namen hat und mit Freunden findet der Abend einen netten Ausklang beim Ronny's. Es ist die gute Küche, die uns immer wieder hier hin treibt, auch wenn die Bedienung alles tut, einem den Besuch zu verleiden.
Der 4. Advent beginnt beim Brunch mit Freunden im Mamajoe's. Im Obergeschoss ist es ganz angenehm, vor allem, nachdem sich die Reihen der Gäste etwas lichten. Essen ist ok, ich bin ein wenig enttäuscht, dass die warmen Speisen 0815 deutsche Küche sind und kaum etwas vom mexikanischen Programm der Küche  auftaucht. Aber das ist wohl ein Zugeständnis an die zahlreichen anwesenden Rentner, die erkannt haben, dass man sich hier für wenig Geld sehr grundlegend sättigen kann und die treu und brav beim Auftragen neuer Speisen die gewohnte sozialistische Wartegemeinschaft bilden. Naja, immerhin packt man nichts in Tupperdosen, zumindest sehe ich es nicht.
Nach dem ausgedehnten Brunch fahren wir noch ein wenig durchs Erzgebirge. Eigentlich war eine winterliche Runde durchs tief verschneite Weihnachtsland angedacht, aber leider machen Tauwetter und strömender Regen diesen Plan zunichte und wir steuern das Museum für Bergmännische Volkskunst in Schneeberg an. Hier gibt es eine wirklich sehenswerte Sammlung von Weihnachtsbergen sowie eine aktuelle Ausstellung der Rechenberger Häuselmacher. Wirklich schön und sehenswert! Anschließend besichtigen wir die gewaltige Kirche St. Wolfgang, deren schiere Größe ahnen lässt, wie reich diese Stadt einst gewesen sein muss. Zu allem Überfluss ist in Schneeberg auch noch Weihnachtsmarkt, es hat aufgehöhrt zu regnen und wir genießen noch ein wenig die wunderschöne Atmosphäre auf einem der schönsten Märkte des Erzgebirges.  
Zum Abendessen fahren wir nach Blauenthal in das Parkhotel Forelle, ein Haus das schon lange auf meiner Liste steht. Unsere Erwartungen werden weit übertroffen. Nicht nur die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre in der urigen Gaststube sondern auch die aufmerksame, freundliche und unaufdringliche Bedienung tragen zum Wohlbefinden bei. Natürlich gibt es Forelle in zig Varianten, die von uns probierten waren allesamt hervorragend! Spätestens nach einer netten Plauderi mit der Hausherrin wird klar, dass wir hier unbedingt mal auf ein Wanderwochenende wiederkommen und dann muss auf jeden Fall das 11-gängige Degustationsmenü dran glauben, welches hier zu einem schier unglaublichen Preis angeboten wird. Wir freuen uns schon darauf und auf das Draußensitzen am Bach oder im wunderschönen Park, der im Winter leider nicht mal zu erahnen ist, aber auf der Webseite besichtigt werden kann.
So, das Rotkraut für morgen ist inzwischen auch fertig - Weihnachten kann kommen!

Sonntag, 16. Dezember 2012

Im Weihnachtsland

Zum traditionellen Adventsausflug mit Muttern ging es dieses Wochenende tief ins Herz des Weihnachtslands Erzgebirge, ins Sehmatal und hoch hinauf nach Oberwiesenthal.
Wir starten in Cranzahl, wo wir im Cafe Rosè nicht nur leckeren hausgemachten Kuchen essen sondern auch  mit ganz viel Hingabe bedient werden. Der herzhafte Teil der Speisekarte sieht auch sehr lecker aus, so dass wir bestimmt mal wieder hierher kommen.
Von Cranzahl geht's mit der Bimmelbah durch das schöne Sehmatal hinauf nach Oberwiesenthal. Mit dem Dampfzug durch die tief verschneite Winterlandschaft und die vielen Dörfchen am Weg - einen schöneren Eindruck kann man wohl kaum vom Weihnachtsland Erzgebirge bekommen. Nach Ankunft in O-Thal bummeln wir ein wenig herum, trinken Glühwein auf dem kleinsten Weihnachtsmarkt der Welt und erwerben im ansässigen Fachhandel das Räucherkerzchennotfallkit "Alles in einer Hand". Zu Abend essen wir im Hotel Rotgiesserhaus in einer urigen Gaststube lecker und bodenständig. Neben sehr guten Suppen kommt alles auf den Tisch, was sich in den umliegenden Wäldern mal bewegt hat. Bei etlichen Gläsern vom Oberwiesenthaler Bürgerbräu, das hier vom Fass kommt, geht der Abend schnell dahin. Im Rotgiesserhaus übernachten wir auch und stärken uns anderntags bei lecker Frühstück. Das Rotgiesserhaus trägt übrigens das Label "Echt Erzgebirgischer Landgasthof" und es lohnt sicher, auch mal die anderen Häuser mit diesem Label zu besuchen!
Nach etwas planlosem Ablaufen so ziemlich aller Straßen der Oberwiesenthaler City und Besuch im einen oder anderen Volkskunstfachgeschäft ist auch bald Zeit für die Rückfahrt mit der Bimmelbah, die wir zur Einkehr in der gleichnamigen Wirtschaft in Neudorf unterbrechen. In der mit allerlei Bahnutensilien dekorierten urigen Wirtschaft gibt es nicht nur die Siegersuppen des jährlichen Neudorfer Suppenwettbewerbs, sondern auch allerhand andere erzgebirgische Spezialitäten. Lecker!
Bis zur Weiterfahrt des Zugs bleibt noch etwas Zeit, die wir für einen kurzen Spaziergang durch Neudorf nutzen.  Die Schauwerkstatt der Firma Huss "Zum Weihrichkarzl" in einem schön restaurierten Dreiseitenhof hat zwar leider geschlossen, aber dafür finden wir dort den weltweit ersten Räucherkerzenautomaten, an dem wir sicherheitshalber gleich noch mal unsere Vorräte mit den einzig wahren Räucherkerzchen auffüllen. 
Hier gibts die Bilder dazu.

Sonntag, 9. Dezember 2012

In's Ohr

Während wir hier so langsam einschneien und es uns gemütlich gemütlich machen, ist auch Zeit, alte CD-Schätze zu Ohre zu bringen. Lange Winterabende bieten Zeit, mal ganze Opern am Stück zu hören. Deshalb hören wir jetzt Bellinis Norma in einer wunderbaren Aufnahme mit der Callas und dem Orchestra del teatro alla Scala di Milano unter Serafin. Großartig!

