Sonntag, 19. Dezember 2010

Bunte Bilder für lange Winterabende

An langen Winterabenden findet man nun endlich mal die Zeit, Bilder zu sichten, zu sortieren und zu veröffentlichen. Davon profitiert nun auch die Webseite des Pfarrgartens Saxdorf, wo nunmehr um die 1000 Saxdorfer Gartenbilder veröffentlicht sind. Es lohnt sich, da mal zu stöbern und Neues wie Bekanntes zu entdecken. Der langen Winterabende kommen ja sicher noch einige und was ist schöner, als da von sonnigen Gartentagen zu träumen!
Ansonsten sei erwähnt, dass wir kürzlich erneut im Al Castello ganz hervorragend gespeist haben. Übrigens kann man dort auch allerlei italienische Spezialitäten wie etwa zahlreiche leckere Antipasti einkaufen - also unbedingt mal hingehen und es sich schmecken lassen oder wenigstens was mit nach Hause nehmen.

Freitag, 12. November 2010

Miese Muscheln und ein Bib Gourmand

Auf der Suche nach kulinarischen Eingebungen durch die Feinschmeckerabteilung des Kaufhofs streifend springt mir ein Päckchen Miese Muscheln ins Auge. Das war es, wonach mir der Sinn stand, ein einfaches leichtes Essen für einen Freitag Abend.
Die Muscheln zeigten sich außerordentlich vital, sprich, bis auf zwei hatten alle fest zusammengekniffene Schalen. Von den beiden wurde eine vom Herrn solange mit sanften Schlägen bearbeitet, bis sie ebenfalls zackig ihre Schalen schloß, die andere wurde aussortiert, da sie sich dann doch zu langsam bewegte und es ja auch nicht angeht, dass gar keine Muschel aussortiert wird.
Aus einem Suppenbund, einer Fenchelknolle, etwas Knoblauch und einer Flasche Riesling wird ein Sud zubereitet, der eine gute halbe Stunde vor sich hin köcheln darf. Dahinein kommen nun die mehrfach gewässerten Muscheln für 10 Minuten. Etwas Brot dazu und fertig ist ein einfaches Festessen. Das eine Kilo Muscheln ist grad recht für zwei nicht all zu hungrige Esser, vor allem dann, wenn man noch reichlich vom Gemüse und dem köstlichen Sud nascht.
Was die Profis angeht, so ist zu berichten vom Alexxanders, welches neuerdings mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet ist, dem kleinen Bruder des Michelin-Sterns, der für „sorgfältig zubereitete, preiswerte Mahlzeiten unter 35 Euro” vergeben wird. Neben dem Alexxanders treten in dieser Klasse in der Region die üblichen Verdächtigen an: Villa Esche, Blauer Engel Aue, Le Bambou Freiberg, Jagdhaus Waldidyll Hartenstein - die letzten drei stehen nun schon lange auf der Agenda und dürfen sich als so gut wie besucht betrachten. Zum Alexxanders wäre noch zu sagen, dass man dort auch mittags trefflich essen kann, wie wir neulich bei einem der seltenen Besuche des Herrn Fari in Chemnitz erfahren durften. Für mich gab es Kürbisravioli in einer Butter-Nuss-Sauce sowie ein tolles Rinderfilet, an dessen Begleiter ich mich leider nicht mehr so genau erinnere.
Ansonsten sollte erwähnt werden, dass wir kürzlich auch wieder trefflich in der Vinotheque in Lichtenwalde gespeist haben, wie nun schon des Öfteren.
Hingewiesen werden sollte aber auch darauf, dass das Heckart erneut mehrfach beim Service gepatzt hat, ebenso wie auch das Henrics. Bedauerlich, dass man sich in diesen Häusern mit einem vermeintlich hohen Anspruch einfach kein geeignetes Personal zulegen mag.

