Sonntag, 23. September 2012

Party beim Rob - Besuch in der Anhaltinischen Steppe


Rob und Carla hatten nach Wolfen zum Sommerendfest geladen, und trotz einer Konkurrenz von zwei weiteren Partys folgten wir dem Ruf ins Land der Frühaufsteher. Auf dem Hinweg lernten wir dank diverser Umleitungen weite Teile Mittelsachsen kennen, kamen aber trotzdem noch rechtzeitig zu einer Führung nach Ferropolis. Die Führung bereuten wir allerdings schon wenig später, man erging sich in Belanglosigkeiten und die tollen Bagger die da rumstanden kamen für unseren Geschmack etwas zu kurz. 
Nach einer halben Stunde Leiden setzten wir uns von der Gruppe ab und erkundeten den imposanten Gerätepark auf eigene Faust - eine tolle Landschaft mit eisernen Riesen! Leider kann man nur eines dieser Tagebaugeräte tatsächlich begehen. In dieser Hinsicht war die F60 deutlich spektakulärer. Sehenswert ist Ferropolis dennoch.
Von Ferropolis nach Wolfen geht es durch eine merkürdige Landschaft, der man teils noch ihre industrielle Vergangenheit, aber auch das Fehlen einer Zukunft ansieht. Die Natur wirkt teils etwas verdorrt, man fühlt sich ein wenig wie in der Steppe.
Schließlich kommen wir nach Wolfen - zumindest der Teil, den wir auf dem Weg zum Rob sahen, war wenig sehenswert, ein irgendwie sehr diffuses Stadtbild, wie man es in den Industriefolgelandschaften des Ostens öfter sieht.
Bei Rob angekommen, wurden unsere Befürchtungen wahr, trotz elender Kälte gedachte man draußen zu feinern. Immerhin war ein Feuerkorb zu sehen. Wohl nicht zuletzt dank Robs Mutter gab es leckeres Essen in großen Mengen. Und natürlich waren da zahlreiche nette Menschen. So manchen hatte man schon ewig nicht gesehen, Abrax zum Beispiel, der mit silbergrauer Haarpracht überraschte. Als dann diverse Feuer brannten war die Kälte vergessen und das Bier tat sein Übriges - ein feiner Abend!

Anderntags gab es noch ein schönes Frühstück im Garten bevor wir uns nach Wörlitz aufmachten, um den dortigen Park zu besuchen. Der Wörlitzer Park wird seinem Ruf gerecht und man kann eigentlich nur Superlative verwenden. Die perfekte Einbettung in die weite Landschaft der Elbauen, die Mischung aus Kulturlandschaft und gestalteter Landschaft, Natur, Äcker und schöne Pflanzungen dicht beisammen geben immer wieder spannende Kontraste.



Nach fast drei Stunden herumlaufen hatten wir vieles, aber noch immer nicht alles gesehen. Hier kommen wir gern noch mal her! Neben dem Wörlitzer Park gibt es noch weitere Landschaftsparks im Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das Bauhaus in Dessau und natürlich die spektakuläre Landschaft des Biosphärenreservates Mittleres Elbtal zu entdecken. Da kann man sich bestimmt leicht mal ne Woche vertun.

Noch mehr Bilder gibts hier.