Adventswochenende mit den Queerschlägern

Die Adventswochenenden der Queerschläger haben nun schon eine lange Tradition. Nach vielen schönen Jahren bei Jürgen Seltner in Oberwiesenthal haben wir uns für dieses Jahr zur Abwechslung mal einen anderen Ort ausgesucht - Weitersglashütte bei Eibenstock, wo uns die Pension Waldhaus ein gemütliches Quartier bot.
Schon bei der Anfahrt wird klar, dass der Winter es hier ernst meint. Wir fahren durch tief verschneite Wälder, die Bäume tragen viel Schnee, Teile der Strecke sind nach Schneebruch gerade erst wieder freigegeben worden. Schnell wird auch klar, dass die geplante Wanderung so nicht klappen wird, zu viel Schnee liegt in den Wäldern und die meisten Wege sind unzugänglich. Beim gemütlichen Abendessen und der einen oder anderen Schwarzbierbowle werden schließlich alternative Pläne geschmiedet.
Nach einem leckeren und vielfältigen Frühstück fahren wir dann mit den Autos nach Wildenthal, denn dort gibt es einen einigermaßen geräumten Winderwanderweg. Dieser führt uns bei strahlendem Sonnenschein und grimmiger Kälte durch eine herrliche Winterlandschaft. Zunächst laufen wir durch das Tal der Großen Bockau und schließlich geht es hinüber nach Eibenstock. Schade, dass uns dieser schöne Ort mit einem Plattenbaugebiet empfängt. Zum Glück muss man sich nur umdrehen und kann weit über das Erzgebirge schauen!
Zum Bekämpfen der grimmigen Kälte werden am nahe liegenden Discounter die Vorräte an Glühkerzen aufgefrischt und dann dauert es gar nicht mehr lange, bis näher kommende Glöckchen den Höhepunkt des Tages ankündigen: die Fahrt mit dem Pferdeschlitten. Zwei schöne Schlitten mit je zwei kräftigen Pferden stehen nun für den Rückweg zur Verfügung. Reichlich warme Decken und Felle sowie Glühwein, Tee und Glühkerzen sorgen dafür, dass es in den Schlitten schnell kuschlig warm wird. So lassen wir uns durch den Winterwald fahren und genießen die herrliche Landschaft - das lässt sich aushalten. Bei einem Halt im Wald dürfen wir auch die vier Pferde und deren Kutscher kennenlernen. Nach einer guten Stunde erreichen wir Wildenthal, wo wir uns von den Pferden trennen und uns in der Schmugglerstube beim Mittagessen aufwärmen.
Uwe, Ron und ich haben noch nicht genug vom Wandern und während die anderen in die Autos steigen, versuchen wir, uns bis zur Pension zu Fuss durchzuschlagen. Nach einem kurzen Stück Straße treffen wir auf einen geräumten Forstweg, der uns recht weit in die gewünschte Richtung bringt. Leider ändert sich das Bild am Abzweig nach Weiterglashütte abrupt : ein tief verschneiter Weg für die nächsten 700 m. Hier hilft nur noch Augen zu und durch - immerhin wird uns dabei so richtig schön warm! Wenig später sind wir wieder in der Pension, offenbar nicht viel später als einige der Autofahrer, die sich ein wenig verfahren hatten.
In der Pension geht es in die Sauna, die bei gutem Willen etwa vier Leuten Platz bietet. Das hindert uns freilich nicht daran, es uns dort zu zwölft nebst zwei weiteren Pensionsgästen gemütlich zu machen. Na gut, so richtig schön ist es nicht, aber dafür umso wärmer!
Mit einem schönen Abendessen, Gesprächen und Spielen sowie einigen weiteren Schwarzbierbowlen klingt der schöne Tag aus. Am nächsten Vormittag heisst es auch schon wieder Abschied zu nehmen und schon bleibt nur noch die Erinnerung an ein weiteres schönes Adventswochenende mit vielen netten Menschen.
Hier gibts die Bilder dazu.

Samstag, 1. Dezember 2012

Kürbissuppe, Schnitzel mit Rote-Bete-Stampf und Bratapfel

Gestern war mal wieder großes Kochen angesagt!
Die letzten Reste vom Kürbis landen in einer feinen Suppe. Dafür wird eine Zwiebel angeröstet, wenn diese Farbe bekommt, kommen Gewürze nach Lust und Laune sowie Knoblauch dazu und rösten kurz mit. Dieses Mal wanderten Koriander, Curcuma, etwas Currypulver, Chili und Kardamom in den Topf. Kürbis dazu, mit Sherry ablöschen und mit Wasser aufgießen. Mir fallen noch getrocknete Feigen in die Hände, zwei davon kommen mit in die Suppe und dann kochen bis alles weich ist. Nach dem Pürieren mit Salz und Pfeffer abschmecken, fürs Auge kommen klein gewürfelte rote Paprika hinzu, die noch 10 Minuten mit ziehen dürfen. Schlußendlich noch reichlich gehacktes Basilikum - et voila, großartig!  
Schnitzel muss man ja fast nicht erklären: Kalbsschnitzel klopfen, würzen, leicht mehlieren und mit Ei und Semmelbrösel panieren. In reichlich Butterschmalz kurz braten, bis die Schnitzel eine appetitliche Farbe haben. Etwas aufwändiger ist die Beilage, für die zunächst eine Rote Bete sowie drei große Kartoffeln jeweils in Folie im Ofen gebacken werden, bis sie weich sind. Die letzten Minuten kommen noch zwei Knoblauchzehen dazu, die leicht Farbe annehmen dürfen. Gemüse pellen und warm mit dem Knoblauch, reichlich Butter, ein wenig Meerrettich und gehackter Petersilie stampfen. Für meinen Geschmack darf das Produkt im Mund noch deutlich Struktur haben. Milch hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, mit Salz und Pfeffer abschmecken und der zweite Gang ist fertig. Es versteht sich, dass man den Stampf vor dem Zubereiten der Schnitzel fertig hat. Absolut lecker!
Schlussendlich der Dessertklassiker zur Adventszeit: Bratapfel. Dazu werden geeignete Äpfel, in unserem Falle der gute Boskopp aus Mutters Garten, vom Kerngehäuse befreit. In diese Löcher kommt ein Gemenge aus gerösteten Mandeln, Rumrosinen, Konfitüre (schwarze Johanna) und etwas Kokosraspel. Ab in den Ofen bis die Haut aufreisst , leicht abkühlen lassen und mit Vanillesauce servieren. Geil! Warum macht man dieses simple Dessert nicht öfter? Das verträgt sicher auch noch viele Varianten der Füllung! Mir kommen Zimt, Feigen, Pistazien oder Marzipan in den Sinn ...

Sonntag, 25. November 2012

Highway to Flöha

Highway to Flöha
Highway to Hell, so heisst es in einem Klassiker. Ganz so schlimm war es nicht, als wir die künftige Flöhaer Stadtautobahn kurz vor der Inbetriebnahme noch mal unter die Füße nahmen. Man denkt ja immer, so eine Autoschneise durch eine Stadt baut seit den 70ern keiner mehr, aber vielleicht lag es ja auch daran, dass die Planer Flöha einfach nicht als Stadt erkannt haben.  Jedenfalls hat Flöha jetzt ne tolle Stadtautobahn mit einem jeweils irrsinnigen Netz von verschachtelten Auf- und Abfahrten an beiden Enden, mit Brücken für Autos, Fußgänger und allerlei anderes Getier und dazwischen ca. 5 km Rennstrecke mitten durch das, was man wohlwollend City nennen könnte.
Wir starten also am Anfang der Trasse am Ortsende von Niederwiesa, bestaunen das Gewirr von Auf- und Abfahrten und laufen frohen Mutes über frischen Asphalt. Eigentlich fast schon idyllisch liegt die Trasse zwischen Wald und Eisenbahn und bald erreichen wir den Ort. Wir laufen auf Höhe der Obergeschosse der Wohnhäuser, die teils kaum mehr als 10 m von der Trasse entfernt sind. Fairerweise muss man natürlich sagen, dass diese Häuser immer schon in Rufweite der Eisenbahntrasse lagen, so dass die neue Trasse hier einfach nur für anderen und noch kontinuierlicheren Lärm sorgen wird. Anderes als Autos ist auf der Trasse nicht vorgesehen, daher baut man für Fußgänger und Radfahrer auf Höhe des Bahnhofs nicht weniger gigantische, teils canyonartige Auffahrten und verwegene Brückenbauwerke, die es dem Nutzer auf wunderbare Weise erlauben, die zeitgenössische Betonbaukunst in allen Details zu erleben.
Kurz nach dem Bahnhof endet die Trasse recht unvermittelt in einer langgezogenen Linkskurve und einem gigantischen Kreisel, in dem die Trasse sich sogar selbst schneidet. Respekt! Rechten Sinn ergibt das Ganze nicht, aber man hat vielleicht letztmalig in Sachsen zeigen dürfen, was moderne Verkehrsbaukunst vermag.
Blick zur Augustusburg
Da wir natürlich nicht über die Trasse zurücklaufen möchten, schließen wir noch eine größere Wanderung an.  Am Trassenende halten wir uns querfeldein waldwärts, wo wir am Waldrand auf den Wanderweg ins Flöhatal treffen. Entlang der Flöhaaue laufen wir Richtung Falkenau. Es steht zu befürchten, dass sich auch hier die Planer und Straßenbauer noch mal austoben dürfen. Lesenswertes zur Flöhatalaue findet sich übrigens im Netz, entsprechende Verfahren sind bei Gericht anhängig. Wie auch immer, noch genießen wir die Ruhe und das dörfliche Falkenau.
In Falkenau queren wir die Bundesstraße und wandern hinauf zum Höhenzug zwischen Flöha und Frankenberg. Auf diesem Höhenzug verläuft dann auch unser Rückweg, mit immer wieder schönen Aussichten ins Flöhatal und ins Frankenberger Land, später auch zur Augustusburg, die majestätisch vor der Silhouette des Erzgebirges thront. Am Finkenmühlengebiet verlassen wir die Höhe und laufen hinunter ins Zschopautal, von wo es nur noch wenige Schritte bis zu unserem Ausgangspunkt sind. Auf den letzten Metern dürfen wir noch den Irrsinn des baulichen Hochwasserschutzes in Sachsen bewundern. Mit immer höheren Betonwänden werden die Flüsse eingeschnürt, um weiteren Wüstenrotwarzen in den früheren Überflutungsgebieten und Auen Platz machen. Wir sehen uns beim nächsten Jahrtausendhochwasser.
Damit schließt sich eine schöne spätherbstliche Runde in einer zum Glück noch nicht vollends betonierten Landschaft. Den Verlauf der 18 km langen Tour findet man hier. Und hier gibts Bilder.