Samstag, 2. Oktober 2010

Strellers

Aus gegebenem Anlass waren wir mal wieder lecker essen und sind dabei nun endlich mal einem Tipp gefolgt, den wir schon vor mehr als 5 Jahren erhalten haben, nämlich den, das Strellers zu besuchen. Das Restaurant liegt recht unscheinbar am oberen Ende der Bergstraße, innen erwarten einen dann aber recht gemütliche Räume für nicht all zu viele Gäste. Die Bedienung ist freundlich und sehr aufmerksam, das war aber auch keine Kunst, denn außer uns waren an einem Mittwochabend keine weiteren Gäste zu sehen.
Wir begannen mit verschiedenen Suppen, die allesamt äußerst köstlich waren (Steinpilz-Cappucino, Kürbissuppe und die Hummer-Chilli-Suppe). Es ist eigentlich erstaunlich, wie selten man immer noch solche aromatischen Suppen bekommt, der Aufwand ist ja eigentlich recht überschaubar und es tut überhaupt nicht Not, irgendwelches Tütenzeugs oder ärgere Mehlpampe als Suppe zu verkaufen, wie es leider doch immer wieder vorkommt.
Als Zwischengang kam ein Dreierlei von der Jakobsmuschel, dem dann als Hauptgang ein Chateaubriand folgte. Dieses große Lendenstück war perfekt gebraten, innen schön rosig und unglaublich zart. Dazu kamen allerlei feine Gemüse, zwei leckere Saucen und geröstetes Brot.
Damit waren wir leider schon wieder so satt, dass wir grad noch gemeinsam ein Dessert Schokoladensoufflee) vernaschen konnten. Insgesamt mit den empfohlenen Weinen ein sehr stimmiges Menü und eine unbedingte Empfehlung für dieses Restaurant.
Dumm nur, dass damit die Zahl der Restaurants, die man öfter mal besuchen müsste, wieder um eins gestiegen ist - wir kommen ja so schon kaum hinterher. Das Leben ist eben hart, aber andererseits kann man sich übleren Stress vorstellen ;)

Dienstag, 21. September 2010

Was blüht uns denn heute?

Ich stelle gerade fest, dass ich diese Rubrik den Sommer über sträflich vernachlässigt habe, dabei steht der Kleinstgarten gerade im prächtigsten spätsommerlichen Blütenkleid: Üppig im großen Kübel Astern und weit darüber schweben die leuchtend gelben Blüten des einjährigen Mädchenauges (Coreopsis). In voller Blüte stehen auch die vielen Fuchsien, die rote Passionsblume, vereinzelt blüht noch die gelbe Clematis und dazwischen leuchten rot die Hagebutten der Hechtrose.
Weit ragen die Blüten der Prachtkerze (Gaura) heraus, der Hibiskus ist voller roter und oranger Blüten und die Blattkakteen haben zu ungewöhnlicher Zeit noch mal Knospen angesetzt. Weiterhin blühen sehr ausdauernd die wilden italienischen Wicken, Löwenmaul, Sonnenblumen, Cosmeen, Zinnien und die leuchtend orangen kleinblütigen Studentenblumen (Tagetes), die roten Schönmalven (Abutilon) sowie natürlich Kappuzinerkresse. Alles äußerst farbenfroh, bleibt zu hoffen, dass der erste Frost noch etwas auf sich warten lässt und wir uns an dieser Pracht noch einige Wochen erfreuen können.

