Freitag, 20. April 2012

O'spargelt is!

Der erste Spargel des Jahres ist doch der Beste! Zunächst sah es gar nicht mal so gut aus. Auf dem Markt war der sächsische Spargel schon alle und das, was unsere vietnamesischen Freunde für € 3.99 als deutschen Spargel verkaufen, überzeugte mich nicht wirklich. Glücklicherweise hatte mein Lieblingsgemüseladen (Kretschmer auf der Barbarossastraße) noch feinsten Spargel aus der Pfalz. Ebenda gab es auch schöne neue Kartoffeln und man war so freundlich, mir geduldig eine Anzahl kleine Kartoffeln rauszusuchen. Feldsalat und die ersten Radieschen aus eigener Ernte mussten natürlich auch noch mit. Auf dem Markt gibt es auch einen Stand mit einem wunderbar saftigen Kochschinken, so dass alles Nötige bereit ist.
Die Radieschen werden fein gehobelt und auf einem Teller zusammen mit dem Feldsalat angerichtet. Darauf kommt Salz, Pfeffer, Olivenöl und ausgelassener Speck - das gibt schon mal ein ganz tolles Vorspeischen!
Währenddessen kochen Kartoffeln und Spargel schon vor sich hin, die Kartoffeln natürlich mit etwas Vorsprung. Der Spargel ist gar, sobald die dünneren Stangen sich leicht durchbiegen wenn man sie auf einer Gabel herausnimmt. Jetzt raus damit und keine Minute länger kochen!
Zum Spargel und den jungen Kartoffeln gibt es nichts als Butter und natürlich den Schinken - vorzüglich! Dazu noch ein schöner Riesling, ein besseres Essen kann man sich kaum vorstellen!

Sonntag, 15. April 2012

Zwischen Limbach-Oberfrohna und Hohenstein-Ernstthal


Auch wenn der Frühling wettermäßig noch nicht so richtig den Durchbruch schafft, juckt es doch in den Füßen und schließlich muss man ja auch mal testen, was nach der Winterpause noch geht. Deshalb gab es mal wieder eine größere Wanderung in der schönen mittelsächsischen Landschaft zwischen Limbach-Oberfrohna und Hohenstein-Ernstthal.
Wir starten wieder einmal in Bräunsdorf an der Teichmühle, wo wir schlußendlich auch einkehren wollen. Zunächst geht es immer schön auf ruhigem Wege am Rand des langgezogenen Orts Braunsdorfs vorbei an Gärten und kleinen Häuschen (grüne Markierung). Nach einem kurzen Stück Straße biegen wir an einer alten Strumpffabrik rechts ab und gelangen bald in einen wunderschönen Auwald voller blühender Buschwindröschen, Sumpfdotterblumen und Scharbockskräuter.
Wir bleiben auf grüner Markierung und gelangen an den Rand von Limbach, wo wir den bis dahin tadellos markierten Weg verlieren, was wir allerdings erst bemerken, als wir schon weit abgekommen sind. Dennoch finden wir das schöne Teichgebiet bei Limbach und laufen durch eine urige Landschaft aus kleinen Teichen, wiederum voller blühender Wälder. Weiter geht es nach Pleißa, wo wir am linken Ortsrand einen schönen ruhigen Weg finden, der uns zur Wüstenbrander Straße führt. Dieser folgen wir, bis wir nach der Autobahn den schön aber leider nicht leise gelegen Wüstenbrander Ortsteil Windsiedlung erreichen. Parallel zur Autobahn führt jetzt der rot markierte Weg zum Pfaffenberg, wo wir eine schöne Aussicht auf das Erzgebirgsvorland genießen.
Gleich danach halten wir uns an der Gartenanlage rechts, unterqueren wieder die Autobahn und gelangen hinab in das Tal des Pechgrabens. Wir folgen dem wunderschön mäandernden Bachlauf durch das idyllisch gelegen Fichtenthal schließlich bis zur Karl-May-Höhle. Da unser Kartenmaterial dort keinen Weg in die gewünschte Richtung vorsieht, geht es ein Stück offroad, was vermutlich nicht nötig gewesen wäre, wie wir wenig später feststellen. Wir gelangen wieder auf einen schöne Weg, der uns hinüber nach Langenchursdorf bringt, ein schön gelegenes Straßendorf. Nach einem Stück Weg durch den Ort folgen wir schließlich der wenig befahrenen Straße nach Bräunsdorf, wo sich unser Weg schließt und wir in der Teichmühle die wohlverdiente Stärkung einnehmen.