Sonntag, 18. November 2012

Wilde Sau

Wilde Sau stand heute auf dem Speiseplan. Selbige lag seit Freitag in feiner Buttermilch vom Rößlerhof, nebst einigen Gewürzen (Pfeffer, Salz, Wacholder, Piment, Lorbeer) und Wurzelgemüsen (Möhren, Sellerie, Petersilienwurzel). Heute nun durfte die Sau raus, wurde kross angebraten, ebenso wie das Wurzelgemüse und dann für gut zwei Stunden zusammen mit der Buttermilch ab in den Ofen. Nebenher wurde eine Quitte mit einer Schalotte karamelisiert und mit Gewürzen aufgekocht. Nach dem Einreduzieren der Soße vom Schwein ging diese mit dem Quittenmus eine feine Verbindung zu einem schönen Sößchen ein.
Sau alleine ist fad, also musste noch eine würdige Beilage her. Beim Lommatzscher Gemüsebauern auf dem Markt gab es schönen Rosenkohl, ganz kleine Röschen, die ich alle noch mal halbiert habe. Wenig feinst gewürfelter Speck wird mit Butter angebraten, der Kohl dazu, etwas Zucker, Salz, Pfeffer, ein wenig Kümmel und schmoren lassen. Mit ein wenig Flüssigkeit aufgegossen hat man schon nach gar nicht all zu langer Zeit den geilsten Rosenkohl aller Zeiten.
Schließlich kommen noch Wickelklöße herzu, für die ein Kilo gekochter Kartoffeln vom Vortag gepellt und gerieben wird. Dazu 400 g Mehl und zwei Eier sowie Muskat und ordentlich Salz.  Das Ganze wird zu einem Teig verknetet, flach ausgerollt und schließlich werden kleine Quadrate mit in Butter gebratenen Semmelbröseln bestrichen und zusammengerollt. Die Wickelklöße waren mir etwas groß geraten, so dass sie fast eine halbe Stunde brauchten, bis sie im leise kochenden Wasser munter und leicht oben schwammen. Fein!
Übrigens reicht diese Menge Klöße für ca. 8 Portionen und das ist auch gut so, denn die restlichen Klöße verschwinden im Tiefkühler und harren ihrer Erweckung in Form gebratener Klöße. Fast noch besser, als im frischen Zustand!
Diese Wildsau war nicht umsonst auf der Welt.

Das Schalom am neuen Ort

Bildquelle: Schalom (www.schalom-chemnitz.de)
Das Schalom hat einen neuen Ort gefunden. Und dazu kann man eigentlich nur gratulieren!
Schon von außen macht das neue Schalom an der Zillestraße ordentlich was her. Drinnen wird es noch besser, stilvoll eingerichtet mit natürlichen Materialien, alles in einem sehr schlichten Design - einfach schön. Die gediegene Gestaltung lässt kein Detail aus, so gibt es neben der Bar zum Beispiel ein wunderschönes kleines Waschbecken zum rituellen Händewaschen. Man würde sich wünschen, in Chemnitz mehr Orte zu finden, die so gut gestaltet sind. Das Design kommt übrigens nicht von ungefähr, die Möbel stammen aus der Werkstatt von Tuffner - dort hat man dem Schalom wohl einen Freundschaftspreis gemacht - und auch die Gestalterlegende Clauss Dietel wirkte bei der Innengestaltung mit. Eine noch leere Terasse macht zudem Hoffnung auf schöne Sommerabende am Brühl.
Im Gegensatz zu früheren Besuchen im Schalom hat mich dieses Mal auch die Küche vollends überzeugt. Die verschiedenen Mezze waren ja immer schon sehr lecker. Doch dieses Mal gab es auch einen tollen Hauptgang, ein sehr leckeres Lammragout mit Couscous. Schließlich als Dessert israelische Datteln in einer Toffee-Mohnsauce - zwar elende süß, aber unglaublich lecker!
Bleibt zu hoffen, dass das Schalom nun in Chemnitz endgültig seinen Platz gefunden hat. Und dass die Brühlbelebung uns in den nächsten Jahren noch viele schöne Locations in dieser verkannten Toplage beschert.

Auf alten Gleisen vom Küchwald ins Chemnitztal

Güterbahnhof Altendorf
Ein schöner trüber Novembertag, was könnte man also Besseres tun, als alte Wege durch posturbane Stadtlandschaften zu erkunden. Und was eignet sich dazu besser, als stillgelegte Bahnstrecken, die eine wundersame Nebenwelt mitten in der Stadt erschließen.
Den ersten Teil dieser Strecke vom Küchwald nach Rabenstein gab es hier schon vor einiger Zeit, heute folgt nun die andere Richtung vom Küchwald ins Chemnitztal. Wir steigen unweit der Erzbergerstraße am Pleißbach auf dem Gelände des ehemaligen Altendorfer Güterbahnhofes in die Strecke ein. Von dort geht es Richtung Norden, durch Gartenanlagen zum Klnikum Küchwald und weiter durch den Wald, bis wir die Leipziger Straße unterqueren. 

Streckenende am Stellwerk Küchwald
(verwachsene Trasse in Bildmitte)
Weiter geht es in einem Taleinschnitt und bald erreichen wir alte Industriegebiete. Nach einiger Zeit queren wir die Bahnlinie nach Leipzig. Eine wirklich seltsame Welt eröffnet sich uns, alte Industriebrachen, eine eigenartige Hügellandschaft, vermutlich eine ehemalige Deponie und rundherum eine dschungelartige Wildnis. Land, das der Mensch nicht mehr braucht, man will es nicht Natur nennen, aber offenbar erfreut sich selbige hier bester Gesundheit. Erstaunlich, wie viele brach liegende Flächen es hier mitten in der Stadt gibt. Hier ist die Strecke auch etwas verwachsen, der Weg ist mühsam, bis wir am Stellwerk Küchwald urplötzlich wieder in der normalen Welt sind. Am Stellwerk biegt die Bahntrasse auf die Strecke nach Leipzig ein und da dort doch noch der eine oder andere Zug fährt, ziehen wir es vor, für den weiteren Weg das gängige Wegenetz zu nutzen.
Alter Bahnviadukt Chemnitztal
Durch ruhige Nebenstraßen laufen wir Richtung Kraftwerk, überqueren die Blankenauer und gelangen entlang des Fischwegs zum Chemnitztal. Wir folgen dem Chemnitztalweg und auf Höhe des Kraftwerks sehen wir, dass der alte Bahnviadukt über das Tal offenbar auch nicht mehr genutzt wird. Das wäre sicher auch mal interessant, über diesen Viadukt zu laufen, aber da muss man wohl erst mal ein paar Karten wälzen, um den Ein- und Ausstieg zu finden, ohne unter den Zug zu geraten.
Am Schönherrpark verlassen wir das Chemnitztal. In einer der urigen Kneipen am Schlossberg gibt es noch einen Kaffee und Kuchen und gestärkt geht es dann am Schloßteich entlang schnell nach Hause, wo sich die schöne Runde schließt. 
Heizkraftwerk
Die 12 km lange Tour kann hier nachvollzogen werden.
Weitere Bilder gibts hier.