Freitag, 21. September 2012

Rieslingsuppe und Paprikalamm

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Heute war Zeit, zum Planen, zum Einkaufen und auch zum Kochen. Folglich gab es mal wieder ein großes Menü!
Los geht's mit einer Rieslingsuppe nach einem Rezept im Wochenmarkt der ZEIT. Ich nehme die Hinweise des Autors ernst und suche nach einem feinherben Riesling von der Mosel und werde auch in der Tat im Kaufhof fündig mit einem Riesling vom Weingut Selbach-Oster (Mosel) 2011. Ansonsten folge ich dem Rezept und es entsteht wirklich ein tolles Süppchen. Die Lauchcroutons sind dabei das Tüpfelchen auf dem i. Das Ganze ist quasi eine dekonstruierte Käse-Lauch-Suppe. Sowohl Suppe also auch Croutons funktionieren übrigens hervorragend mit einem jungen aber schon recht aromatischen Gouda. Dazu gibts natürlich ein Gläschen von besagtem Riesling.
Als Hauptgericht kommt Lamm mit Paprika auf den Tisch. Inspiriert wurde das Ganze von einem Essen vor einiger Zeit in der Vinotheque, wo man gar köstliches geschmortes Rind mit Paprika servierte. Hier also Lammkeule, in grobe Stücken geschnitten. Die Stücken werden scharf angebraten. Dazu kommt reichlich Paprika und Zwiebel. Nachdem all das ein wenig Farbe bekommen hat, folgen vollreife Tomaten, ein paar getrocknete Tomaten, eine Prise Zimt, einige Knoblauchzehen und eine Handvoll getrocknete Datteln in Stücke geschnitten. All das köchelt nun gut zwei Stunden und wird immer wieder mit Rotwein abgelöscht während es zwischendurch auch mal ein bisschen rösten darf. Schließlich wird die Soße durch ein Sieb gegeben und das Fleisch kleingeschnitten sowie von Häuten und Fett befreit. Dazu kommt eine Handvoll Paprika, die noch eine halbe Stunde mit dem Fleisch köchelt. Ganz am Ende kommt noch etwas Petersilie dazu. Natürlich steht und fällt das Essen mit dem Aroma vollreifer roter Paprikaschoten, die ich heute beim Lommatzscher Gemüsemann auf dem Markt gekauft habe - natürlich frisch aus der Region. Schließlich werden hausgemachte Semmelknödel, die sich noch im Tiefkühler fanden, in Scheiben geschnitten und in Butter gebraten. Zusammen mit dem Lamm ein wunderbares Hauptgericht! Der Wein, der auch schon am Lamm ist, kommt aus dem Bordeaux (Le Parc de Château Béard, Saint Emilion, 2006) und schmeckt ganz vorzüglich dazu. Übrigens ein Geschenk vom Easy von 2010 - wird Zeit, dass der weg kommt ;) 
Schließlich folgt ein Dessert, ein schlichtes aber sehr leckeres Apfel-Crumble, mit den schönen, leicht säuerlichen Äpfeln, die ich heute im Garten geerntet habe. Quasi nichts als ein Apfelkuchen mit Streuseln ohne Boden. Dazu schmeckt wiederum der Riesling und so schließt sich der Kreis ...