Boot fahren wie der Herrgott in Frankreich

Die Reise nach Frankreich beginnt mit einer Hochzeit. Gemeinsam mit vielen guten Freunden feiern wir 2 Tage lang den Matz und seine Frau in einer nicht weiter erwähnenswerten schwäbischen Kleinstadt. Ein rauschendes Fest und vor allem ein Wiedersehen mit vielen lieben Menschen. Am darauf folgenden Ruhetag bleibt noch Zeit, die Burg Hohenzollern sowie das schöne obere Donautal zu besichtigen.
Damit haben wir bereits die Hälfte der Strecke geschafft, dennoch braucht es noch mal fast 5 Stunden bis wir in einem französischen Supermarkt Vorräte tanken und diese kurz darauf in unser Hausboot umfüllen. Die Einweisung zum Boot ist recht knapp und auf französisch, ich gebe aber vor, alles zu verstehen, was rückblickend auch so grob hinkam. Vollgemüllt mit Klamotten und Vorräten wirkt das Boot zunächst recht klein, nach und nach entdecken wir jedoch üppigen Stauraum so dass das Boot dann doch recht geräumig wird. Und schon gehts los, ab in die erste Schleuse, die wir mühelos passieren. Danach ist erst mal Feierabend, der erste von etlichen Abenden irgendwo tief im Burgund und mitten in der Natur. Zum Bier gibts Kotellets mit Sahnesauce und Kartoffeln - die Küchenaussttattung auf dem Boot ist wirklich sehr ordentlich.
Auch der Test der Dusche am nächsten Morgen fällt zur vollsten Zufriedenheit aus. Während wir frühstücken, versucht ein aufgeregter Franzose uns zur Weiterfahrt zu bewegen. Wir ignorieren ih, was wir sehr bald bereuen werden. An diesem Tag tun nämlich die Franzosen das, was sie immer tun - streiken. Natürlich auch die Schleusenwärter und der aufgeregte Mann war die Notbesatzung der Schleusen, der sich dann aber erst 13:00 Uhr wieder blicken lass. Somit wurden wir zwangsweise auf eine dem Land angemessene Geschwindigkeit heruntergebremst. Am Nachmittag haben wir es dann immerhin noch bis Montbard geschafft, überglücklich passieren wir 6 Schleusen und gehen zur Feier des Tages erst mal neues Bier kaufen und später in ein freundliches Restaurant welches optisch zwar irgendwo in den 60ern stehen geblieben ist, aber überaus leckeres Essen bereithält.
So gehen nun die Tage auf dem Burgund-Kanal dahin, Boot fahren, etwa alle 2 bis 3 km schleusen, urige Natur und teils ebenso urige Schleusenwärter, die Pausen werden immer länger und der Ehrgeiz das ursprüngliche Ziel Tonnere zu erreichen schwindet dahin. Das Wetter wird täglich schöner, auf dem Flying Deck sitzend gemächlich durch die Landschaft deidelnd erkunden wir das Burgund. Gelegentliche Landgänge führen uns zu Schlössern, herrlichen alten Klöstern und in verträumte Käffer. Angelegt wird abends meist außerorts, herrlich die Ruhe und traumhaft ist so ein Essen am Tisch, der oft mitten in der weiten Landschaft steht.
Schnell ist die Woche auf dem Boot um und wir haben noch zwei Tage um das Burgund mit dem Auto zu erkunden. Zunächst besichtigen wir den Teil des Kanals den man besser nicht mit dem Boot fährt, nämlich die Schleusentreppen und den 3 km langen Tunnel am Scheitel des Kanals. Weiter nach Chateuneuf, ein uriges kleines Dörfchen mit Schloss, welches aber nichts mit dem gleichnamigen Weingut zu tun hat. Nachmittags geht es dann nach Dijon in eine schöne aber sehr laute und unruhige Altstadt. Dort gibt es abends auch wieder große Küche, dieses mal eine recht moderne und sehr leckere Interpretation der französischen Küche in einem ebenso modern gestylten Restaurant in der Nähe der Markthalle (Bistro DZ'envies). Das Menü liest sich wie folgt: 1) Marbré de foie gras de canard et pâte de mangue, savagnin, curry, amandes grillées et salsa (Entenleberpastete und eine Art Salat aus Melone und Sellerie), 2) Bouillon de légumes aux bourgeons de cassis, oeuf parfait (Gemüsesuppe mit pochiertem Ei), 3) Siphon de féves, dés de haddock et tomates séchées (Bohnenschaum mit Kabeljau und getrockneten Tomaten), 4) Porc fermier, dés seiche et chorizo des Aldudes, aubergine grillée (Schwein mit Chorizo und Aubergine), 5) Fraises confites, glace au Sechuan et lait du fruit, gros macaron (Erdbeeren, Eis, Milch und ein Keks) - lecker, nicht wahr? ;)
Am nächsten Tag geht es durch die Cote d'Or nach Beaune. Entlang der Cote reiht sich eine renommierte Weinlage an die andere, in den Orten laden unzählige Weingüter zur Verkostung. In einer Gegend in der zwei Drittel aller Grand Crus wachsen widerstehen wir jedoch der Versuchung, kistenweise Wein heimzuschleppen und begnügen uns mit einem leckeren Burgunder zum Mittagessen in einem kleinen urigen Bistro. Wunderschön ist Beaune, eine traumhafte Altstadt und spektakulär das alte Hospiz Hotel de Dieu. Wiederum gibt es abends feines Essen im Restaurant (Le Comptoir des Tontons), die Speisekarte kommt auf einer Seite, die Weinkarte ist ein Buch, der teuerste Wein zu EUR 3500, wir begnügen uns allerdings mit einem sehr viel preiswerteren Tropfen. Das Essen ist hier eher klassisch und regional, das Menü heisst "Promenade en bourgogne" und endlich bekomme ich auch mal ein Boeuf a la Bourgoignonne (Boeuf Charolais en Bourguignon, Purée de Légumes), welches wirklich auf der Zunge zergeht. Zuvor kommen Schnecken in einem feinen Kräutersud (Verrine d'Escargots de Bourgogne Henri Maire au Bouillon d'Herbes du Jardin) und eine Art Kuchen mit herzhaftem Käse (Biscuit à l'Ami du Chambertin et Vieux Marc de Bourgogne). Zum Abschluss ein ebenso simples wie genial leckeres mit Camembert überbackenes Schwarzbrot (Tartine De Chaourse au Pain d'Epeautre d'Arnaud) und schließlich ein feines Dessert (Sorbet Poire, Sirop de Cassis à l'Ancienne et Pain dEpices).
Nun heisst es schon wieder aufbrechen, über die Vogesen und einen Zwischenstopp im wunderschönen Colmar geht es nach Stuttgart, den Riedschor besuchen. Nachdem wir ihm am Abend erst mal mit feinstem Sächsisch in der ortsansässigen Gastronomie unmöglich machen, folgt am nächsten Tag eine schöne Wanderung auf den Bergen rund um Stuttgart, durch Weinberge, wunderschöne Streuobstwiesen und urige Wälder, die man im Speckgürtel Stuttgarts niemals vermuten würde.
Am nächsten Tag geht es weiter nach Siegen, zu Besuch bei Rons Bruder. Siegen an sich wirkt trostlos, die Umgebung ist jedoch sehr schön, wir wandern einen Tag lang sehr schön durch das Rothaargebirge.
Tja, und schon sind wieder zwei Wochen Urlaub rum und Chemnitz hat uns wieder!