Sonntag, 4. November 2012

Winterwanderung im Herbst

Auch wenn's schon ne Woche her ist, soll hier noch von einer Herbstwanderung, die überrraschend zum Winterausflug mutierte, berichtet werden.
Am letzten Samstag im Oktober trau ich morgens meinen Augen kaum, eine dicke Schneedecke die im Tagesverlauf auf fast 15 Zentimeter anwächst! Draußen noch blühende Pflanzen, die sich unter der Schneelast beugen! Vormittags schnell erst mal  in den Garten, um die blühenden Winterastern zu retten. Diese findet man aber auch nur, wenn man noch weiß, wo sie stehen, denn alles ist tief verschneit! Zumindest teilweise ist die Rettung aber gelungen, denn drei wunderschöne Sträuße stehen nun seit einer Woche in der Wohnung und werden sicher auch noch ne Weile aushalten. Diejenigen, die im Garten verblieben sind, haben übrigens die leichten Fröste auch überstanden und blühen ebenfalls noch. Gleiches ist über die schönen Sonnenhüte auf dem Balkon zu sagen, die munter mit einigen Löwenmäulchen um die Wette blühen.
Letzten Sonntag war Wandern im Erzgebirge geplant und das wurde dann auch durchgezogen. Wir treffen uns in Ehrenfriedersdorf, denn Ron war bei Schnee und Kälte zum Abklettern (!). Im Erzgebirge liegt ähnlich viel Schnee wie in Chemnitz, nur dass es hier kein Matsch ist und die Schneedecke bei Temperaturen um Null auch stabil bleibt.
Von Ehrenfriedersdorf geht es zunächst entlang der ehemaligen Bahnstrecke des Thumer Schmalspurnetzes nach Thum. Thum verlassen wir dann in nordöstlicher Richtung vorbei am Sportplatz. Kurz vor der Höhe bemitleiden wir frierende Kühe und genießen die schöne Aussicht auf die Winterlandschaft. Nach Überqueren der Kuppe gelangen wir in ein schönes Tal welches uns über die Forsthäuser und ein altes Kalkwerk gemütlich nach Herold führt. Die Mischung aus Schnee und buntem Herbstlaub ist faszinierend und ich kann mich nicht erinnern, diese Kombination schon mal erlebt zu haben.
In einem Ausläufer von Herold stoßen wir auf das Wilischtal, dem wir bis in den Ort Spinnerei entlang der Hauptstraße folgen. Vor der gleichnamigen Fabrik halten wir uns rechts und folgen auf einem Waldweg weiter dem Tal bis wir kurz vor Wiltzsch wieder die Straße erreichen. Dort halten wir uns wiederum rechts vorbei an einer Villa in den Wald und folgen so weiter dem Tal. Beim Waldhof erreichen wir wieder kurz die Straße und halten uns gleich wieder rechts, vorbei am Waldhof Richtung Venusberg. Zwischendurch wärmen wir uns immer mal wieder mit heißem Tee auf, eine feine Sache bei diesen Temperaturen. Wir laufen nun Richtung Zschopautal, jedoch nicht bis ganz hinab sondern folgen dem Zankerweg, der parallel zum Zschopautal auf einen Höhenzug führt. Dort beginnt der Rückweg, bald sehen wir das langgezogene Dorf Drebach, dass uns auf dem ganzen Rückweg begleiten wird. Nun gehts hinab nach Drebach, kurz entlang der Hauptstraße und alsbald nach rechts, immer mit gelber Markierung. Mit Verlassen des Ortes erreichen wir den Planetenwanderweg Drebach-Ehrenfriedersdorf. Wir halten uns nun auf dem Höhenzug westlich von Drebach mit vielen schönen Ausblicken über den Ort und bis weit über das Zschopautal hinaus. Es wird nun zunehmend frostiger, der Schnee knirscht und schnell bricht die Dämmerung herein, eine Stunde früher als tags zuvor! Mit dem Dunkelwerden erreichen wir Ehrenfriedersdorf und unser Rundweg schließt sich nach fast 30 Kilometern. Eine schöne, aber durch die Schneeverhältnisse sehr anstrengende Tour.
Darum haben wir uns lecker Essen verdient und das gibt es in der Topfmarktscheune in Burkhardtsdorf. Immer wieder eine lohnende Einkehr und bei Kürbissuppe, Landente und Reh sowie lecker Eis vom Rößlerhof klingt der Abend bei einigen Specht-Bieren gemütlich aus. Übrigens ist die Topfmarktscheune eines von zwei Restaurants der Region mit einer SlowFood-Empfehlung. Ich finde, das sollten mehr werden!
Ganz im Sinne von SlowFood gab es heute übrigens noch eine Kaffeeverkostung und Schaurösten bei der Kaffeefee in Wüstenbrand. Lecker, interessant und sehr sympathisch - auf jeden Fall ebenfalls eine Empfehlung wert!
Hier gibts weitere Bilder.

Donnerstag, 1. November 2012

Appetit machen

An solchen trüben Novembertagen hat man ja Zeit, Kochbücher zu wälzen und neue leckere Gerichte rauszusuchen. Nach ausgiebiger Bewertung bezüglich des zu erwartenden Geschmackserlebnisses im Verhältnis zum Herstellungsaufwand sind eine ganze Reihe neuer Rezepte in die engere Auswahl gekommen. Gemischt mit etablierten Klassikern dürft Ihr Euch auf folgende Leckereien am Buffet freuen (Änderungen vorbehalten):

   * Tomatensuppe
   * Chili Con Carne
   * Lammkeule mit Safran
   * gefüllte Pilze
   * Kleine Kartoffeln mit Bergkäse
   * Speckröllchen mit Pflaumen
   * Marinierte Champis
   * Tomate Mozarella Basilikum-Spießchen
   * Oliven-Käse-Aufstrich
   * Avocadocreme
   * Süß saure Möhren
   * geröstete rote und gelbe Bete
   * Couscous mit Aprikosen und Kürbis
   * Ruccola, Tomate, Parmesan
   * Kartoffelsalat mit Ei, Gurke, Apfel und Mayo
   * Nudelsalat mit Champis
   * Würstchen im Schlafrock
   * Zwiebel-Lauch-Kuchen
   * Oregano-Prosciutto-Rolle
   * Kräuterpfannkuchen mit Avocado-Butter
   * Gurken-Lachs-Häppchen
   * Karamelisierte Äpfel auf Pumpernickel
   * Fleischbällchen
   * Kürbishäppchen mit Haselnusspesto
   * Kaviar-Eier
   * gefüllte Eier mit Oliven
   * Altländer Apfelkuchen
   * Käseplatte
   * Obstplatte

Für die kleinen Chemnitzer-Catering-Tage hat sich auch schon ein bewährt schlagkräftiges Küchenteam gebildet. Einer entspannten Begegnung demnächst am Buffet steht also nichts mehr im Weg!

Montag, 15. Oktober 2012

Was blüht uns denn heute?

