Ron meinte am Wochenende, 1oo km um Jena laufen zu müssen, woraufhin ich mir ein Alternativprogramm suchen musste. Dieses fand sich in Form einer ausgedehnten Radtour mit einem netten Kollegen sowie viel Zeit zum Lesen und Nichtstun im Klein- wie im Kleinstgarten.
Die Radtour führte über Hilbersdorf und Niederwiesa zunächst nach Flöha. Von dort dem Verlauf der Flöha folgend über Falkenau und Hohenfichte bis nach Grünhainichen weitestgehend im Tal, bis auf einen kleinen Höhenzug vor Hohenfichte, der aber dafür eine der schönsten Aussichten auf die Augustusburg bot. Leider besteht das Erzgebirge neben Tälern aber eben auch aus Bergen und für den Rückweg sahen wir uns gezwungen das gastliche Tal zu verlassen. Die erste Bergetappe führte von Grünhainichen nach Börnichen, Krumhermersdorf und schließlich hinab nach Zschopau, wiederum mit vielen schönen Aussichten auf die Augustusburg und später auf Zschopau. Ein weiterer Sprung von Zschopau über die Dittersdorfer Höhe brachte uns schließlich ins Zwöntztal nach Einsiedel. Von dort konnte man wieder bequem im Tal bleiben und schließlich durch den Stadtpark nach Hause reiten.
Die Gesamtstrecke summierte sich dann doch auf 76 km bei 900 Höhenmetern, geringfügig mehr als die von mir auf der Karte geschätzen 50 km. Da muss ich wohl noch an meinen Planungswerkzeugen arbeiten, bzw. mir endlich mal einen kalibrierten Faden bauen. Eine Streckenübersicht gibts dieses Mal leider nicht, da das Trackingtool auch in Jena war.
Nichtsdestotrotz war es eine tolle Tour durchs Erzgebirge und so langsam fühle ich mich auch belastbar genug für eine mehrtägige Radtour.
Sonntag, 29. Mai 2011
Sonntag, 22. Mai 2011
Urlaub im Elbsandstein
Nachdem wir nun schon ein paar Tage zurück sind, ist von einem schönen Urlaub im Elbsandsteingebirge zu berichten. Unser Hauptquartier war für eine Woche die Villa Waldfrieden in Schmilka, betrieben vom Biohotel Helvetia. Das "Bio" machte uns zunächst etwas skeptisch, diese Skepsis konnte aber bald zerstreut werden, war das Essen doch außerordentlich lecker, vielfältig und fern von körnerzentrierter Gutmenschenküche. Geringfügig bizarr war einzig das "geweihte" Wasser und die offensichtlichen Essstörungen einiger Gäste. Das konnte man aber getrost ignorieren, es gab viel wohlschmeckendes, sorgsam zubereitetes Gemüse, frische Kräuter von den Elbwiesen aber durchaus auch lecker Fleisch, im Rohzustand konnte man den Fleischnachschub auch gleich neben dem Hotel munter in den Elbwiesen rumlaufen sehen. Die Lage des Hotels an der Elbe mit Blick auf Wiesen und die Schrammsteine kann man getrost spektakulär nennen, eine kleine feine Parkanlage tut ihr Übriges.