Dienstag, 24. August 2010

Hochalpin und mittelgebirgig

Es ist zwar nun schon ein paar Wochen her, aber es soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir eine sehr schöne Woche in den Alpen, genauer in Obergurgl im Ötztal verbracht haben.
Für mich war das eine Premiere, die Alpen kannte ich zwar nun schon, aber in derart hochalpinen Regionen mit ihren zahllosen Gletschern war ich zum ersten Mal. Allein von Obergurgl aus, dass auf ca. 1900 m Höhe liegt, erreicht man binnen weniger Stunden etliche Gletscher, und es gibt einige Ecken von denen man auch viele dieser gletscherbedeckten Täler gleichzeitig sehen kann. So ein Gletscher ist schon ein faszinierende Erscheinung, auch wenn ich etwas überrascht war, dass die Gletscherenden von Nahem eher dreckig wirken, mit Kies und Sand bedeckt sind. Aber auch das typische Blau schimmert durch, dort wo sich Löcher im Gletscher auftun oder wo der Gletscherbach austritt. Interessant, dass bei einigen Gletschern am Ende große Gebiete mit feinem Schlick entstanden sind, die an das Wattenmeer erinnern. Nur dass es keine Wattwürmer gibt ...
Wir konnten viele tolle Touren machen, die uns oft deutlich über 3000 m Höhe führten, doch dazu lassen wir am besten einige Bilder sprechen.
Obergurgl selbst ist leider eher hässlich, ein völlig verunstaltetes Hoteldorf, wo auch jetzt noch neue Anbauten der Hotels wie Krebsgeschwüre in die letzten noch freien Räume wuchern. Wesentlich schöner und für Wanderer ähnlich günstig gelegen ist das benachbarte Bergsteigerdorf Vent, wo wir sicher absteigen werden, wenn wir mal wieder in der Gegend sind, etwa im Hotel Alt-Vent, welches mich durch die Speisekarte aufmerksam machte.
Letztes Wochenende nun das Kontrastprogramm im Mittelgebirge, wir waren mit den Sportfreunden auf dem Rabenberg bei Johanngeorgenstadt. Von dort haben wir eine wunderschöne Tour über Breitenbrunn, Antonshöhe, Rittersgrün und Halbemeile unternommen. Das schöne offene Wiesental von Rittersgrün mit seinen verstreuten Häusern ist sommers wie winters eine Freude fürs Gemüt, man hat selten eine Landschaft, die eine solche Ruhe und Friedfertigkeit ausstrahlt. Ähnlich auch die hochgelegenen Ausläufer von Breitenbrunn, wenn man vom Rabenberg über den Sauberg den Ortsrand erreicht.
Man möcht gar nicht sagen, was schöner ist, hochalpin oder mittelgebirgig, es hat alles seinen Reiz und die Mittelgebirge werden sicher all zu oft unterschätzt!