Dienstag, 18. September 2012

Gutscheine verfressen

Gerade rechtzeitig vor Beginn der nächsten Beschenkungsrunde arbeiten wir erst mal die letzte auf, und gehen ins Alexxanders um da einen Gutschein einzulösen. Natürlich möchten wir die Schenkenden an diesem Festmahl teilhaben lassen und deshalb gibt es hier einen Bericht, auf dass man sich Appetit hole:
Als Appetizer kam ein kleines Häppchen lecker Lachs mit einer feinen Kürbismousse. Edles Olivenöl im Schälchen zu Brot und Salz scheint mittlerweile zum Standard zu werden, das gabs auch in der Vinotheque die letzten Male. Schön, dass es die Vorspeisen und Hauptgänge oft auch als kleine Portion gibt, so passen die Mengen perfekt für vier Gänge. Natürlich essen wir auch immer vom Teller des Anderen, so dass das viergängige Menü quasi zum achtgängigen wird. Ich könnte mir ohnehin sehr gut auch ein Menü aus zig kleinen und geilen Häppchen vorstellen.
Wir begannen zur Abwechslung mal mit den Suppen: Pastinaken-Süppchen mit pochierten Kalbsklößchen/Süppchen vom Hokkaidokürbis. Beide waren erwartungsgemäß sehr lecker, das Kürbissüppchen mit Kürbiskernöl und gerösteten Kürbiskernen lag im Vergleich knapp vorn.
Dann kamen die Vorspeisen: Gebratener Octopus auf Fenchel-Tomaten-Salat/Hokkaido-Kürbis-Mousse mit mariniertem Rucola und karamellisiertem Ziegenkäse. Der Octopus und seine Unterlage waren sehr fein, wenngleich für meinen Geschmack etwas zu intensiv gewürzt. Zum Ausgleich war dafür der Ziegenkäse etwas zu blass gegen den intensiven Ruccola und die Mousse. Mehr vom Karamel hätte dem Käse gut getan. Schlecht war's freilich nicht.
Die Hauptgerichte haben jeweils ein schönes Stück Fleisch im Zentrum: Rosa gebratenes Rinderfilet mit Portwein-Schalotten, Kartoffelstampf und Balsamicojus/Geschmortes Ochsenbäckchen auf gelben- und rotem Betepüree an buntem Möhrengemüse. Auch hier wieder beides sehr sehr gut, das Filet war aber echt nahe an perfekt und gewinnt den Vergleich. Dass die Ochsenbäckchen unglaublich zart geschmort waren, müsste eigentlich fast nicht erwähnt werden, wenn wir das nicht schon anderswo deutlich schlechter gehabt hätten. 
Zum Dessert gab es dann noch: Zweierlei Crème brûlée und Joghurt-Krokant-Eis/Französische Käsevariation mit Früchten und Chutneys. Die Käse waren super, darunter einige ganz wunderbar sahnig-cremige, die beiden Crèmes waren aber auch nicht übel, ich persönlich fand die Schokovariante besser.
Dazu kamen ein Cremant-Rose als Aperitif, ein schöner italienischer Rotwein und ein süßer Wein zum Dessert. Natürlich reichte der Gutschein für alle diese Sachen nicht, aber er half deutlich beim Bezahlen ;)
Insgesamt ein ganz tolles Menü, wir haben lange nicht mehr so gut gegessen. Damit hat das Alexxanders mal wieder souverän gezeigt, dass es auf jeden Fall zu den Top 3 von Chemnitz gehört. Ich mag die drei (mit Vinotheque und Esche-Villa) auch gar nicht weiter vergleichen, jedes dieser Restaurants ist auf seine Weise sehr gut und in keinem wurde ich bisher enttäuscht. Leider kann man das ja nicht von allen sagen kann, die von sich meinen, in Chemnitz an der Spitze zu liegen.