Die insgesamt rund 28 km und 7 h dauernde Runde findet man hier.
Und hier gibts Bilder.



Dienstag, 10. April 2012

Bei all dem Gerede fragt man sich mitunter, womit manche Unternehmen eigentlich Geld verdienen.

Zur Abwechslung neben all dem Gefresse und Rumgerenne mal ein Blick in die Niederungen der Arbeitswelt, deren alltägliches Elend in diesem Beitrag in der Zeit gar trefflich wiedergegeben ist.
Nicht auszudenken, wie produktiv unsere Wirtschaft sein würde, wenn sich alle ungestört dem widmen könnten, was sie gut beherrschen und diejenigen die nichts beherrschen, wenigstens die anderen nicht von der Arbeit abhalten würden.
Stellt sich natürlich die Frage, was tun mit all denen, die nichts können. Telefondesinfizierer? Controller ist jedenfalls auch keine Lösung ...
Da sowieso grad Gaga in der Politik voll in Mode kommt und Vertreter einer überbewerteten Newcomerpartei allen Ernstes eine postmaterialistische Ökonomie frei nach Startrek propagieren, kommt es auf ein bisschen Bullshit mehr oder weniger ja eh nicht an.
Dann werd ich mir wohl schon mal nen Replikator kaufen gehn ...

Französisch in Chemnitz

Ami nennt sich das neue Restaurant, welches jetzt an Stelle des ehemaligen Raucherlokals Schraders auf dem Kassberg neu eröffnet hat. Erfreulich daran ist auf jeden Fall schon mal, dass damit nun eine weitere Raucherkneipe ihre Türen für immer schließt. Man kann es sich eigentlich kaum noch vorstellen, dass noch vor wenigen Jahren verqualmte Kneipen und Restaurants der Normalfall waren und man selbst sogar zwischen den Gängen eines mehrgängigen Menüs schnell eine Fluppe durchziehen musste. Schön, dass diese Zeiten vorbei sind.
Aber zurück zum Ami. Die Speisekarte wirkt ein wenig so, als hätte jemand alles zusammengetragen, was sich der Deutsche, der noch nie in Frankreich war, unter französischer Küche vorstellt. Natürlich gibt es eine Sauerkrautsuppe, Schnecken, Froschschenkel und auch das obligatorische Rotweinhähnchen möchte nicht fehlen. Daneben findet man aber auch eine ganze Reihe weniger populärer aber interessanter Sachen, wie etwa eine Variation von mit Gemüse gefüllte Gemüsen. Auch von Treuffe, einer herzhaften Variante der in Sachsen bekannten Quarkkeulchen lese ich zum ersten Mal.
Das Essen was dann auf den Tisch kommt, findet allgemeines Lob und zerstreut alle anfänglichen Bedenken. Alles ist sehr lecker und ansprechend angerichtet. Der Hasenrücken den ich bekomme ist auf den Punkt zubereitet, die gefüllten Gemüse werden auch sehr gelobt, wie auch der Lachs und die verschiedenen Steaks sowie die dazu gereichten Beilagen. Gleiches gilt für die Vor- und Nachspeisen, einzig die Erbsensuppe war etwas zu kalt (aber lecker!). Aus der Topfencreme hätte man mit einem anderen Obst statt der noch recht geschmacksfreien Erdbeeren ein exzellentes Dessert machen können. Das ist aber wirklich auch schon alles, was man kritisieren kann und als Fazit bleibt: sehr lecker und eine angenehme Atmosphäre.
Bedient werden wir sehr aufmerksam und freundlich, die Zubereitung der Speisen dauert ein wenig, aber das lässt auch hoffen, dass alles frisch gekocht wird.
Man wünscht dem Lokal sehr viel mehr Gäste als an diesem Abend des Ostermontags da waren.
Die Karte wird hoffentlich öfter mal wechseln, schließlich bietet die französische Küche weit mehr als die bisher angebotenen Klassiker. Bei genügend Abwechslung spricht künftig nichts gegen regelmäßige Besuche im Ami. Der schön gelegene Biergarten (oder wie heisst das französische Pendant?) verspricht zudem schönes Draußensitzen an lauen Sommerabenden.