Sonntag, 18. Juli 2010

Pesto

Die Hitze der letzten Wochen bekommt dem Basilikum im Kleinstgarten außerordentlich gut, es wächst sehr üppig, so dass sich ein hausgemachtes Pesto geradezu aufdrängt. Ein unvergleichliches Aroma macht sich schon beim Pflücken der Basilikumblätter breit und weckt die Vorfreude auf die aromatische Nudelsauce.
Neben einer Handvoll frischer Basilikumblätter braucht man noch Pinienkerne (ca. 50 g), geriebenen Parmesan (einige Esslöffel), Knoblauch, Olivenöl (ca. 50 ml), Salz und etwas Zucker. Das Ganze wird im Mixer oder auch mit dem Pürierstab zu einem homogenen Brei verarbeitet, wobei man mit der Menge des Olivenöls die gewünschte Konsistenz einstellen kann. Danach sollte man das Ganze noch mal mit etwas Salz abschmecken - wie jede Nudelsoße sollte auch so ein Pesto deutlich überwürzt sein, wenn es nach dem Mischen mit den Nudeln noch gut schmecken soll.
Um daraus nun Spaghetti nach Genueser Art herzustellen braucht man noch eine Handvoll klein gewürfelter frisch gekochter Kartoffeln, die man mit dem kalten Pesto und den gekochten Spaghetti sowie etwas vom Kartoffelwasser vermischt. Einige gewürfelte rohe Cocktailtomaten und geröstete Pinienkerne runden das Ganze angenehm ab. Fertig ist ein einfaches und überaus köstliches sommerliches Essen!
Als Nachspeise gibt es eine leckere Beerenmischung, überwiegend Himbeeren, die der Garten zur Zeit überreichlich produziert - wiederum eine irre Fülle von Aromen, man kann sich kaum Besseres vorstellen.
Ach ja, am Wochenende war ja auch noch Studentenrat-Revival-Treffen. Tief im erzgebirgischen Niemandsland, ein sehr angenehmes Wiedersehen mit überaus netten Leuten und viel gemeinsamer Zeit mit alten Freunden.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Was blüht uns denn heute?

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass auf dem Balkon der Mohn wunderschön blüht. Die Blüten halten zwar nur einen Tag, aber die große Zahl macht das leicht wett. Der Agapanthus läuft dieses Jahr zu Höchstform auf und geht mit nicht weniger als sechs hellblauen Blütenkugeln ins Rennen. Die Blattkakteen haben fette Knospen, die Fuchsien beginnen so langsam, die Wicken fangen an und auch allerlei Kleinkram macht sich bereit zur Blüte. Nur die wunderschönen Lilien haben wohl den Winter nicht überstanden.
Neu dieses Jahr die Prachtkerze mit ihren leicht schwebenden Blüten, eine schöne Skabiose, ein Mädchenauge sowie ein Pyrethrum.
Es wird langsam hochsommerlich im Kleinstgarten und das Wetter spielt nun auch aufs Prächtigste mit.

Das Schweigen der Vuvuzelas

Na das war doch mal wieder ein feiner Abend gestern, die Stadt ruht in andächtiger Stille, unterbrochen nur gelegentlich vom dumpfen Stöhnen einer unsichtbaren Masse. Schon toll, wie ruhig man mitten in der City an einer Hauptverkehrsstraße speisen kann, solange nur Schlaand spielt. Sollte eigentlich viel öfter passieren ...
Nunja, damit ist wohl wieder für zwei Jahre Ruhe und wir sind gespannt, welche neuen Folterinstumente aus billigstem Plastik uns zur EM 2012 als uraltes Brauchtum der Einheimischen verkauft werden. Hier auf alle Fälle schon mal mein Tipp für alle Gastronomen und Hoteliers, ein ruhiges und abgelegenes sowie fussballfreies Hotel, wo man sich für zwei Wochen einmieten kann, würde sicher nicht nur meine Begeisterung finden!
Übrigens, ja, das Heck-Art hat wieder eine Chance bekommen und man sitzt da schon recht nett und die Küche ist immer noch recht ordentlich und wir wurden auch noch nicht wieder ob anstehender Brunche des Hauses verwiesen. Und es vermarktet sich als fussballfrei :-)