Schmilka ist ideal gelegen, um viele Touren ins Elbsandsteingebirge zu unternehmen, leicht erreicht man die Schrammsteine, die Affensteine, den Winterberg, Prebischtor und Edmundsklamm im Böhmischen sowie auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe die schöne Hochebene von Schöna und Reinhardtsdorf mit den markanten Bergen Kaiserkrone und Zirkelstein. Mittels Boot oder Bahn ist man aber auch schnell in all den anderen Orten des Elbsandsteingebirges, so dass sich weitere Touren ausgehend von Königstein, Bad Schandau oder dem Kirnitzschtal anboten. Fetzig kraxelen kann man rund um die Schrammsteine und die Affensteine, von den zahlreichen Aufstiegen auf Leitern und Tritten sorgte dort insbesondere die Häntschelstiege für Adrenalin, die hat schon beinahe Klettersteigcharakter und man ist dann doch froh, wieder sicheren Boden unter den Füßen zu haben. Der Aufstieg zum hinteren Raubschloß und vor allem der Bergpfad von dort weiter Richtung Winterstein hatten hochalpinen Charakter. Genausogut kann man aber auch praktisch vollkommen eben entlang der Elbe wandern, auf unserer Tour von Stadt Wehlen nach Schmilka durchwanderten wir somit das gesamte Elbsandsteingebiet auf gut 2o km durch äußerst abwechslungsreiche Landschaften. Neben den wilden Felslandschaften und den Tafelbergen sind es wohl vor allem die vielen verträumten Dörfer an der Elbe (etwa Schmilka, Postelwitz oder Halbestadt bei Königstein) oder auf den Hochebenen links und rechts der Elbe (Schöna, Reinhardtsdorf, Pabststein, Pfaffenstein, Gohrisch ...) die den Charakter dieser romantischen Landschaft ausmachen. Nicht zuletzt die zahllosen bunt blühenden Azaleen und Rhodendren in vielen Gärten sowie das satte Gelb der Rapsfelder verleihen der Landschaft im Mai hier einen besonders festlichen Charakter.
Alle unsere Touren finden sich in der Übersicht auf OSM. Zahlreiche Bilder gibt es wie immer hier (Passwort auf Anfrage).
Samstag, 21. Mai 2011
Was blüht uns denn heute?
Der Kleinstgarten wurde blogtechnisch lange vernachlässigt, während er sich im sogenannten wahren Leben prächtig entwickelt. Die Töpfe sind bestens bestellt, alles grünt und sprießt und die Verluste des Winters sind überschaubar. In den Medien scheint Urban Gardening auch der neueste Hype zu sein. Darf sich der Kleinstgärtner da gar als Pionier fühlen? Naja, eher nicht, denn seit Generationen bepflanzt die Menschheit alles, was sich mit Erde befüllen lässt und zieht Blumen, Grün und Gemüse auf kleinstem Raum. Schön dennoch, dass sich offenbar zunehmend mehr Menschen dafür begeistern.
Wie wir ja nun auch wissen, ist Grün das neue Bunt und insofern liegt der Kleinstgarten noch mehr im Trend, sind Blüten in dieser Jahreszeit doch noch rar. Um so mehr haben die Wenigen Platz, sich zu präsentieren. Zu nennen wäre insbesondere eine wunderschöne Akelei (Foto), letztes Jahr gekauft, gepflanzt, vergessen und jetzt ein prächtiger Blickfang. Zuverlässig wie in jedem Jahr schmücken sich die beiden Osterkakteen über und über mit Blüten in rot und violett. Mit violetten Blütenkugeln präsentiert sich auch gerade der Schnittlauch.
Dank des sommerlichen Wetters blühen auch Tomaten und Chili schon reichlich, so dass hier bald mit den ersten Früchten zu rechnen ist. Auch sonst ist vieles in den Startlöchern, in Bälde werden die Rosen, die Lilien und einige Glockenblumen blühen.
Sonntag, 8. Mai 2011
Radeln ins Muldental
Heute gabs mal wieder eine feine Radtour: über Röhrsdorf, an Limbach vorbei, Mühlau, Höllmühle durch verträumte Dörfer zur Mulde bei Penig. Weiter die Mulde entlang durch wunderschöne Landschaften bis kurz vor Remse, von wo es weitgehend parallel zur A4 (aber doch in genügend großem Abstand, dass es angenehm ist) über Hohenstein und den Totenstein zurück nach Chemnitz ging.