Samstag, 15. September 2012

Wandern durchs Elbi mit ganz vielen Stiegen



Rast auf dem Lilienstein
Der eine oder andere wird sich ja gefragt haben, was diese komische Kalendereinladung sollte, die von mir versehentlich an die halbe Welt, bzw. das was wir dafür halten, geschickt wurde. Hier nun die Auflösung.
Wir waren also letztes Wochenende kreuz und quer durchs Elbi unterwegs. Los ging es Donnerstag abend mit der Bahn von Chemnitz nach Schmilka von wo wir noch einen kurzen aber knackigen Aufstieg zum großen Winterberg, unserem ersten Quartier zu absolvieren hatten. Das sogenannte Berghotel Großer Winterberg liegt mitten im Wald und bietet eher Jugendherbergs- als Hotelniveau. Nichtsdestotrotz ein schönes Quartier, denn lecker Essen, freundliches Personal, Begrüßungssekt (!), lecker Bio-Bier und ein entspannter Plausch mit dem Chef lassen den Aufenthalt angenehm werden.
Zugang zur Starken Stiege
In der Häntzschelstiege
Am nächsten Tag haben wir es gar nicht weit zu unserem Tagesziel, den Affensteinen. Denen rücken wir mittels der Ultimativen Stiegentour tagesfüllend auf die Pelle. Diese Tour sei nur trittsicheren und schwindelfreien Wanderern empfohlen (vor allem der letzte Teil ab der Starken Stiege). Vom großen Winterberg bewegen wir uns Richtung Carolafelsen, genießen noch kurz die Aussicht und schon gehts los, die Wilde Hölle hinunter. Das ist zwar noch ein markierter Wanderweg, der aber auch schon ein paar schöne Kraxelstellen bietet. Am Fuße der Felsen angekommen halten wir uns hart rechts (Bergunsgbox) und folgen einem unmarkierten aber gut erkennbaren Pfad, der immer am Fuß der Felsen bleibt. Bald stoßen wir auf den Beginn der Zwillingsstiege und das muntere Stiegenklettern kann beginnen. Die fetzige Zwillingsstiege führt auf  die obere Affensteinpromenade, der wir nach links bis zum Beginn des oberen Teils der Häntzschelstiege folgen. Diese beginnt spektakulär in einem sehr sehr schmalen Felspalt, durch den man sich erst zwängen muss, bis man eine etwa 10 m hoch führende Leiter erreicht. Luftig klettern wir im Spalt rum und ruck zuck sind wir oben, suchen uns einen schönen Aussichtspunkt und schauen dabei weniger geschickten Wanderern zu. Weiter gehts zur Heiligen Stiege, einer sehr sehr langen Treppenanlage, die wir am unteren Ende wiederum auf einem unmarkierten Weg nach rechts verlassen. Wir befinden uns nun auf dem mittleren Terassenweg, einem schmalen und teils recht luftigem Bergpfad, der mit vielen grandiosen Aussichten um die Felsen herumführt. Wir treffen auf den Bergpfad Rotkehlchenstiege (grüner Pfeil), dem wir wieder nach oben folgen. Oben angekommen verlassen wir gleich wieder nach links den markierten Weg und folgen dem oberen Terassenweg, der uns wiederum auf konstanter Höhe um die Felsen herumführt, bis wir auf den Einstieg in die Starke Stiege treffen (sehr markantes Felsgebilde). Diese geht es nun wieder abwärts, was ich recht anspruchsvoll finde, die letzten paar Meter nach unten sind sehr luftig und man sieht beim Runterklettern immer nicht so recht, wo man hintreten kann.  Die Starke Stiege führt uns in den wunderschönen Rauschengrund, dem wir bis zum Elbleitenweg folgen. Den Elbleitenweg gehen wir nach links (nach wenigen Metern zweigt links der Bergpfad Rotkehlchenstiege ab), bis wir  auf den markierten Weg in den Heringsgrund treffen, dem wir nach links folgen. Nach etwa 5 Minuten verlassen wir den Weg, der zur Heiligen Stiege führt, nach rechts auf einem Kletterzugang (Schild "Kletterzugang, kein Wanderweg").  Dieser Weg führt uns zunächst zu einer Boofe, wir sehen die Markierung "R" und halten uns erst rechts und dann links, der Markierung Kletterzugang folgend. Und dann stehen wir vor der Mutter aller Stiegen, der Rübezahlstiege. Nach etwa drei Meter freiem Klettern helfen ein paar Eisen auf dem weiteren, dennoch recht luftigen Kletterweg über einen Felsrücken. Dann kommt auch schon gleich das Highlight der Tour, die Höhle, durch die wir uns senkrecht kletternd zwängen um schließlich durch ein enges Loch in der Höhlendecke wieder ins Freie zu finden. Und das wars auch schon, kurz, knackig, geil! Durch den Wald geht es zurück auf markierte Wege, zum Abschluss nehmen wir noch Frienstein und Idahöhle mit, um ebenda noch ein wenig zu faulenzen, bevor es auf bekannten und vergleichsweise wenig spektakulären Wegen zum nächsten Quartier nach Ostrau geht. Hinter uns eine tolle Tour in den Affensteinen, mit nicht weniger als 7 Stiegen und diversen Panoramawegen. Bei der Orientierung auf den oftmals unmarkierten Wegen hat uns die Wanderkarte Schrammsteine-Affensteine von Dr. Rolf Böhm geholfen. Beschreibungen der einzelnen Stiegen findet man im Netz.