Sonntag, 9. Mai 2010

Unterwegs im Vogtland

Dieses Wochenende waren wir im Vogtland unterwegs. Das Wochenende begann zwar mit langem Zaudern ob wir es nun wagen sollen oder nicht, da die Wetterentwicklung zunächst recht unsicher war - zum Glück haben wir uns aber richtig entschieden!
Zum Quartier wählten wir uns das Landhaus Marienstein, ruhig und hoch über dem Kleinstädtchen Bergen gelegen. Das Landhaus Marienstein ist ein kleines, aber sehr feines, familiär geführtes Hotel, wo man dennoch vergleichsweise preiswert wohnt. Der Service ist sehr aufmerksam, man serviert ein äußerst vielfältiges Frühstück und alles ist sehr stilvoll eingerichtet. Vom Essen im Landhaus wird später noch die Rede sein. Neben all dem ist sicherlich die Lage des Hauses zu erwähnen, auf einem Hügel inmitten von einer wunderschönen Wiesen- und Waldlandschaft, wunderbar ruhig und mit weitem Blick über das Vogtland.
Leider stand uns die Küche des Hauses am Anreisetag erst einmal nicht zur Verfügung, da offenbar Mann und Maus mit einer Veranstaltung beschäftigt waren, so dass wir uns erst mal mit der lokalen Gastronomie in Bergen anfreunden mussten, was allerdings aus kulinarischer Sicht nicht besonders erbaulich war. Immerhin gab es brauchbares Bier, was den Abend dann noch retten konnte.
Durch das leckere Frühstück gestärkt, nahmen wir dann am Samstag eine größere Tour in Angriff. Von Bergen ging es zunächst mit vielen schönen Ausblicken in Richtung Treuen und Falkenstein nach Neustadt. Von dort führte uns der Weg über Grünbach zu den Rissfällen, wo wir in der nahe gelegenen Bauernschänke erst ein mal einen kleinen Imbiss einnahmen. Die uns dort servierten gebackenen Klöße (alias Bambes) zeigten, dass auch einfache Küche höchst lecker sein kann - auf jeden Fall eine Empfehlung wert!
Von dort ging es nun entlang der Floßgräben nach Muldenberg und von dort um die nahegelegene Talsperrre gleichen Namens herum und schließlich durch ein großes Waldgebiet nach Schöneck. In Schöneck genossen wir dann wieder wunderschöne Ausblicke auf den schön gelegenen Ort und die weite Landschaft sowie leckere Torte im kleinen Cafe am Brauereimuseum - ein weiterer Tipp!
Nun doch schon etwas müde ging es auf den Rückweg, über die Birkenhäuser und Korna nach Kottengrün und schließlich zurück nach Bergen, immer wieder durch wunderschöne Wiesen und Wälder und mit phantatischen Fernblicken, teils bis ins Elster- und Fichtelgebirge. Alles in allem eine wunderschöne Rundtour, für die wir etwa 9 Stunden unterwegs waren.
Abends gab es dann noch einen weiteren Höhepunkt, nämlich ein Menü im Landhaus Marienstein. Zum Auftakt zunächst ein wunderbar aromatisches Wildkräutersüppchen, gefolgt von höchst aromatischen gefüllten Gnocchi mit Bärlauchpesto und einer getrüffelten Soße und schließlich als Hauptgang Scholle, gefüllt mit Spinat auf Kartoffelpüree begleitet von einer Hummersauce und einem Gemüse aus knackigen Algen. Alles wunderbar aromatisch, sehr gut gewürzt und auf den Punkt zubereitet und es ist sicher nicht übertrieben, zu sagen, dass man nur sehr selten so gut isst! Lediglich das Dessert, verschiedene Schokoladencremes, war dann vergleichsweise langweilig, aber es wäre zugegebenermaßen auch schwierig gewesen, auf die Gänge zuvor noch etwas draufzusetzen.
Am Sonntag gab es dann noch einmal eine kleinere Wanderung durch das Triebtal in der Nähe von Treuen, eine wunderschöne, ruhige und ursprüngliche Tallandschaft, die auch immer wieder einen Besuch lohnt.
Alles in allem ein wunderschönes Wochenende im Vogtland mit jeder Menge landschaftlicher wie kulinarischer Höhepunkte und man fragt sich immer mehr, warum man überhaupt in fernen Ländern Urlaub machen soll, wenn es hier in der Nähe so schön ist!