Insgesamt waren wir für die 76 km mit zwei ausgiebigen Einkehren 7,5 h unterwegs, eine wunderschöne Tour durch blühende Landschaften bei strahlendem Sonnenschein (Bilder).
Sonntag, 1. Mai 2011
Auf alten Gleisen vom Küchwald nach Rabenstein
Die alte Bahnstrecke von Chemnitz nach Wüstenbrand stand schon lange auf der Agenda und heute bot das freundliche aber kühle Wetter den passenden Rahmen für diese mittellange Tour.
Die seit vielen Jahren stillgelegte Bahnstrecke führt, beginnend irgendwo im Bereich Chemnitztal, durch den Küchwald, Altendorf hinaus nach Rabenstein und von dort weiter nach Wüstenbrand. Bis auf einen kleinen Aussetzer am Autobahnzubringer Kalkstraße ist die Strecke noch vollständig intakt und man läuft auf einem völlig autarken Weg praktisch kreuzungsfrei durch die Stadt und unter- oder überquert dabei etliche Straßen und Bäche auf oder unter Brücken. Bemerkenswert, dass sich dabei ein völlig anderer Blick auf sonst wohlbekannte Teile der Stadt ergibt. Entlang der Gleise läuft man durch meist verwilderte Bereiche, otmals nur wenige Meter entfernt von gepflegten Straßen und Gärten und an vielen Stellen geradezu idyllisch ruhig.
Wir finden in der Nähe des Klinikums Flemmingstraße am Rand einer Gartensparte einen Einstieg in die Gleise und laufen zunächst durch die Gartenanlage nach Altendorf. In Altendorf fühen die Gleise durch alte verwilderte Bahnanlagen, wahrscheinlich früher ein Baustofflager oder Ähnliches, jetzt eine wilde Idylle. Wir queren die Limbacher Straße und laufen weiter parallel zur Kalkstraße, die später den Gleisverlauf unterbricht, durch den Ortsteil Rottluff. Nach Überquerung der Kalkstraße tauchen wir gleich wieder in die verträumte Gleislandschaft ein und durch die Autobahn geht es hinauf nach Rabenstein. Durch die Ortslage Rabenstein führt der Weg weiter auf den Gleisen, irgendwo im Niemandsland von schönen Hinterhöfen und schmalen Gärtchen, abseits der üblichen Wege. Schließlich führen die Gleise aus dem Ort heraus und in den Rabensteiner Wald hinein, durch den wir wie durch einen grünen Tunnel auf den Gleisen noch bis zum Forsthaus Grüna laufen.
Dort beenden wir die Gleistour, der weitere Verlauf wird Gegenstand der nächsten Etappe sein, und treten nach einer kurzen Stärkung den Rückweg an, der uns auf den klassischen Wegen durch den Rabensteiner Wald, zunächst weitgehend parallel zur Bahnstrecke, führt. Faszinierend, dass die gleiche Landschaft auf diesen Wegen, nur wenige Meter von der Bahnstrecke entfernt, auf einmal völlig anders wirkt. Erst auf Höhe des Rabenstein-Centers verlassen wir die Bahnstrecke endgültig um dann über den Harthweg zurück auf den Kaßberg zu gelangen.
Die ganze Tour war ca. 18 km lang und kann hier besichtig werden. Weitere Bilder finden sich hier.
Anzumerken wäre, dass es offenbar Planungen der Stadt gibt, diese Bahnstrecke zu einem Wander- und Radweg auszubauen. Derlei kann man nur begrüßen, stellt diese Bahntrasse doch einen der schönsten Wege dar, um ruhig und ungestört aus der Stadt heraus ins grüne Umland zu gelangen. In diesem Sinne bieten die vielen stillgelegten Bahntrassen überhaupt eine tolle Chance, mit vergleichsweise wenig Aufwand schöne Wege durch die Landschaft zu erschließen, was teilweise ja auch schon geschehen ist.
Abonnieren
Posts (Atom)