Sonntag, 8. April 2012

Österliche Muldentalrunde


Auch wenn das Wetter nicht berauschend ist, zieht es uns natürlich ins Freie und so gab es heute eine schöne Runde im Muldental. Start war an der Rochsburg, wo wir auf der Hängebrücke die Mulde überqueren und flußabwärts Richtung Lunzenau laufen. Der Weg führt entlang zahlreicher Flußschleifen vorbei an steilen Felsen und durch urige Auwälder, die voller Buschwindröschen sind. Bald geht der Weg hinauf nach Berthelsdorf, mit schöner Weitsicht auf die umliegende Landschaft. Wieder unten im Tal führt uns der Weg nach Lunzenau und dort über die Mulde. Das hübsche aber leider wenig lebendige Örtchen begeistert mit einer erlesenen Sammlung skurriler Schaufensterdekorationen. Durch den Stadtpark führt der Weg am Hang entlang zur Rochsburg, wiederum durch schöne Wälder und zahlreiche Taleinschnitte mit lauschigen Bächlein, die hinunter zur Mulde fließen. Oben angekommen erreichen wir den Ort, wo ein wunderschön gelegener Panoramaweg hinüber zur Burg führt. Von dort geht es wieder hinunter zur Mulde, wo sich unsere Runde schließt. Zum Abschluss kehren wir noch recht nett im Muldenschlößchen ein. Leider ist es zu kalt für die schöne Terasse mit Blick auf Burg und Ortschaft, aber wir kommen bestimmt mal wieder in diese schöne Gegend.
Bilder von dieser Wanderung gibts hier.

Osterlamm


Natürlich gibt's an Ostern Lamm!
Zu diesem Behufe wurden zwei dicke Scheiben von der Lammkeule 24 h in einer Marinade aus wenig Essig, reichlich Weißwein, Speck, Zwiebel, Möhre, Knoblauch sowie Kräutern und Gewürzen (Nelke, Lorbeer, Salz, Pfeffer, Rosmarin, Thymian) eingelegt. Danach wurden die Scheiben angebraten und bei 200 Grad in der Röhre geschmort und dabei nach und nach die zuvor auf ein Drittel reduzierte Marinade zugegeben. Dazu gibt es ein einfaches Kartoffelgratin (Kartoffeln in Sahne fast weichen kochen und gratinieren) sowie Pak Choi, ein wunderbar würzig frisches Kohlgemüse.
Vor dem Lamm kam eine äußerste leckere Fenchelrahmsuppe auf den Tisch. Fenchel erst mit Zwiebel und später mit Knoblauch, Koriander und Kurkuma anschwitzen, mit etwas Flüssigkeit und natürlich einem guten Schluck Sahne auffüllen, weich kochen und pürieren. Am Ende kommt das gehackte Grün vom Fenchel sowie Lauchzwiebel und Petersilie dazu - fertig!
Natürlich darf auch beim Dessert die Sahne nicht fehlen, denn schließlich haben wir einen der höchsten christlichen Feiertage zu zelebrieren! Also gibt es ein Panna cotta (Sahne mit Zucker und Vanille kochen, etwas Gelatine dazu und einige Stunden kühlen) mit Mangopüree und dunkler Schokolade. Lecker!