Samstag, 24. April 2010

Rund um Grünhain und Essen im Schachtelhalm

Heute gab es die erste große Wanderung des Jahres, rund um Grünhain, zwischen Schwarzenberg und Zwönitz.
Die Tour beginnt da, wo sie auch enden wird, am Gasthaus Schachtelhalm in Burgstädtel (Ortsteil von Elterlein), doch dazu später mehr. Zunächst wird gewandert, und zwar erst ein mal in das Zwönitztal, zur Leuchtmooshöhle (leider versperrt) und schließlich, nach einigen schönen Ausblicken bis hin zum Fichtelberg, auf den Schatzenstein. Von dort hinab nach Waschleithe, wo wir ein köstliches Eis genießen. Vom ruhig gelegenen Örtchen Waschleithe wandern wir talabwärts bis zum Schaubergwerk und schließlich wieder bergan auf dem Höhenzug, der in Richtung Grünhain führt. Auf der Strecke einige schöne Ausblicke, hinab nach Schwarzenberg und weit ins Erzgebirge, in der Ferne ist der Auersberg zu sehen. Kurz vor Grünhain biegen wir ab und folgen dem Höhenzug des Spiegelwaldes bis zum König-Albert-Turm und weiter zum Waldrand, wo wir eine phantastische Rundumsicht genießen. Nun geht es entlang schöner Waldwege über die Moosheide zurück nach Burgstädtel. Insgesamt sind wir etwa 6 h unterwegs, so dass wir uns ein ordentliches Essen verdient haben.
Selbiges bekommen wir im Gasthof Schachtelhalm, einfache Erzgebirgsküche, alles sehr schön zubereitet, ohne jeden Schnickschnack, einfach nur lecker. Man könnte auch sagen, eine ehrliche Küche. Das liebevoll restaurierte alte Gasthaus tut ein Übriges dazu, alle Details stimmen und der Gast fühlt sich einfach nur wohl. Wir wünschen uns Hinweise auf mehr solche Gasthäuser.

Sonntag, 21. März 2010

Kamelien und mehr

An diesem Wochenende gab es mal wieder etliche berichtenswerte Aktivitäten, was natürlich nicht implizieren soll, dass es sowas die Wochen zuvor nicht gab, nur fand man offenbar keine Muße zum Schreiben.
Zunächst standen gestern die Kamelien im sogenannten "Kamelienschloss" in Pirna-Zuschendorf auf dem Programm. Diese wirklich beeindruckende Sammlung teils sehr alter und großer Kamelien in insgesamt 5 Gewächshäusern sei jedem Pflanzenfreund empfohlen. Diese liegen am Rande eines schönen kleinen Parks und natürlich gibt es, wie es der Name Kamelienschloss schon suggeriert, auch ein kleines feines Schlößchen, in welchem man eine sehr schön präsentierte Kamelienblütenschau besichtigen kann. Neben Kamelien beherbergt die Zuschendorfer Sammlung auch noch eine große Zahl an Bonsais, darunter viele Obstbäume, unzählige Sorten Efeu sowie eine riesige Sammlung an Hortensien, die im Hochsommer auch mit einer Hortensienblütenschau präsentiert werden.
Nach der anstrengenden Kamelienbesichtigung haben wir dann im Luisenhof auf dem berühmten Dresdner Weißen Hirsch mit schönstem Panoramablick außerordentlich leckere Torte zu uns genommen. Einziger Kritikpunkt - die Tortenstücke waren viel zu groß und das brachte beinahe das geplante Abendessen in Gefahr ;) Die Fahrt mit der Bahn auf den Weißen Hirsch ist immer wieder ein tolles Erlebnis, ebenso wie der Spaziergang durch das Viertel nach unten Richtung Elbe. Bemerkenswert, dass man dort neben mondänsten Villen noch immer auch deutlich bescheidenere Behausungen des alten Dresdner Bürgertums findet. Mögen diese nicht dem allgemeinen Abriss- und Bauwahn zum Opfer fallen.
Zum Abendessen ging es nun schließlich mal wieder nach Lichtenwalde in die Vinotheque. Neben dem Essen in gewohnt excellenter Qualität ist hier immer wieder der freundliche Service und der äußerst gelungene Weinvorschlag zum Essen zu erwähnen. Man wünscht diesem Restaurant, dass es an einem Samstagabend dort keine freien Tische mehr geben möge.
Heute zum Sonntag war nun leider schon wieder Schluß mit schönem Frühlingswetter und man fühlte sich eher im April. Trotzdem konnte an diesem Wochenende der Kleinstgarten wieder in einen gewissen Grundzustand versetzt werden, so dass hier dem Blütenfrühling kein altes Kraut mehr im Wege steht.
Schließlich wurde das Wochenende durch ein weiteres feines Essen abgerundet, es gab Entenbrust mit einer Grand-Marnier-Sauce und gratiniertem Chicoree, eine sehr schöne Kombination. Die Ente wurde mit der Hautseite (vorher einritzen) nach oben ca. 20 min, bei 200 Grad gegart, so dass die Haut schön knusprig und das Innere noch rosa ist. Die Soße ensteht aus dem Bratensatz (ohne das ganze Fett, welches die Ente beim Braten verliert), einer gehackten Schalotte, Knoblauch und einigen guten Schlücken Grand Marnier. Der Chicoree wird halbiert, mit einer gehackten Schalotte in Sahne weich gekocht und anschließend kurz mit einem aromatischen Käse, wie etwa Gruyere, gratiniert. Dazu kann man noch ein paar Kartoffeln reichen, genauso gut ginge etwas Baguette oder Ähnliches. Die Ente kann es durchaus gut mit einem kräftigen Rotwein aufnehmen aber auch ein kräftig auftretender Weißer wäre denkbar.