In Ostrau übernachten wir sehr gemütlich im Zschiehädelhof. Durch den schönen kleinen Ort geht es am Samstag hinunter ins Kirnitzschtal, dem wir sehr sehr lange folgen. Der Weg am Fluß (Flößersteig) überrascht mit einigen unerwarteten Klettereinlagen, die aber alle gut gesichert sind. Das Kirnitzschtal verlassen wir beim Tiefen Hahn, dem wir hoch nach Ottendorf folgen. Auf einer ruhigen Straße geht es nun hinüber nach Sebnitz, oftmals bieten sich tolle Fernsichten auf die Hintere Sächsische und Böhmische Schweiz, die Affensteine und die Schrammsteine. In Sebnitz gibts am Markt leckeren Kuchen und Eis. Für den weiteren Weg ward der Sebnitztalweg ausgesucht. Bis Ulbersdorf ist der Weg auch recht schön, einen winzigen, alten und verblichenen Zettel an einer Wegmarkierung, auf dem etwas von fehlenden Brücken steht, ignorieren wir zunächst, was sich als Fehler herausstellen wird. Kurz nach Ulbersdorf stellen wir fest, dass der Weg sich recht wirr verläuft. Nach kurzer Suche stellen wir fest, dass der Weg sehr wohl weiter geht - aber auf der anderen Flußseite. Da war doch was ...
Über den weiteren Verlauf schweigen wir besser, jedenfalls fehlten noch etliche Brücken und das Wandern auf befahrenen Bahnstrecken ist bekanntlich auch nicht so die reine Freude. Erst beim Haltepunkt Mittelndorf finden wir wieder auf den rechten Weg zurück. An der nächsten Wegmarkierung finden wir dann auch große Hinweisschilder, die erläutern, dass bei einem Hochwasser im August 2010 etliche Brücken weggespült wurden. Dazu gibt es sogar eine Karte, die die fehlenden Brücken anzeigt. Allerdings ist auch diese nur mäßig aktuell, denn mindestens eine der dort als fehlenden angezeigten Brücken stand schon im Herbst 2011 wieder. Für eine Touristenregion dieser Klasse ist das Fehlen aktueller Informationen zum Wegezustand schon ein ganz schönes Armutszeugnis.
Wie auch immer, weiter geht es, durch diverse Umwege und Wegsuche haben wir allerhand Zeit verloren und bis zur nächsten Unterkunft ist es noch ein Stück. Beim Ort Kohlmühle verlassen wir das Sebnitztal und folgen dem schönen Weg durch den Kohllichtgraben, den wir schließlich Richtung Waitzdorf verlassen. In der Dämmerung erreichen wir das wunderschön inmitten von Wiesen gelegene Dorf und auch unser Quartier,  die Waitzdorfer Schänke. Nach freundlichem Empfang gibt es die verdiente Stärkung und wir schlafen nach dieser recht anstrengenden Tour schon nach recht wenigen Bier sehr bald und sehr tief.
Anderntags geht es durch eine schöne Schlucht steil hinab in den Tiefen Grund und gleich ebenso steil wieder hoch, zur Brandaussicht. So toll diese Aussicht über weite Teile der Sächsischen  Schweiz auch ist, so ätzend ist der Auftrieb dort, so dass wir schnell wieder das Weite suchen und durch den ebenfalls sehr schönen Schulzengrund ins Polental absteigen. Auch das verlassen wir bald wieder, um hinauf nach Waltersdorf zu laufen. Durch den schönen Ort führt uns der Weg zum Lilienstein, den wir über den Nordaufstieg erklettern. Die vielen Leute lassen Schlimmes ahnen, aber glücklicherweise verlaufen sich die Massen auf dem Gipfelplateau und wir finden etliche halbwegs ruhige Aussichtsplätze. Die Aussicht ist grandios, zu unseren Füßen liegt das Elbtal mit dem Ort Königsstein,  eine Landschaft wie auf der Einsenbahnplatte, nur dass all die kleinen Häuschen, Züge, und Dampfer echt sind. Man sieht weit ins Land und auf der anderen Seite des Liliensteins auch noch bis zur Bastei und den angrenzenden Felsen. Überraschend gut auch die Gastronomie, mal nicht das übliche Junkfood sondern eine schöne Auswahl von Gerichten, die alle sehr ansprechend klingen und offenbar auch schmecken.