Sonntag, 1. April 2012

Unterwegs im Elbsandstein


Nachdem schon vor 14 Tagen die Tour im Elbsandstein mit Rene, Levke, Harald, Berni und den kleinen Rackern Till, Peer und Oskar so wunderbar toll war, gab es dieses Wochenende gleich noch eine Neuauflage.
Um die frühzeitige Anfahrt zu sparen, buchten wir uns gleich in eine Pension am Rande von Wehlen ein und konnten so ohne jeden Stress zu einer kindgerechten Zeit mit Rene, Levke, Till und Peer starten. Von Wehlen ging es durch den Wehlener Grund zunächst zu den Teufelsschlüchten und zur Teufelskammer. Nicht nur für die Kleinen war der Weg durch die urigen Schluchten und unzählige Engstellen, die Erwachsene teils nur kriechend passieren konnten, ein Heidenspaß. Absolutes Highlight dieser Runde war für die Kleinen sicher die Erkundung der Heringshöhle, vor der wir dann gleich noch Levkes leckere Eierkuchen verspeisen konnten. Vermutlich war der darin enthaltene Spinat schuld, dass sich der Teufel partout nicht zeigen wollte. Vielleicht hatte er aber auch einfach nur Angst vor Tills kühnen Sprüchen, die dramatisch ausmalten, was dem Teufel blühen würde, so er sich denn zeigte. Weiter ging es in den Uttewalder Grund bis zum idyllisch gelegenen Gasthaus Waldidylle. Von dort ging es auf gleichem Weg zurück und am Wehlener Markt gab es zum Abschluss dann noch sehr leckeren Kuchen.
Für uns gab es dann noch einen Abendspaziergang nach Rathen, wo wir lernten, dass der Rosengarten, in dem wir leider nicht speisten, eigentlich doch die angenehmste Kneipe von Rathen ist. Statt dessen waren wir auf der Burg essen, was essenstechnisch gar nicht weiter aufregend war, aber dafür mit einer Luft aufwartete, aus der an einer kalten Oberfläche sicherlich Bratenfett kondensiert wäre. Kühle Flächen gab es allerdings in diesem Lokal ebensowenig wie Frischluft. Interessant ist dort allein der Blick von der Burgterasse. Um uns von dem Mief zu erholen, gab es dann noch zwei Bier in besagtem Rosengarten, wo wir dann auch sahen, dass wir da sehr viel besser hätten essen können. Nunja, beim nächsten Mal ...
Den Abend vorher waren wir in Wehlen essen, im Bauernhäusel, was aber auch nicht weiter aufregend war, ebensowenig wie übrigens unsere Pension.
Nun aber genug des Lamento, denn die Landschaft machte die kulinarischen Entbehrungen mehr als wett. Wobei an dieser Stelle vielleicht noch angemerkt sein sollte, dass es uns bei Milieustudien in der Pension und diversen Gasthäsuern gelungen ist, herauszuarbeiten, was eigentlich das Ätzende an den Gesprächen der älteren Mitbürger ist, es ist nämlich gerade diese so schwer erträgliche Mischung aus Larmoyanz und tiefer Empörung ob all der Ungerechtigkeiten dieser Welt, in die man selbst so gern verfällt.
Jedenfalls war die heutige Tour noch einmal grandios, von Wehlen ging es über den Steinrücken zum Steinernen Tisch und von dort unter Auslassung der Bastei die Schwedenlöcher hinunter. Sodann gleich wieder bergan, auf dem Pionierweg zum Hockstein, der einen schönen Blick auf das gegenüberliegende Hohnstein erlaubt. Durch die Wolfsschlucht geht es hinunter ins Polenztal und nach bedeutungsloser Sättigung unter Hinzufügung weiterer Milieustudien laufen wir durch das wunderschöne Polenztal, wo zu meiner Freude noch immer reichlich Märzenbecher blühen. Bei den Polenztalwächtern führt uns dann ein Weg aus dem Tal heraus und hinüber nach Rathen. Dort stellen wir fest, dass ein Eisladen sich dumm und dämlich verdienen könnte und wandern enttäuscht weiter, zurück nach Wehlen. Dort kaufen wir lecker Eis, setzen uns damit ans Ufer der Elbe und hören weiterem Rentnergejammer zu. So geht ein schönes Wanderwochenende zu Ende und wir sind uns sicher, bald wiederzukommen.
Bilder von diesem Wochenende gibts hier.