Sonnenhut
Im Kleinstgarten geht nun die Saison zu Ende. Die meisten Kübelpflanzen, Kakteen und Sukkulenten haben schon ihren Platz in Wohnung und Treppenhaus gefunden. Bisweilen war ein beherzter Rückschnitt nötig, um die üppig gewachsenen Pflanzen wieder wohnungskompatibel zu machen.
Draußen steht nun nur noch, was entweder leichten Frost verträgt oder aber noch so toll blüht, dass ich es einfach noch nicht einräumen will. Ganz besonders schön blühen derzeit die im Frühjahr gekauften Fuchsien mit zahlreichen üppigen Blüten in rot, weiß, blau und violett. Auch die drei Schönmalven sind noch voller gelber, roter und gelbroter Blüten. Der Hibiskus, der schon drinnen steht, ist voller Knospen und wird den ganzen Winter über mit seinen Blüten erfreuen. Das kleinblütige Pelargonium ist ebenfalls noch voller Blüten und erfreut uns im Treppenhaus.
Fuchsie "Erika Frohmann"
Von den Ausdauernden oder Einjährigen blühen in leuchtendem Gelb die Sonnenhüte, in Blau die Astern und auf dem oberen Balkon steht auch noch eine der stolz schwebende Verbenen mit ihren filigranen blau-violetten Blüten. Außerdem blühen noch einige Agastachen in orange und in blau, weiße und rote Löwenmäulchen, gelber Lerchensporn sowie Lobelien in verschiedensten Schattierungen von weiß bis blau. In warmen Rot- Gelb und Orangetönen blüht die Kapuzinerkresse und an der Wand ranken sich violett blühende Winden nach oben. Vereinzelt blühen auch noch ein paar Wicken. Auf dem vorderen sonnigen Fensterstock steht ein Kasten voller Portulakröschen, die in vielerlei leuchtenden Farben um die Wette blühen. Im Kräuterkorb blüht noch ein wenig Dill, die Rosen sind noch voller leuchtend roter Hagebutten.
Hoffen wir, dass uns all die schönen Blüten noch ein wenig erhalten bleiben, ehe der erste Frost alles kaputt macht und auch die letzten Kübelpflanzen ins Haus müssen!

Sonntag, 7. Oktober 2012

Feine tschechische Küche in Marienbad


Auf Grund des beschränkten Zeitbudgets des Autors gibt es vom Wochenende in Marienbad nur ein ganz kurzes Feedback.
Marienbad ist ein schöner Ort, viele herrliche Villen rund um den Kurpark, ein angenehmes kleines Städtchen, ganz im Gegenteil zu seinem Vetter Karlsbad, welches uns vergleichsweise eher zu groß, teils sehr hässlich und so gar kein bißchen mondän erschien.
Marienbad dagegen ist angenehm, der schöne Park und das nette Umland mit vielen überraschend spektakulär rot und gold gefärbten Ahornen tun ein Übriges.
Zum Vormerken fürs nächste Mal: beim Kaffee im Swiss House fühlten wir uns sehr wohl, aber es gibt auch noch viele andere interessante Häuser beim Vorbeigehen, etwa Villa Regent, Villa Sant Georg, Saint Antonius oder das San Remo. Unser Hotel (La Passionara) ist dagegen vergleichsweise einfach, aber dennoch ok und punktet durch riesige Zimmerlandschaften - so großzügig wohnt mancher zu Hause nicht!
Das Highlight des Aufenthaltes ist aber zweifelsohne das Essen am Abend im U Zlaté Koule, welches sich bescheiden Nationalrestaurant oder sogar Nationales Gourmetrestaurant nennt. Hier gehen böhmische, österreichisch-ungarische und internationale Küche eine feine Allianz ein. Mein Hauptgericht war ein sehr gutes Wildschweinragout mit Nockerln. Zuvor gab es eine leckere Gänseleber und auch die werten Mitreisenden waren mit ihren Speisen sehr zufrieden. Damit wäre bewiesen, dass Tschechien und gutes Essen keine Feinde sein müssen! Besser noch, auch die tschechischen Weine, die es dazu gab, müssen den Vergleich mit anderen Regionen nicht scheuen, der mährische Rotwein (Tanzberg) war ganz vorzüglich, ebenso toll war ein heimischer Strohwein zum Dessert.
Einzig Russen im Trainingsanzug wirken etwas fehl am Platze bei so einem Essen - aber damit muss man in Marienbad wohl leben und vermutlich wäre der Ort ohne die Russen auch nicht das Kleinod, das er jetzt ist.
Hier gibt es weitere Bilder von diesem schönen Wochenende.

Mit den Rosa Löwen durch die Anhaltinische Provence

Wandern mit den netten Menschen von den Löwen stand schon lange auf der Agenda und nachdem wir in Rabenberg schon x-mal drüber geredet hatten, war es nun endlich so weit. Das Thema der Wanderung klang vielversprechend: "Zu Fuss durch die Sachsen-Anhaltinische Provence"!
Irrweg I

So mieteten wir uns in Leipzig bei Micha (ein großartiger Gastgeber!) ein und fanden uns am Morgen des Tages der Deutschen Einheit ca. 1 Minute vor Abfahrt der S-Bahn auf dem Leipziger Bahnhof ein und wurden in einen Waggon gewunken wo wir auf eine große Zahl Löwen beiderlei Geschlechts stießen, darunter sogar richtiges Vereinsurgestein! Flugs waren wir in Halle, welches sich rund um Bahnhof und Busbahnhof von seiner hässlichsten Seite zeigte. Das wurde auch auf der anschließenden Busfahrt durch die Weiten von HaNeu nicht besser. Kurz nach Halle begann die Steppe, verendete Tiere auf Stoppelfeldern ließen schlimmste Befürchtungen aufkommen. Das Land der Frühauftsteher - na super! Inmitten der Pampa spuckte uns der Bus aus, nahe bei Langenbogen, welches wir sodann zu erreichen versuchten. Dies schlug jedoch gründlich fehlt und wir irrten fast eine Stunde umher, um schließlich kurz vor Erreichen der Zivilisation von einem deutlich zu früh aufgestandenen und wenig entspannten Eingeborenen  zurück in die Pampa geschickt zu werden. Man meide die DC-Ranch in Langenbogen weitläufig.
Irrweg II

Wie auch immer, irgendwann waren wir auf dem rechten Weg und liefen durch das schöne Salzatal mit seinen Muschelkalkhängen und Weinbergen. Der großen Zahl an Besen- und Straußenwirtschaften konnten wir nicht lange widerstehen und fanden uns bald auf einer schönen Wiese unter Obstbäumen wieder. Es wurde Federweißer kredenzt, dazu gab es lecker Picknickkuchen, Brot, Wurst und Käse von Micha sowie weitere Leckereien diverser Mitwandernder. Toll!
Weiter ging es bei Höhnstedt mit Weinbergen, vorbei an ungezählten Wirtschaften durch eine Landschaft mit der ich an dieser Stelle wirklich nicht gerechnet hätte. Provence oder Toskana können fern bleiben, wir fahren jetzt nur noch nach Anhalt! In einer weiteren Besenwirtschaft, die vom Ansturm der Besucher dezent überfordert war, gelingt es uns, weiteren Federweißen in uns zu füllen und so langsam frage ich mich, ob das eine Wanderung oder ein Gelage werden soll.
Federweiße Leichtigkeit

Aus Gründen die sich mir nicht erschlossen, tauchte aber plötzlich Ehrgeiz auf und die folgenden 15 Kilometer bis Eisleben wurden mit hoher Geschwindigkeit und ohne jede weitere Ablenkung zurückgelegt. Auf dem Weg vorbei an Seeburg folgte weiteres schönes Hügelland und schließlich Eisleben. Eisleben ist so wie viele ostdeutsche Kleinstädte, hübsch, aber tot. Nach allerlei Hin und Her finden wir eine Wirtschaft am Markt, die sich rückblickend als gar nicht so schlecht erwies. Schnell steigen Pegel und Stimmung und auf der Rückfahrt nach Halle und Leipzig unterhalten wir nicht nur uns bestens, sondern auch ein ganzes Zugabteil. Gern wieder!
Die nächste Wanderung mit den Löwen wollen wir im Frühjahr in Chemnitz machen, dann heisst es "Auf alten Gleisen durch Chemnitz", so ähnlich wie hier. Auch ein Wanderwochenende im Zittauer Gebirge ward angedacht - mal sehen, ob das was wird!
Land der Frühaufsteher oder Provence?