Vom Lilienstein geht es über den Südaufstieg recht schnell hinunter nach Königstein, wo wir in den Zug steigen, der uns wieder heimwärts bringt. Zumindest bis Freiberg ist die Rückfahrt entspannt, dort steigt allerlei Volk zu, welches sich auf dem Tag der Sachsen rumgetrieben hatte. Ich liebe es, wenn meine Vorurteile bestätigt werden ...
In Chemnitz gibt es beim Michaelis noch ein lecker Eis und wir denken noch mal zurück an drei tolle Tage im Elbi.
Tracks [Aufstieg Winterberg] [Stiegentour] [Kirnitzschtal und Sebnitztal (letzter Teil fehlt)] [Lilienstein]
Bilder dazu gibts hier.

Freitag, 14. September 2012

Erntedankfest

Tomaten - leckere Vielfalt
Der Spätsommmer ist die Zeit der Ernte und ich mache diese Zeit zu meinem persönlichen Erntedankfest! Zu keiner anderen Zeit des Jahres gibt es eine solche Fülle an leckeren vielfältigen Genüssen, die direkt aus unserer Region kommen. Zu keiner anderen Zeit ist es leichter, regional und saisonal einzukaufen und zu kochen. Jetzt gibt es Äpfel, Birnen und Pflaumen in zahlreichen Sorten, eine Vielfalt, die man leider im Supermarkt nicht mehr findet - wohl aber auf dem Markt oder bei ausgewählten Händlern. Vom Markt Chemnitz bringe ich heute mit nach Hause: Birnen (Butterbirne und Köstliche), diverse vollreife und zuckersüße Pflaumen, Pfirsiche (!), leckere Tomaten, Paprika, alles aus der weiteren Umgebung von Chemnitz. Die Auswahl an Gemüse ist riesig, Kartoffeln gibt es in verschiedensten Farben, Formen und Größen, verschiedene Kohlsorten werden reif, es gibt zahllose Varianten von Kürbisgemüsen, die geliebten Bete und allerlei anderes Wurzelwerk sind im Angebot. Regional und saisonal ist kein Wert an sich - aber der tolle Geschmack dieser Produkt ist das alles Entscheidende. Ich kann nur jedem empfehlen, sich durch diese Vielfalt mal durchzukosten und selbst zu probieren, wie lecker vollreife Tomaten, Paprika sein können und welche Genüsse bunte Bete oder verschiedene Kartoffelsorten bieten. Eine irre Vielfalt, die dem Supermarktkunden leider völlig unbekannt ist.
Für mich gibt es derzeit so gar keinen Grund, Obst und Gemüse im Supermarkt zu kaufen. Einzig ein paar späte Pfirsiche und die jetzt sehr leckeren Weintrauben aus Europa oder auch mal eine Melone dürfen in den Korb.
Zu wünschen wäre, dass sich auch die Gastronomie diese geschmackliche Vielfalt zu Nutze macht und Gerichte jenseits des ewig gleichen Jahresgangs der immer gleichen Bärlauch-, Spargel- und Pfifferlingskarten zu kreieren. Ich kann's doch auch :-)