Sonntag, 7. Februar 2010

Audiostreaming, Schwarzwurzeln und ein iberisches Schwein

Dank eines kleinen weißen Kästchens der Firma Sonos ist die Hifi-Anlage nunmehr im 21. Jahrhundert angekommen. So ziemlich alles, was an Audiodaten an verschiedensten Stellen der Wohnung rumliegt oder durch das Netzt schwirrt kann nunmehr bequem in die Anlage eingespeist werden. Gesteuert wird das Ganze wahlweise durch eine Anwendung auf dem Notebook oder eine IPhone-App, so dass der geneigte Hörer eigentlich gar nicht mehr vom Sofa aufstehen muss. Allenfalls zum Rippen von CDs ist noch Handarbeit von Nöten. Ein direkter Vergleich von DAB und gestreamtem Radio bringt eine minimal bessere Transparenz bei DAB zu Tage, das Webradio kann sich aber in jedem Fall sehr gut hören lassen. Ein Vergleich gerippte CD über Sonos gegen das Original im CD-Player steht freilich noch aus, dazu vielleicht später mehr.
Zur Musik kam ein zu Unrecht in Vergessenheit geratenes Gemüse auf den Tisch, die gute alte Schwarzwurzel. Mit etwas Zitrone und Butter gekocht und einer leichten Mehlschwitze gebunden ergibt sich ein sehr aromatisches Wintergemüse, das ruhig öfter auf den Tisch kommen dürfte. Dazu wiederum gab es Koteletts vom iberischen Schwein, welche sich als überaus saftig und aromatisch erwiesen, was den Mehrpreis gegenüber seinen deutschen Vettern aus Massentierhaltung durchaus rechtfertigt. Schön, dass der Handel zunehmend derartige Fleischqualitäten anbietet. Für mich ist ganz klar, dass es sich lohnt, lieber seltener Fleisch zu essen, sich aber dafür ab und an mal ein edles Stück zu gönnen. Nicht zuletzt wäre damit neben der Esskultur auch dem Klima geholfen, hat man doch den massenhaften Konsum billigstens Fleischs in den westlichen Kulturen nicht nur als Quelle von allerlei ökologischen Schäden sondern auch als wesentlichen Klimakiller ausgemacht. Natürlich ist es nicht gerade ökologisch, wenn das arme Schwein aus Iberien nach Deutschland gebracht wird. Aber auch deutsche Landwirte beginnen langsam zu verstehen, dass man mit Produkten höchster Qualität durchaus gutes Geld verdienen kann, was im normalen Handel zu den üblichen Dumpingpreisen ohnehin kaum noch möglich ist. Was freilich das Klima anbetrifft, würde ich einiges für eine sofortige Erwärmung, zumindest in Sachsen, geben.