Bilder dazu gibts hier.

Sonntag, 23. September 2012

Party beim Rob - Besuch in der Anhaltinischen Steppe


Rob und Carla hatten nach Wolfen zum Sommerendfest geladen, und trotz einer Konkurrenz von zwei weiteren Partys folgten wir dem Ruf ins Land der Frühaufsteher. Auf dem Hinweg lernten wir dank diverser Umleitungen weite Teile Mittelsachsen kennen, kamen aber trotzdem noch rechtzeitig zu einer Führung nach Ferropolis. Die Führung bereuten wir allerdings schon wenig später, man erging sich in Belanglosigkeiten und die tollen Bagger die da rumstanden kamen für unseren Geschmack etwas zu kurz. 
Nach einer halben Stunde Leiden setzten wir uns von der Gruppe ab und erkundeten den imposanten Gerätepark auf eigene Faust - eine tolle Landschaft mit eisernen Riesen! Leider kann man nur eines dieser Tagebaugeräte tatsächlich begehen. In dieser Hinsicht war die F60 deutlich spektakulärer. Sehenswert ist Ferropolis dennoch.
Von Ferropolis nach Wolfen geht es durch eine merkürdige Landschaft, der man teils noch ihre industrielle Vergangenheit, aber auch das Fehlen einer Zukunft ansieht. Die Natur wirkt teils etwas verdorrt, man fühlt sich ein wenig wie in der Steppe.
Schließlich kommen wir nach Wolfen - zumindest der Teil, den wir auf dem Weg zum Rob sahen, war wenig sehenswert, ein irgendwie sehr diffuses Stadtbild, wie man es in den Industriefolgelandschaften des Ostens öfter sieht.
Bei Rob angekommen, wurden unsere Befürchtungen wahr, trotz elender Kälte gedachte man draußen zu feinern. Immerhin war ein Feuerkorb zu sehen. Wohl nicht zuletzt dank Robs Mutter gab es leckeres Essen in großen Mengen. Und natürlich waren da zahlreiche nette Menschen. So manchen hatte man schon ewig nicht gesehen, Abrax zum Beispiel, der mit silbergrauer Haarpracht überraschte. Als dann diverse Feuer brannten war die Kälte vergessen und das Bier tat sein Übriges - ein feiner Abend!

Anderntags gab es noch ein schönes Frühstück im Garten bevor wir uns nach Wörlitz aufmachten, um den dortigen Park zu besuchen. Der Wörlitzer Park wird seinem Ruf gerecht und man kann eigentlich nur Superlative verwenden. Die perfekte Einbettung in die weite Landschaft der Elbauen, die Mischung aus Kulturlandschaft und gestalteter Landschaft, Natur, Äcker und schöne Pflanzungen dicht beisammen geben immer wieder spannende Kontraste.



Nach fast drei Stunden herumlaufen hatten wir vieles, aber noch immer nicht alles gesehen. Hier kommen wir gern noch mal her! Neben dem Wörlitzer Park gibt es noch weitere Landschaftsparks im Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das Bauhaus in Dessau und natürlich die spektakuläre Landschaft des Biosphärenreservates Mittleres Elbtal zu entdecken. Da kann man sich bestimmt leicht mal ne Woche vertun.

Noch mehr Bilder gibts hier.

Freitag, 21. September 2012

Rieslingsuppe und Paprikalamm

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Heute war Zeit, zum Planen, zum Einkaufen und auch zum Kochen. Folglich gab es mal wieder ein großes Menü!
Los geht's mit einer Rieslingsuppe nach einem Rezept im Wochenmarkt der ZEIT. Ich nehme die Hinweise des Autors ernst und suche nach einem feinherben Riesling von der Mosel und werde auch in der Tat im Kaufhof fündig mit einem Riesling vom Weingut Selbach-Oster (Mosel) 2011. Ansonsten folge ich dem Rezept und es entsteht wirklich ein tolles Süppchen. Die Lauchcroutons sind dabei das Tüpfelchen auf dem i. Das Ganze ist quasi eine dekonstruierte Käse-Lauch-Suppe. Sowohl Suppe also auch Croutons funktionieren übrigens hervorragend mit einem jungen aber schon recht aromatischen Gouda. Dazu gibts natürlich ein Gläschen von besagtem Riesling.
Als Hauptgericht kommt Lamm mit Paprika auf den Tisch. Inspiriert wurde das Ganze von einem Essen vor einiger Zeit in der Vinotheque, wo man gar köstliches geschmortes Rind mit Paprika servierte. Hier also Lammkeule, in grobe Stücken geschnitten. Die Stücken werden scharf angebraten. Dazu kommt reichlich Paprika und Zwiebel. Nachdem all das ein wenig Farbe bekommen hat, folgen vollreife Tomaten, ein paar getrocknete Tomaten, eine Prise Zimt, einige Knoblauchzehen und eine Handvoll getrocknete Datteln in Stücke geschnitten. All das köchelt nun gut zwei Stunden und wird immer wieder mit Rotwein abgelöscht während es zwischendurch auch mal ein bisschen rösten darf. Schließlich wird die Soße durch ein Sieb gegeben und das Fleisch kleingeschnitten sowie von Häuten und Fett befreit. Dazu kommt eine Handvoll Paprika, die noch eine halbe Stunde mit dem Fleisch köchelt. Ganz am Ende kommt noch etwas Petersilie dazu. Natürlich steht und fällt das Essen mit dem Aroma vollreifer roter Paprikaschoten, die ich heute beim Lommatzscher Gemüsemann auf dem Markt gekauft habe - natürlich frisch aus der Region. Schließlich werden hausgemachte Semmelknödel, die sich noch im Tiefkühler fanden, in Scheiben geschnitten und in Butter gebraten. Zusammen mit dem Lamm ein wunderbares Hauptgericht! Der Wein, der auch schon am Lamm ist, kommt aus dem Bordeaux (Le Parc de Château Béard, Saint Emilion, 2006) und schmeckt ganz vorzüglich dazu. Übrigens ein Geschenk vom Easy von 2010 - wird Zeit, dass der weg kommt ;) 
Schließlich folgt ein Dessert, ein schlichtes aber sehr leckeres Apfel-Crumble, mit den schönen, leicht säuerlichen Äpfeln, die ich heute im Garten geerntet habe. Quasi nichts als ein Apfelkuchen mit Streuseln ohne Boden. Dazu schmeckt wiederum der Riesling und so schließt sich der Kreis ...