Dienstag, 4. September 2012

Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen oder Im und Um das Schwarzwassertal herum

Idyll im Hinteren Grund
Sonntag war feinstes Wanderwetter und da wir nach dem Aufarbeiten der Küchenarbeitsplatten zuhause eh nichts Sinnvolles mehr machen konnten, ging es mal wieder ins Grüne!
Start und Ziel war die Schwarzbeerschänke im Tal der Schwarzen Pockau, bekannter unter dem Namen Schwarzwassertal. Von da ging es zunächst vorbei an der Stiftskanzel nach Zöblitz, wo es nichts zu sehen gab. Von Zöblitz wandern wir hinab ins schön gelegene Knesenbachtal, in dem wir bis zum Tal der Schwarzen Pockau bleiben. Unter Hinzuziehung einer zufällig herumstehenden Eisenbahnbrücke gelangen wir auf die Westseite der Schwarzen Pockau wo wir uns flußaufwärts halten um sobald Niederlauterstein zu passieren, wo wir mit der Bahnlinie auf die andere Flußseite wechseln. Weiter geht es bis zur ehemaligen Kniebreche, dem dazumal führenden alternativen Jugendzentrum des Erzgebirges.
Werbung für Kurt
Davon ist aber nichts mehr zu sehen und übrig ist eine recht unübersichtliche und hässliche Kreuzung, die wir schnell verlassen und wiederum links der Bahnlinie weiterwandern, bis wir die Straße nach Pobershau erreichen. Dieser folgen wir in und durch den schön gelegenen Ort. Eine Hinweistafel verheisst Eis, was uns aber nicht daran hindert, zur Sicherheit erst einmal im Museumscafe leckeren Kuchen zu essen. Einen Kilometer weiter gibt es dann aber tatsächlich noch ein gutes Softeis, welches auch mit muss. Mit so viel Stärkung erklimmen wir mühelos den Katzenstein, wo sich offenbar eine internationale Hund und Herrchen Gemeinde vergnügt. Wir genießen kurz den Ausblick ins Schwarzwassertal und folgen sogleich dem grünen Graben. Entlang des Grabens und damit auch weitgehend entlang der Höhenlinie geht es weiter und wir erreichen nach einiger Zeit und einigen schönen Blicken ins Tal Kurts Waldcafe (Waldrand bei Felsen, Ecke Grüner Graben/Weg zur Holzbrücke, Geheimtipp!!!1). Leider sind wir noch immer satt, so dass wir Kurt versichern müssen ein anderes mal seine leckeren Sachen zu probieren.  Das Tal flacht nun zunehmend ab, die Landschaft wird offener, ab und an begleiten Wiesen den Grünen Graben. Wir verlassen den Grünen Graben auf Höhe der Steinernen Brücke, über die wir das Schwarzwassertal erreichen. Durch dieses vor allem im oberen Bereich sehr malerische Tal laufen wir nun hinunter bis zur Schwarzbeerschänke, vorbei an vielen imposanten Felsen, die den mitreisenden Kletterer unruhig werden lassen.
Oberes Schwarzwassertal
Im Pobershauer Ortsteil Hinterer Grund besichtigen wir noch schnell einen Uhu, der tatsächlich die ganze Zeit "Uhu" sagt und in wirklich bemerkenswerter Weise seinen Kopf drehen kann. Unweit vom Uhu findet sich auch noch ein wunderschönes Idyll, Fuchs und Hase in trauter Eintracht untermalt von sanften Volksmusikklängen.
Natürlich gibt es in der Schwarzbeerschänke noch ein leckeres Abendessen, eine durchaus empfehlenswerte Einkehr für müde Wanderer! Die Rippchen waren ebenso lecker wie die Buttermilchgetzen.
Die ca. 29 km lange Tour findet sich in Gänze hier.
Und hier gibts Bilder.