Dienstag, 18. September 2012

Gutscheine verfressen

Gerade rechtzeitig vor Beginn der nächsten Beschenkungsrunde arbeiten wir erst mal die letzte auf, und gehen ins Alexxanders um da einen Gutschein einzulösen. Natürlich möchten wir die Schenkenden an diesem Festmahl teilhaben lassen und deshalb gibt es hier einen Bericht, auf dass man sich Appetit hole:
Als Appetizer kam ein kleines Häppchen lecker Lachs mit einer feinen Kürbismousse. Edles Olivenöl im Schälchen zu Brot und Salz scheint mittlerweile zum Standard zu werden, das gabs auch in der Vinotheque die letzten Male. Schön, dass es die Vorspeisen und Hauptgänge oft auch als kleine Portion gibt, so passen die Mengen perfekt für vier Gänge. Natürlich essen wir auch immer vom Teller des Anderen, so dass das viergängige Menü quasi zum achtgängigen wird. Ich könnte mir ohnehin sehr gut auch ein Menü aus zig kleinen und geilen Häppchen vorstellen.
Wir begannen zur Abwechslung mal mit den Suppen: Pastinaken-Süppchen mit pochierten Kalbsklößchen/Süppchen vom Hokkaidokürbis. Beide waren erwartungsgemäß sehr lecker, das Kürbissüppchen mit Kürbiskernöl und gerösteten Kürbiskernen lag im Vergleich knapp vorn.
Dann kamen die Vorspeisen: Gebratener Octopus auf Fenchel-Tomaten-Salat/Hokkaido-Kürbis-Mousse mit mariniertem Rucola und karamellisiertem Ziegenkäse. Der Octopus und seine Unterlage waren sehr fein, wenngleich für meinen Geschmack etwas zu intensiv gewürzt. Zum Ausgleich war dafür der Ziegenkäse etwas zu blass gegen den intensiven Ruccola und die Mousse. Mehr vom Karamel hätte dem Käse gut getan. Schlecht war's freilich nicht.
Die Hauptgerichte haben jeweils ein schönes Stück Fleisch im Zentrum: Rosa gebratenes Rinderfilet mit Portwein-Schalotten, Kartoffelstampf und Balsamicojus/Geschmortes Ochsenbäckchen auf gelben- und rotem Betepüree an buntem Möhrengemüse. Auch hier wieder beides sehr sehr gut, das Filet war aber echt nahe an perfekt und gewinnt den Vergleich. Dass die Ochsenbäckchen unglaublich zart geschmort waren, müsste eigentlich fast nicht erwähnt werden, wenn wir das nicht schon anderswo deutlich schlechter gehabt hätten. 
Zum Dessert gab es dann noch: Zweierlei Crème brûlée und Joghurt-Krokant-Eis/Französische Käsevariation mit Früchten und Chutneys. Die Käse waren super, darunter einige ganz wunderbar sahnig-cremige, die beiden Crèmes waren aber auch nicht übel, ich persönlich fand die Schokovariante besser.
Dazu kamen ein Cremant-Rose als Aperitif, ein schöner italienischer Rotwein und ein süßer Wein zum Dessert. Natürlich reichte der Gutschein für alle diese Sachen nicht, aber er half deutlich beim Bezahlen ;)
Insgesamt ein ganz tolles Menü, wir haben lange nicht mehr so gut gegessen. Damit hat das Alexxanders mal wieder souverän gezeigt, dass es auf jeden Fall zu den Top 3 von Chemnitz gehört. Ich mag die drei (mit Vinotheque und Esche-Villa) auch gar nicht weiter vergleichen, jedes dieser Restaurants ist auf seine Weise sehr gut und in keinem wurde ich bisher enttäuscht. Leider kann man das ja nicht von allen sagen kann, die von sich meinen, in Chemnitz an der Spitze zu liegen.

Samstag, 15. September 2012

Wandern durchs Elbi mit ganz vielen Stiegen



Rast auf dem Lilienstein
Der eine oder andere wird sich ja gefragt haben, was diese komische Kalendereinladung sollte, die von mir versehentlich an die halbe Welt, bzw. das was wir dafür halten, geschickt wurde. Hier nun die Auflösung.
Wir waren also letztes Wochenende kreuz und quer durchs Elbi unterwegs. Los ging es Donnerstag abend mit der Bahn von Chemnitz nach Schmilka von wo wir noch einen kurzen aber knackigen Aufstieg zum großen Winterberg, unserem ersten Quartier zu absolvieren hatten. Das sogenannte Berghotel Großer Winterberg liegt mitten im Wald und bietet eher Jugendherbergs- als Hotelniveau. Nichtsdestotrotz ein schönes Quartier, denn lecker Essen, freundliches Personal, Begrüßungssekt (!), lecker Bio-Bier und ein entspannter Plausch mit dem Chef lassen den Aufenthalt angenehm werden.
Zugang zur Starken Stiege
In der Häntzschelstiege
Am nächsten Tag haben wir es gar nicht weit zu unserem Tagesziel, den Affensteinen. Denen rücken wir mittels der Ultimativen Stiegentour tagesfüllend auf die Pelle. Diese Tour sei nur trittsicheren und schwindelfreien Wanderern empfohlen (vor allem der letzte Teil ab der Starken Stiege). Vom großen Winterberg bewegen wir uns Richtung Carolafelsen, genießen noch kurz die Aussicht und schon gehts los, die Wilde Hölle hinunter. Das ist zwar noch ein markierter Wanderweg, der aber auch schon ein paar schöne Kraxelstellen bietet. Am Fuße der Felsen angekommen halten wir uns hart rechts (Bergunsgbox) und folgen einem unmarkierten aber gut erkennbaren Pfad, der immer am Fuß der Felsen bleibt. Bald stoßen wir auf den Beginn der Zwillingsstiege und das muntere Stiegenklettern kann beginnen. Die fetzige Zwillingsstiege führt auf  die obere Affensteinpromenade, der wir nach links bis zum Beginn des oberen Teils der Häntzschelstiege folgen. Diese beginnt spektakulär in einem sehr sehr schmalen Felspalt, durch den man sich erst zwängen muss, bis man eine etwa 10 m hoch führende Leiter erreicht. Luftig klettern wir im Spalt rum und ruck zuck sind wir oben, suchen uns einen schönen Aussichtspunkt und schauen dabei weniger geschickten Wanderern zu. Weiter gehts zur Heiligen Stiege, einer sehr sehr langen Treppenanlage, die wir am unteren Ende wiederum auf einem unmarkierten Weg nach rechts verlassen. Wir befinden uns nun auf dem mittleren Terassenweg, einem schmalen und teils recht luftigem Bergpfad, der mit vielen grandiosen Aussichten um die Felsen herumführt. Wir treffen auf den Bergpfad Rotkehlchenstiege (grüner Pfeil), dem wir wieder nach oben folgen. Oben angekommen verlassen wir gleich wieder nach links den markierten Weg und folgen dem oberen Terassenweg, der uns wiederum auf konstanter Höhe um die Felsen herumführt, bis wir auf den Einstieg in die Starke Stiege treffen (sehr markantes Felsgebilde). Diese geht es nun wieder abwärts, was ich recht anspruchsvoll finde, die letzten paar Meter nach unten sind sehr luftig und man sieht beim Runterklettern immer nicht so recht, wo man hintreten kann.  Die Starke Stiege führt uns in den wunderschönen Rauschengrund, dem wir bis zum Elbleitenweg folgen. Den Elbleitenweg gehen wir nach links (nach wenigen Metern zweigt links der Bergpfad Rotkehlchenstiege ab), bis wir  auf den markierten Weg in den Heringsgrund treffen, dem wir nach links folgen. Nach etwa 5 Minuten verlassen wir den Weg, der zur Heiligen Stiege führt, nach rechts auf einem Kletterzugang (Schild "Kletterzugang, kein Wanderweg").  Dieser Weg führt uns zunächst zu einer Boofe, wir sehen die Markierung "R" und halten uns erst rechts und dann links, der Markierung Kletterzugang folgend. Und dann stehen wir vor der Mutter aller Stiegen, der Rübezahlstiege. Nach etwa drei Meter freiem Klettern helfen ein paar Eisen auf dem weiteren, dennoch recht luftigen Kletterweg über einen Felsrücken. Dann kommt auch schon gleich das Highlight der Tour, die Höhle, durch die wir uns senkrecht kletternd zwängen um schließlich durch ein enges Loch in der Höhlendecke wieder ins Freie zu finden. Und das wars auch schon, kurz, knackig, geil! Durch den Wald geht es zurück auf markierte Wege, zum Abschluss nehmen wir noch Frienstein und Idahöhle mit, um ebenda noch ein wenig zu faulenzen, bevor es auf bekannten und vergleichsweise wenig spektakulären Wegen zum nächsten Quartier nach Ostrau geht. Hinter uns eine tolle Tour in den Affensteinen, mit nicht weniger als 7 Stiegen und diversen Panoramawegen. Bei der Orientierung auf den oftmals unmarkierten Wegen hat uns die Wanderkarte Schrammsteine-Affensteine von Dr. Rolf Böhm geholfen. Beschreibungen der einzelnen Stiegen findet man im Netz.

In Ostrau übernachten wir sehr gemütlich im Zschiehädelhof. Durch den schönen kleinen Ort geht es am Samstag hinunter ins Kirnitzschtal, dem wir sehr sehr lange folgen. Der Weg am Fluß (Flößersteig) überrascht mit einigen unerwarteten Klettereinlagen, die aber alle gut gesichert sind. Das Kirnitzschtal verlassen wir beim Tiefen Hahn, dem wir hoch nach Ottendorf folgen. Auf einer ruhigen Straße geht es nun hinüber nach Sebnitz, oftmals bieten sich tolle Fernsichten auf die Hintere Sächsische und Böhmische Schweiz, die Affensteine und die Schrammsteine. In Sebnitz gibts am Markt leckeren Kuchen und Eis. Für den weiteren Weg ward der Sebnitztalweg ausgesucht. Bis Ulbersdorf ist der Weg auch recht schön, einen winzigen, alten und verblichenen Zettel an einer Wegmarkierung, auf dem etwas von fehlenden Brücken steht, ignorieren wir zunächst, was sich als Fehler herausstellen wird. Kurz nach Ulbersdorf stellen wir fest, dass der Weg sich recht wirr verläuft. Nach kurzer Suche stellen wir fest, dass der Weg sehr wohl weiter geht - aber auf der anderen Flußseite. Da war doch was ...
Über den weiteren Verlauf schweigen wir besser, jedenfalls fehlten noch etliche Brücken und das Wandern auf befahrenen Bahnstrecken ist bekanntlich auch nicht so die reine Freude. Erst beim Haltepunkt Mittelndorf finden wir wieder auf den rechten Weg zurück. An der nächsten Wegmarkierung finden wir dann auch große Hinweisschilder, die erläutern, dass bei einem Hochwasser im August 2010 etliche Brücken weggespült wurden. Dazu gibt es sogar eine Karte, die die fehlenden Brücken anzeigt. Allerdings ist auch diese nur mäßig aktuell, denn mindestens eine der dort als fehlenden angezeigten Brücken stand schon im Herbst 2011 wieder. Für eine Touristenregion dieser Klasse ist das Fehlen aktueller Informationen zum Wegezustand schon ein ganz schönes Armutszeugnis.
Wie auch immer, weiter geht es, durch diverse Umwege und Wegsuche haben wir allerhand Zeit verloren und bis zur nächsten Unterkunft ist es noch ein Stück. Beim Ort Kohlmühle verlassen wir das Sebnitztal und folgen dem schönen Weg durch den Kohllichtgraben, den wir schließlich Richtung Waitzdorf verlassen. In der Dämmerung erreichen wir das wunderschön inmitten von Wiesen gelegene Dorf und auch unser Quartier,  die Waitzdorfer Schänke. Nach freundlichem Empfang gibt es die verdiente Stärkung und wir schlafen nach dieser recht anstrengenden Tour schon nach recht wenigen Bier sehr bald und sehr tief.
Anderntags geht es durch eine schöne Schlucht steil hinab in den Tiefen Grund und gleich ebenso steil wieder hoch, zur Brandaussicht. So toll diese Aussicht über weite Teile der Sächsischen  Schweiz auch ist, so ätzend ist der Auftrieb dort, so dass wir schnell wieder das Weite suchen und durch den ebenfalls sehr schönen Schulzengrund ins Polental absteigen. Auch das verlassen wir bald wieder, um hinauf nach Waltersdorf zu laufen. Durch den schönen Ort führt uns der Weg zum Lilienstein, den wir über den Nordaufstieg erklettern. Die vielen Leute lassen Schlimmes ahnen, aber glücklicherweise verlaufen sich die Massen auf dem Gipfelplateau und wir finden etliche halbwegs ruhige Aussichtsplätze. Die Aussicht ist grandios, zu unseren Füßen liegt das Elbtal mit dem Ort Königsstein,  eine Landschaft wie auf der Einsenbahnplatte, nur dass all die kleinen Häuschen, Züge, und Dampfer echt sind. Man sieht weit ins Land und auf der anderen Seite des Liliensteins auch noch bis zur Bastei und den angrenzenden Felsen. Überraschend gut auch die Gastronomie, mal nicht das übliche Junkfood sondern eine schöne Auswahl von Gerichten, die alle sehr ansprechend klingen und offenbar auch schmecken.

Vom Lilienstein geht es über den Südaufstieg recht schnell hinunter nach Königstein, wo wir in den Zug steigen, der uns wieder heimwärts bringt. Zumindest bis Freiberg ist die Rückfahrt entspannt, dort steigt allerlei Volk zu, welches sich auf dem Tag der Sachsen rumgetrieben hatte. Ich liebe es, wenn meine Vorurteile bestätigt werden ...
In Chemnitz gibt es beim Michaelis noch ein lecker Eis und wir denken noch mal zurück an drei tolle Tage im Elbi.
Tracks [Aufstieg Winterberg] [Stiegentour] [Kirnitzschtal und Sebnitztal (letzter Teil fehlt)] [Lilienstein]
Bilder dazu gibts hier.

Freitag, 14. September 2012

Erntedankfest

Tomaten - leckere Vielfalt
Der Spätsommmer ist die Zeit der Ernte und ich mache diese Zeit zu meinem persönlichen Erntedankfest! Zu keiner anderen Zeit des Jahres gibt es eine solche Fülle an leckeren vielfältigen Genüssen, die direkt aus unserer Region kommen. Zu keiner anderen Zeit ist es leichter, regional und saisonal einzukaufen und zu kochen. Jetzt gibt es Äpfel, Birnen und Pflaumen in zahlreichen Sorten, eine Vielfalt, die man leider im Supermarkt nicht mehr findet - wohl aber auf dem Markt oder bei ausgewählten Händlern. Vom Markt Chemnitz bringe ich heute mit nach Hause: Birnen (Butterbirne und Köstliche), diverse vollreife und zuckersüße Pflaumen, Pfirsiche (!), leckere Tomaten, Paprika, alles aus der weiteren Umgebung von Chemnitz. Die Auswahl an Gemüse ist riesig, Kartoffeln gibt es in verschiedensten Farben, Formen und Größen, verschiedene Kohlsorten werden reif, es gibt zahllose Varianten von Kürbisgemüsen, die geliebten Bete und allerlei anderes Wurzelwerk sind im Angebot. Regional und saisonal ist kein Wert an sich - aber der tolle Geschmack dieser Produkt ist das alles Entscheidende. Ich kann nur jedem empfehlen, sich durch diese Vielfalt mal durchzukosten und selbst zu probieren, wie lecker vollreife Tomaten, Paprika sein können und welche Genüsse bunte Bete oder verschiedene Kartoffelsorten bieten. Eine irre Vielfalt, die dem Supermarktkunden leider völlig unbekannt ist.
Für mich gibt es derzeit so gar keinen Grund, Obst und Gemüse im Supermarkt zu kaufen. Einzig ein paar späte Pfirsiche und die jetzt sehr leckeren Weintrauben aus Europa oder auch mal eine Melone dürfen in den Korb.
Zu wünschen wäre, dass sich auch die Gastronomie diese geschmackliche Vielfalt zu Nutze macht und Gerichte jenseits des ewig gleichen Jahresgangs der immer gleichen Bärlauch-, Spargel- und Pfifferlingskarten zu kreieren. Ich kann's doch auch :-)